A C H T Z E H N

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Meine Nachfrage zeigte offenbar Wirkung, denn ich konnte Hannes regelrecht ansehen, wie sein Selbstbewusstsein zurückkam.

Ohne mich irgendwie darauf vorzubereiten, rutschte er auf meinem Schoß weiter nach vorne, sodass unsere Mitten direkt aneinander drückten und zwischen unsere Oberkörper kein Blatt Papier mehr passte. Bevor ich auch nur irgendwie Eigeninitiative zeigen konnte, hatte Hannes seine Hände bereits an meine Wangen gelegt und seine Lippen ohne zu zögern auf meine gedrückt.

Die Berührung seiner weichen, rosa Lippen auf meinen, das Kribbeln, das schlagartig durch meinen Körper rauschte, und das Gefühl seines Körper so nah an meinem, entlockte mir ein Keuchen. Das nutzte Hannes direkt aus und brachte seine Zunge mit ein, bevor ich mich auch nur ansatzweise an seinen schnellen Rhythmus anpassen konnte. Meine Hände fanden seine Hüften, drückte ihn daran noch näher zu mir und versuchte dem Drang, meine Finger direkt unter sein Oberteil wandern zu lassen, zu widerstehen.

Der Kuss wurde schnell hitziger. Unsere Zungen kämpften um die Dominanz, seine Hände krallten sich in meine Haare und während das für meinen Kopf alles Neuland war, wusste mein Körper ganz genau, was er zu tun hatte.
Meine Hände wanderten von seiner Hüfte auf seinen Rücken, direkt über den Ansatz seines Hinterns und drückten ihn daran noch weiter zu mir. Auch Hannes lehnte sich weiter zu mir, sodass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, damit wir uns weiterhin küssen konnten.

Ihn zu küssen fühlte sich fantastisch an und brachte mich nur noch stärker dazu, mich zu ärgern, dass ich unseren ersten Kuss vergessen hatte. Dafür genoss ich diesen aber umso mehr und prägte mir alles genauestens ein.

Meine Lippen lösten sich schwerfällig von seinen, aber küssten gleich eine Spur über seinen weichen, frisch rasierten Kiefer hinweg seinen Hals hinunter. Hannes streckte den Kopf dafür extra zur Seite, damit ich mehr Platz hatte und summte zufrieden, als ich mich ungeniert an der ersten Stelle festsaugte. Bevor jedoch ein Knutschfleck entstehen konnte, löste ich mich wieder von ihm und wanderte stattdessen mit meinen Lippen etwas weiter.
Auch, wenn Hannes offenbar kein Problem mit ein paar Liebesmalen hatte, wollte er sicherlich trotzdem noch den tollen Zahnarzt raushängen lassen, wodurch er es wohl nicht so gerne sehen würde, wenn ich ihm mitten auf dem Hals einen dunkelroten Fleck verpasste.

Hannes Hände in meinen Haaren zogen mich von seinem Hals weg, ehe er seine Lippen wieder auf meine pressen konnte und unsere Zungen direkt wieder miteinander duellierten. Es gefiel mir mit ihm um die Dominanz zu kämpfen und als er sie mir irgendwann widerstandslos überließ, entkam mir sogar ein leises Keuchen.

Daraufhin begann er seine Hüften rhythmisch gegen meine zu reiben und quälte mich damit auf eine ganz süße Weise. Ein leises Schimpfwort der Lust kam über meine Lippen, ehe ich sie wieder zu einem innigen Kuss verband und mich Hannes Bewegungen entgegen sehnte. Meine Hände rutschten ohne zu zögern etwas weiter hinunter auf Hannes Hintern, der sich rund und prall anfühlte und mich direkt dazu verlockte, meine Finger in das feste Fleisch zu bohren.
Hannes Stöhnen vibrierte gegen meine Lippen, als ich ihn an seinem Hintern stärker gegen mich drückte und meine bereits sehr standhafte Erektion gegen seine rieb. Seine Jogginghose verdeckte rein gar nichts vor mir, sodass ich auch seinen harten Penis deutlich spüren konnte.

Und hingegen meinen Erwartungen störte es mich kein Bisschen. Mich störte weder Hannes etwas ruppigerer Umgang, noch sein tiefes Keuchen und am aller wenigstens sein bestes Stück, das sich meinem regelrecht entgegen drückte.

Das hier erinnerte mich überhaupt nicht, nicht einmal ansatzweise, an eine Frau und obwohl ich immer dachte, dass mir Brüste unglaublich fehlen würden, fiel mir jetzt nicht einmal wirklich auf, dass Hannes keine hatte.

„Was ist dann passiert?", keuchte ich atemlos und mit deutlich tieferer Stimme gegen seine Lippen, als wir uns nur wenigen Zentimeter voneinander gelöst hatten, um wieder ein wenig zu Atem zu kommen.

„Du hast festgestellt, dass du davon sogar einen Steifen bekommen kannst und..." Seine Wangen begannen sofort wieder rot zu glühen, doch sein Grinsen war auch deutlich in seinen Augen zu sehen. Er war ebenso atemlos wie ich und auch seine Stimme war etwas tiefer geworden.

„Und?", fragte ich etwas besorgt wegen der bekannter Weise ziemlich niedrigen Hemmschwelle meines betrunkenen Ichs nach.

„Und du hast mich sehr plump gefragt, ob du meinen Penis mal sehen darfst, weil du noch nie die Erektion eines anderen Mannes gesehen hast." Die Erinnerung erheiterte Hannes eindeutig, sodass sogar der Rotschimmer wieder langsam nach ließ und er wieder nicht mehr ganz so schüchtern wirkte.

„Was heißt sehr plump?" Musste ich mir über meine Wortwahl nun auch schon Gedanken machen? Sonst hieß es immer, dass ich betrunken ein größerer Charmeur war als nüchtern. Offenbar hatte das bei Hannes nicht ganz so gut funktioniert oder hatte einfach eine andere Wirkung gezeigt.

„Bitte zieh deine Hose aus. Ich will das Teil mal sehen", wiederholte Hannes und obwohl es wohl in einem anderen Tonfall lustig gewesen wäre, zog mich seine laszive Stimmlage, die er plötzlich an den Tag legte, völlig in den Bann, sodass ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte. Meine Kehle war schlagartig trocken und sämtliches Blut, das noch in meinem Körper unterwegs war, schoss in Lichtgeschwindigkeit in meine Lenden.

Ohne darauf einzugehen, drückte ich meine Lippen direkt wieder auf seine und versank in dem atemberaubenden Gefühl ihn so nah bei mir zu haben. Ich konnte mit voller Gewissheit sagen, dass die Küsse, die ich bis jetzt mit Hannes geteilt hatte, mit Abstand die besten jemals waren. Und ich wollte unbedingt noch mehr mit ihm austesten.
Vielleicht hatte ich mein Leben lang fantastischen Sex verpasst, weil ich fälschlicherweise davon ausgegangen war, dass Frauen das einzig Wahre waren.

Hätte ich doch mal auf Paul gehört.

„Und dann hast du deine Hose ausgezogen?" Unsere Lippen lösten sich nur so kurz voneinander, dass ich diese Frage stellen konnte, ehe die letzte Silbe von einem weiteren Kuss verschluckt wurde.

„Ich habe gesagt, dass ich meine ausziehe, wenn du deine ausziehst." Wieder ein inniger Kuss. „Dann hast du den schnellsten Striptease hingelegt, den ich jemals gesehen habe", schmunzelte der Zahnarzt und rutschte im nächsten Moment einfach von meinem Schoß. Bevor ich mich aber darüber beschweren konnte, hielt er mir schon seine Hand entgegen und kaum hatten sich meine Finger mit seinen verschlungen, zog er mich vom Sofa und direkt in seine Arme. Unsere Lippen fanden sofort wieder aufeinander, während sich meine Arme fest um seinen Körper legten.

Seine etwas kleiner Körpergröße sagte mir sehr zu und als er seine Hände in mein Genick wandern ließ, konnte ich nicht anders, als ihn auf meine Hüften zu heben. Seine Beine schlangen sich gleich um meinen Körper und er drückte sich noch fester an mich. Meine Hände fanden automatisch auf seinen Hintern, der sich in dieser Position noch besser in meinen Handflächen anfühlte und wodurch ich ihn noch besser halten konnte.

„Du weißt, wo mein Schlafzimmer ist", schnurrte er mit einem frechen Grinsen gegen meine Lippen und wanderte dann mit einer heißen Spur aus kleinen Schmetterlingsküssen meinen Hals hinunter.

Er wusste gar nicht, was er mit diesem Satz in mir auslöste.

Ein Hannes zum Verlieben ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt