LVI

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Es herrscht ein kurzes Schweigen, wobei wir uns gegenseitig direkt in die Augen sehen, bevor er schließlich zu einer Antwort ansetzt. „Meinetwegen."

Changbin Pov:

Mit Felix an meiner Seite mache ich mich, nachdem die anderen Schüler bereits alle gegangen sind, auf den Weg zu mir nachhause. Wir haben mit Absicht etwas gewartet, damit wir keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Normalerweise ist es mir egal, was die anderen über uns denken, aber ich möchte Felix nicht gefährden. Ich weiß schließlich immer noch nicht, was damals passiert ist.

„Das Essen ist sicher schon fertig, wenn wir bei mir ankommen." Etwas unsicher breche ich die Stille zwischen uns, woraufhin Felix nur ein kurzes Nicken von sich gibt. Als er noch ein Geist war, haben wir häufig stundenlang nebeneinander gesessen und Unterhaltungen geführt. Manchmal saßen wir aber auch einfach nur irgendwo nebeneinander und haben Geschwiegen.

Aber jetzt ist es irgendwie anders. Es ist eine bedrückende Stille, die keiner von uns wirklich brechen will. Es ist fast so, als würde ich hier neben jemand Fremden hergehen. So als hätten wir uns noch nie getroffen. Es ist wie die peinliche Stille, wenn man jemanden vorgestellt wird und nicht weiß, worüber man reden soll. Ich glaube das beschreibt es am besten.

„Da vorne ist es." Ich deute auf ein Haus, welches für diese Gegend ziemlich groß erscheint und gehe mit Felix zusammen auf die Tür zu. Eigentlich brauchen wir kein so großes Haus, aber mein Vater dachte sich, er tut uns damit einen Gefallen. Aber eigentlich bedeutet es für meine Mutter nur noch mehr Arbeit. So ein Haus hält sich nicht von alleine Sauber und eine Haushälterin lehnt sie seit Ewigkeiten ab.

„Da seid ihr ja endlich. Ich dachte schon, dass Essen wird kalt, bevor ihr kommt." Mit einem warmen Lächeln nimmt uns meine Mutter in Empfang und nimmt Felix seine Tasche ab. Dieser hingegen sieht sie dabei etwas unbeholfen an und zwingt sich ein unsicheres Lächeln auf. Ich hoffe meine Mutter überfordert ihn mit ihrer übertriebenen Gastfreundschaft nicht zu sehr.

„Du bist wirklich genauso hübsch, wie mein Sohn es immer gesagt hat." Schmunzelnd hängt sie seine Jacke an die Garderobe, weshalb ich erst sie und dann Felix beschämt ansehe. Noch peinlicher geht es nicht mehr oder? „Er hat mir einiges von dir erzählt. Aber vor allem scheinen ihn deine Sommersprossen begeistert zu haben." Und natürlich geht es noch schlimmer.

„Eomma lass uns jetzt essen. Ich habe Hunger." Leise murrend ziehe ich Felix am Handgelenk hinter mir her ins Esszimmer, wo meine Mutter bereits den Tisch gedeckt hat. Sie hat schon wieder viel zu viel gekocht. Ich weiß gar nicht, wie wir das alles essen sollen.

„Es tut mir leid. Ignorier sie einfach. Wir hatten, bis auf Hyunjin, lange keinen Besuch mehr und sie übertreibt es gerne ein bisschen." Etwas beschämt ziehe ich Felix den Stuhl zurecht, welcher sich zögerlich auf diesen niederlässt. Ich wüsste zu gerne, was ihm gerade durch den Kopf geht. Hoffentlich denkt er jetzt nichts falsches von mir. Es stimmt zwar, aber ich schwärme ja nicht ununterbrochen von ihm.

„Du musst dich dafür nicht entschuldigen." Mit einen leichten Lächeln sieht Felix auf einmal zu mir auf, weshalb mein Herz für einen Augenblick stehen bleibt. Da ist es wieder. Dieses Lächeln, sein ehrliches Lächeln.

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Rieche ich da Liebe?

***Rieche ich da Liebe?

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정신 {Jeongsin} // Changlix Where stories live. Discover now