Island

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Island (Titel by Kensington) 

"Jay, ich möchte mich wirklich nicht in deine Angelegenheiten einmischen, aber in diesem Punkt geht es einfach nicht anders! Was du tust ist komplett verrückt! Es gibt so was wie eine Regel, dass man Arbeit nicht mit nach Hause nimmt. Aus einem guten Grund! Du nimmst sie aber grade mit nach Hause! Du mischst dich in eine Sache ein, die du auf sich beruhen lassen solltest. Um deinetwillen! Hast du mal mit jemandem aus deinem Team darüber gesprochen?"

"Ich hab doch gesagt, ich kümmere mich darum!"

Je mehr Rianne redete und deutlich ihre Meinung äußerte, desto verschlossener wurde Jay und sagte fast nichts mehr, was sie nur noch mehr aufregte.

Rianne war schockiert gewesen, als er endlich nach fünf schier endlosen Minuten des Schweigens, weiteren fünf in denen sie darüber gestritten hatten warum sie überhaupt erst diese Nachricht gelesen hatte, zugegeben hatte wer Angela und Bobby wirklich waren, seit wann er sich um sie kümmerte und aus welchem Grund. Jay versuchte es so klingen zu lassen als sei es keine große Sache, aber Riannes Alarmglocken schrillten wie verrückt.Wie konnte er nur so naiv und überengagiert sein? Er sollte sich besser nicht als jemand ausgeben, der er nicht war und sich so in das Leben einer Familie einmischen. Es war gar nicht seine Aufgabe sich um sie zu kümmern. Nicht so! Es war jedoch als habe er in dieser Hinsicht Scheuklappen auf. Sie ignorierte, dass er außerdem gerade viel zu schnell fuhr, wahrscheinlich um schneller diesem Gespräch zu kommen, und übte weiter Druck aus:

"Ist das so? Was ist wenn sie herausfindet, wer du wirklich bist und warum du ihr hilfst? Dann kannst du dich von deiner Karriere verabschieden, Gerichtsverfahren inklusive! Und ich könnte mir noch ein paar unangenehme Szenarien vorstellen, die eintreffen könnten. Ich will gar nicht ins Detail gehen, weil du selber ganz genau weißt wie unglaublich unprofessionell es ist, was du machst!"

War er in der Vergangenheit nicht derjenige gewesen, der sie beschuldigt und ihr Vorschriften gemacht hatte wie sie ihren Job machen sollte?

"Ich helfe ihnen doch nur ein bisschen! Sie sind vom System übers Ohr gehauen worden! Und ich bin zu einem großen Teil dafür verantwortlich!"

Sie sah wie Jays Mund dünner und dünner wurde, seine Lippen irgendwann nur noch eine weiße Linie waren. Ein klares Zeichen, dass er jetzt angepisst war. Sie kannte diesen Ausdruck von ihren früheren Arbeits-Streitereien. Er war kurz davor in die Luft zu gehen und sie anzuschreien.

Sie waren mittlerweile am Flughafen angekommen. Jay bog in die "kiss and fly" Zone ein, stellte den Motor ab und schaute sie nicht an. Rianne war aber noch nicht fertig:

"Vielleicht, aber du bist nur ein kleines Teilchen in diesem Puzzle! Du kannst nicht jedes Unrecht ausgleichen! Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass du dich wirklich besser fühlst, indem du heimlich eine Schuld versuchst abzubezahlen, die gar nicht deine ist! Also hör auf dich noch tiefer da drin zu verstricken als du es ohnehin schon getan hast und beende das! Weiß Voight davon, oder Hailey?"

"Ich komm' damit alleine klar! Ich hab das vorher auch geschafft. Du musst mir das alles nicht sagen," knurrte er unterdrückt, kaum in der Lage seine unterschwellige Wut zu zügeln.

Stille!

Jays ganzer Körper war eine knallharte Wand, gegen die Rianne sich immer wieder werfen konnte, sie würde nicht durchkommen. Es fühlte sich an als wäre sie mit voller Wucht in den Magen geboxt worden, als ihr das klar wurde. Auch wenn er es nicht direkt gesagt hatte:

Our Scars (German Version)Where stories live. Discover now