The Weak Hour Of The Rooster

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The Weak Hour Of The Rooster (Titel by Dover) 

Rianne huschte an nächsten Morgen in die Küche um Jay und ihr einen Kaffee zum Mitnehmen zu machen und sich zwei Müsliriegel, oder etwas ähnlich Simples, zu schnappen. Dank ihrer nächtlichen Aktivitäten waren sie ein bisschen spät dran und mussten sich beeilen.

Da es Jays erster Tag war, auch wenn er ihn hauptsächlich am Schreibtisch sitzend verbringen würde, wollte sie ihn zum Revier fahren. Er freute sich darauf, weil es bedeutete, dass es voran ging.

Die Sonne stand schon am Himmel und schickte ihre Lichtstrahlen durch das Loft. Es versprach wirklich ein schöner Tag zu werden und es zauberte ein Lächeln auf Riannes Gesicht und brachte sie dazu vor sich hin zu pfeifen.Als sie jedoch den Raum durchschritten hatte und zum Küchenbereich kam, hielt sie abrupt inne und schrie geschockt auf: "Was für... Alter!" Rianne packte sich an die Brust. Ihr Herz klopfte wie wild und alles in ihr kribbelte, denn Nate saß auf seinem angestammten Barstuhl, trank Kaffee und las die Morgenzeitung, wie ein Geist, der aus dem Nichts aufgetaucht war. "Was ist los?" Jay kam, von ihrem Schrei alarmiert, schlitternd neben ihr zum Stehen, kurz davor dem Eindringling seine Pistole an die Brust zu setzen, die er gerade erst in höchst offizieller Weise, und begleitet von Riannes stichelnden Kommentaren, angelegt hatte. Als er sah wer vor ihnen saß, verwandelte sich sein Ausdruck von besorgt und beunruhigt zu wütend und angepisst: "Was macht der denn hier?" murmelte er unterdrückt, erntete jedoch nur ein Achselzucken von Rianne und ein breites Grinsen von Nate, als dieser seinen Kopf in ihre Richtung drehte:"Oh, guten Morgen! Ihr zwei seht etwas derangiert aus! Habt wohl nicht viel geschlafen letzte Nacht, was?" Er sah überhaupt nicht beeindruckt aus, so als ob dies hier jeden Morgen passierte. Als ob er diese Konstellation in und auswendig kannte. War das hier vielleicht ein schlechter Traum? Wie konnte er hier einfach so unangekündigt hereinspazieren? Rianne war so schockiert, dass sie über den letzten Teil seiner Frage gar nicht richtig nachdachte, die darauf schließen ließ, das er sie scheinbar nachts belauscht hatte. "Was machst du hier?" Rianne fiel auf die Schnelle keine schlauere Frage ein, denn sie fühlte sich innerlich immer noch benommen. Ihr Hirn arbeitete auf Hochtouren. "Soweit ich weiß, wohne ich hier und zahle Miete. Wir haben wohl einen neuen Mitbewohner, was?" zwinkerte er in Richtung Jay, der neben ihr ein genervtes Schnauben ausstieß. "Kaffee ist schon fertig!" fügte Nate ganz unaufgeregt hinzu und deutete galant auf die Kaffeekanne auf der Anrichte. "Das ist nicht dein Ernst oder? Du kommst hier einfach wieder reingeschlichen, nach drei Wochen Funkstille? Nachdem du deinen halben Hausstand hier herausgeschafft hast, ohne es zuvor mit einem einzigen Wort anzukündigen?" Jetzt, da der Ärger über ihn langsam wieder Überhand gewann, hatte Rianne ihre Stimme wiedergefunden. Sie hatte ja bereits gewusst, dass Nate Konfrontationen hasste, aber das hier schlug dem Fass wirklich den Boden aus. "Dachte nicht, dass das nötig wäre. Wohl mein Fehler! Wie ich sehe hast du die Zeit meiner Abwesenheit gut genutzt um mich zu ersetzen, also... freut mich für dich, schätze ich!" Nate warf Jay einen bedeutungsschwangeren und arroganten Blick zu, der diesen noch näher an Rianne heranrücken und ihr beschützend eine Hand in den Rücken legen ließ. Das haute sie echt um. Jedoch war sie wild entschlossen ihm nicht zu viel Macht über sich zu geben. Scheinbar war er während seiner Auszeit etwas verrückt geworden und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt eine Unterhaltung mit ihm zu führen: "Ich kann das jetzt grad nicht, ich muss zur Arbeit! Wir sollten aber heute Abend miteinander reden. Jay, kommst du? Ich glaube wir holen uns lieber unterwegs einen Kaffee..." Rianne fühlte sich bereits schlecht dafür, dass ihr Morgen nicht so glatt verlief wie geplant, drehte Nate den Rücken zu und schaute Jay entschuldigend an. "Oh, kann ich vielleicht mitfahren? Ich muss eigentlich auch los," flötete Nate und stand von seinem Stuhl auf. Was hatte er bitte vor? Rianne bemühte sich gar nicht erst sich wieder umzudrehen und ihm zu antworten. "Ich glaube eher nicht, Alter!" Jay zog ungläubig eine seiner Brauen hoch und grinste Nate spöttisch an. Rianne spürte, wie sich sein Körper versteifte und er seine Faust ballte. Jay war kurz davor all die Wut herauszulassen, die er stellvertretend für sie empfand. Sie nahm seine Hand und warf ihm einen flehenden Blick zu:"Jay, lass gut sein! Wir gehen einfach." "Na gut, dann halt nicht, Kumpel. Fahr ich eben selber. Bis heute Abend Leute!" Nate warf die Arme in die Luft, gab auf und grinste. Jay legte einen Arm um Riannes Schulter und wollte mit ihr die Jacken holen, ließ Nate jedoch nicht aus den Augen. Dieser rief ihnen noch belustigt nach: "Du hattest echt recht was ihn angeht Ri: Er hat immer noch einen Stock im Arsch!" Ohne darauf zu antworten, nahm Rianne ihren Rucksack und eilte zur Türe hinaus. Anstatt auf den Aufzugsknopf zu drücken, nahmen Jay und sie die Treppen. Sie hatte das dringende Bedürfnis diesen Schock in körperliche Ertüchtigung umzuwandeln und Jay beschwerte sich darüber nicht.

Our Scars (German Version)Where stories live. Discover now