LXVII

583 77 13
                                    

Ich frage mich, ob in der Vergangenheit noch etwas passiert ist, von dem ich bisher nichts weiß.

Changbin Pov:

„Sagt dir der Name Yongbok noch etwas?" Ich lasse meinen Blick kurz zu meiner Mutter hinüber wandern, ehe ich mich neben Felix an den Tisch setze. Wieso wundert es mich nicht, dass meine Mutter es mit diesem Frühstück mal wieder vollkommen übertrieben hat? Normalerweise ist der Tisch nicht einmal halb so voll.

„Natürlich. Du hattest immer Probleme damit den Namen Felix auszusprechen, darum hast du ihn so genannt. Es war dir peinlich, deswegen hast du immer so getan, als würdest du ihn ärgern wollen." Mit einem breiten Grinsen und zwei Tassen Kakao setzt sie sich ebenfalls zu uns an den Tisch, woraufhin ich sie überrascht ansehe. „Was? Wusstest du schon die ganze Zeit wer Felix ist?"

„Changbin ich bin deine Mutter, natürlich wusste ich das. Warum glaubst du wohl habe ich deinen Vater darum gebeten, dass du auf diese Schule gehen kannst? Er wollte dich unbedingt wieder auf so eine Privatschule schicken." Schmunzelnd reicht sie mir und Felix die Tassen, wobei ich sie jedoch immer noch total perplex ansehe. „Warum hast du nichts gesagt?"

„Ich wollte mich nicht einmischen. Alles was ich wollte ist, dass ihr die Möglichkeit bekommt euch wieder zu treffen. Ich dachte ehrlich gesagt, dass ihr euch sofort wieder erkennen würdet. Selbst als ich dir das Fotoalbum gegeben habe, bist du immer noch nicht darauf gekommen." Wieso habe ich gerade das Gefühl, dass sie sich über mich lustig macht? Es ist mittlerweile um die 15 Jahre her, dass ich Yongbok gesehen habe und dazu waren wir noch Kinder.

„Wusstest du auch, dass er im Koma lag?" Wenn sie davon wusste, hat sie mich bestimmt für verrückt gehalten. Ich habe ihr ständig von Felix erzählt, dabei habe ich ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Person getroffen. Ich habe mit ihr über einen Geist geredet. Würde Felix sich nicht mittlerweile selber wieder daran erinnern, würde ich mich auf jeden Fall selber als verrückt erklären.

„Nein das wusste ich nicht. Was ist denn passiert?" Ein wenig erleichtert atme ich kurz aus und lasse meinen Blick zu Felix hinüber wandern, welcher bedrückt auf seinen Teller hinunter sieht. Ich glaube ich hätte sie das nicht fragen dürfen, zumindest nicht in seiner Gegenwart. Es ist mir nur so rausgerutscht.

„Ich möchte nicht so gerne darüber reden..." Ohne seinen Blick zu heben, rührt er mit dem Löffel in seinem Kakao herum, wobei ich mich hingegen am liebsten selber Ohrfeigen würde. Ich habe versprochen für ihn da zu sein und jetzt verhalte ich mich wie ein Elefant im Porzellanladen. Wieso bin ich nur so dumm?

„Das ist in Ordnung. Dann lasst uns essen. Von alleine leert sich der Tisch nicht." Etwas erleichtert über die Antwort meiner Mutter, setze ich meine Tasse an meinen Lippen an und seufze leise nachdenklich in den Kakao hinein. Ich habe Felix versprochen zu helfen, aber wie stelle ich das am besten an ohne ihn zusätzlich zu belasten. Ich könnte einen Freund meines Vaters fragen, der arbeitet bei der Polizei. Aber was wenn Felix nicht mit ihm reden möchte? Und Beweise haben wir auch keine.

„Du hast da Kakao auf deiner Nase." Völlig aus meiner Gedankenwelt gerissen, schiele ich auf meine Nase, über welche Felix gerade mit seinem Finger streicht. Wie kann man einen so süßen Jungen nur so sehr verletzen?

***
Ihr seid schon wirklich sehr unauffällig XD

정신 {Jeongsin} // Changlix Where stories live. Discover now