Bright Lies

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Bright Lies (Titel by Giant Rooks)

Es war eine verdammt verrückte Woche in Chicago gewesen.

Die ganze Stadt war von einer Art Bioterrorismus in Atem gehalten worden, weil ein durchgedrehter Virologe umhergezogen war und Menschen mit einem mysteriösen, fleischfressenden Bakterium infiziert hatte. Das ganze Theater hatte mehrere Opfer gefordert.

Über die ganze Stadt verteilt hatte es welche gegeben, am Chicago Med waren Menschen unter Quarantäne gestellt worden und Intelligence hatte meist einen Geist verfolgt, oder zumindest war es ihnen so vorgekommen.

Am Ende jedoch war der Täter überwältigt, oder eher gesagt von Hank Voight erschossen worden; Um die verfahrene Situation mit dem Straftäter lange genug zu deeskalieren bis seine Einheit eingreifen konnte, war Jay beinahe soweit gewesen sich mit dem tödlichen Bakterium zu infizieren, wobei er natürlich darauf gesetzt hatte, dass sein Bruder schnellstmöglich mit einem Gegenmittel um die Ecke kommen würde.

Alle hatten es bitter nötig zu feiern am Leben zu sein und das Meiste aus dieser Wochenendnacht herauszuholen. Somit war es nicht allzu schwer für Rianne und Nate gewesen eine große Zuschauermenge ins Molly's zu locken, die sich liebend gerne ihre Musik anhörte.
Zunächst war Jay nicht sonderlich begeistert gewesen die erste Nacht nach Abschluss dieser verrückten Geschichte bei dem Gig zu verbringen.

Aber er wollte doch gerne Zeit mit seinem Team verbringen und womöglich auch mit seinem Bruder, da Will nach seiner Schicht auf jeden Fall auch hier auftauchen würde. Im Angesicht gefährlicherer und größerer Dinge als seine ständigen Querelen mit einer gewissen Sozialarbeiterin, konnte er vielleicht den Versuch starten doch mit ihr warm zu werden, und sich mit der Tatsache anzufreunden, dass sich ihre Wege wohl oder übel immer wieder kreuzen würden.
Er hatte schon wieder dem möglichen Tod ins Auge geblickt. Jedes Mal dachte er, es würde ein wenig von seinem Schrecken verlieren, aber er musste feststellen, dass das nicht stimmte. Und auch wenn Jay mal wieder recht draufgängerisch gehandelt und sich direkt in die Mitte einer verzwickten Situation manövriert hatte, war er sich nun umso sicherer: Er war noch nicht im Geringsten bereit dazu sein Leben abzuschließen. Vielleicht sollte er endlich einmal anfangen es ein wenig zu genießen, genau jetzt und heute.
Die Location war brechend voll und alle waren bereits bester Stimmung als er etwas später dazu stieß.

Jay entdeckte schnell seine Kollegen Kevin, Adam, Vanessa und Kim, die bereits bei ihrer zweite Runde Bier waren und gesellte sich zu ihnen, wie immer nicht ohne einen vorherigen Rundum-check seiner Umgebung. Es war eine Angewohnheit, die er einfach nicht würde ablegen können, auch wenn er es noch so sehr versucht hätte.
Hailey war mit der Jugendlichen, die sie während der gemeinsam verbrachten Quarantänezeit kennengelernt hatte, immer noch im Krankenhaus. Jay kannte seine Partnerin gut genug, dass er sie heute Abend hier nicht mehr erwartete. Er war ziemlich erleichtert, dass sie nicht mehr in akuter Gefahr schwebte und es ihr gut ging, wie sie ihm am Telefon versichert hatte.

In der hintersten Ecke des Raumes, neben der Tür zu den Toiletten, hatten Stella, Hermann und Mouch eine kleine Bühne aufgebaut, dekoriert mit einem Perserteppich und einigen alten Lampenschirmen. Drei Leute spielten dort vor einem begeisterten Publikum bereits ihre Musik. Er erkannte Nate Ruzek in der rechten Ecke der Bühne, der eine blaue E-Gitarre spielte und äußerst konzentriert und vertieft in seine Musik zu sein schien.

In der zweiten Reihe saß überraschenderweise Matt Casey von der 51. am Klavier.

Jay wusste wohl, dass Matt zum Spaß Klavier spielte, aber er hatte nicht gewusst, dass er zusammen mit Nate und Rianne Musik machte.

Dann riskierte er auch einen genaueren Blick auf sie: Anstelle ihrer normalerweise fließenden Röcke, Blusen und Co., trug Rianne einen engen, kurzen Jumpsuit aus moosgrünem, samtigem Stoff, welcher ihre Kurven perfekt umspielte. Es brachte Jay auf jeden Fall dazu einen plötzlich aufkeimenden Funken körperlicher Anziehung unterdrücken zu müssen.
Das Outfit war sexy und gewagt, aber dennoch züchtig genug um nicht billig zu wirken. In ihren baumelnden goldenen Ohrringen und der einzelnen goldenen Halskette, spiegelten sich die Deckenlichter der Bar wider.
Am intensivsten blieb sein Blick jedoch an ihrem dunklen, rötlich schimmernden Haar mit den goldenen Strähnen und Spitzen hängen. Ausnahmsweise trug sie es offen und es fiel ihr in sanft gelockten Wellen über die halbnackten Schultern.

Our Scars (German Version)Where stories live. Discover now