XXVII

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Dann nehme ich am besten einen Regenschirm für Felix mit.

Changbin Pov:

Etwas ungeduldig hypnotisiere ich die Uhr an der Wand unseres Klassenzimmer und wünsche mir nichts weiter als das Klingeln der Schulglocke herbei. Ich glaube die Uhr hat heute mal wieder mehr Aufmerksamkeit von mir bekommen, als unser Lehrer. Er hingegen scheint mich mittlerweile endgültig aufgegeben zu haben und ignoriert meine Ignoranz.

Als dann endlich das seit neun Stunden herbeigesehnte Klingeln ertönt, stehe ich schnell von meinem Platz auf und schultere meinen Rucksack, bevor ich nach dem Schirm greife, welcher bis vor ein paar Sekunden noch an meinem Tisch lehnte. Hoffentlich regnet es gleich wirklich, sonst schleppe ich das Teil schon die ganze Zeit umsonst mit mir herum.

„Oh du bist ja schon da." Überrascht schließe ich die Tür des Musikraumes hinter mir und sehe zu Felix hinüber, welcher es sich auf der Fensterbank bequem gemacht hat. Wenn man ihn sich so ansieht, ergibt das ganze ein sehr ästhetisches Bild. Und nein, ich sehe ihn nicht durch meine rosarote Herzchen-Brille an. Er ist einfach hübsch und das hat nichts mit meinen Gefühlen für ihn zutun.

„Ja. Der Lehrer hat uns etwas früher gehen lassen, weil er noch zu einer Konferenz musste." Er sieht leicht lächelnd zu mir hinüber, woraufhin auch ich mir kein Lächeln verkneifen kann. Ich bin glücklich, wann auch immer er es ist und das hat definitiv etwas mit meinen Gefühlen zutun.

„Wollen wir dann jetzt zum Fabrikgelände gehen? Ich muss dir gleich noch etwas wichtiges sagen und das würde ich ungern hier tun." Ich lehne mich vorsichtig neben ihn an die Fensterbank und mustere ihn dabei auffällig, wie er aus dem Fenster sieht. Ich glaube seine Sommersprossen waren mit das erste, in das ich mich an ihm verliebt habe.

„Ich glaube es fängt gleich an zu regnen.. wir sollten lieber noch etwas hier bleiben." Ein leises Seufzen verlässt seine Lippen, woraufhin ich den Regenschirm zwischen uns auf die Fensterbank lege. Für diesen Fall habe ich extra den Regenschirm für ihn mitgenommen. Mir selber macht es nichts aus durch den Regen zu gehen. „Lass uns morgen zur Fabrik gehen, ja?"

„Aber heute sind bestimmt kaum Menschen auf der Straße unterwegs und wir können ganz ungestört sein." Ich habe mir fest vorgenommen es ihm heute zu sagen und das werde ich auch durchziehen. Aber nicht an diesem Ort. Ich möchte das es besonders wird und nicht in einem verlassenen Musikraum der Schule endet.

„Na gut." Ein erneutes Seufzen von ihm folgt, während er allmählich von der Fensterbank hinunter rutscht. Er scheint sich ja nicht so sonderlich darauf zu freuen. Vielleicht ist es ja auch ignorant von mir, ihn dorthin zu schleppen, aber ich möchte es so unbedingt. Es ist ein Ort der nur uns beiden gehört und deswegen will ich ihm dort meine Gefühle gestehen. Wenn ich es nämlich heute nicht tue, dann werde ich es wahrscheinlich niemals. Ich bereite mich da jetzt schon seit Anfang der Woche darauf vor und ich weiß jetzt schon, dass es vollkommen anders laufen wird als geplant, aber das ist in Ordnung.

„Es tut mir leid, dass ich dich jetzt dazu zwinge, aber es ist mir wirklich wichtig."

***
Wie Felix da wohl drauf reagiert?

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt