D R E I U N D Z W A N Z I G

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Kaum hatte ich an der Tür geklingelt, ertönte bereits der Surrer und ich konnte in das Wohnhaus eintreten. Hannes grinste mir schon breit entgegen, als ich auf seiner Etage ankam und hielt die Wohnungstür auffordernd offen, damit ich gleich eintreten konnte.

Ich wollte ihn gerade begrüßen, da hatten seine Hände bereits meinen Nacken gefunden und seine Lippen ließen jedes Wort aus meinem Mund verstummen. Er küsste mich.
Für einen Moment war ich etwas überrumpelt, aber im nächsten konnte ich den Kuss in vollen Zügen genießen. Dass die Tür mit einem leisen Geräusch ins Schloss fiel, wanderte dabei völlig in den Hintergrund.

Hannes Lippen auf meinen fühlten sich in diesem Moment fast noch besser als gestern Abend und heute morgen an. Sie harmonierten perfekt mit meinen, sie schmiegten sich wie füreinander gemacht aneinander und Hannes warmer Körper, der sich gegen meinen presste, fühlte sich dabei auch so verdammt richtig an.

Der anfänglich sanfte Kuss, entwickelte sich schnell zu mehr und als ich Hannes Rücken gegen die Wohnungstür presste, keuchte er auf, wodurch ich meine Zunge problemlos in seinen Mund schieben konnte. Seine Hände krallten sich in meine Haare, während ich ihn an seiner Hüfte weiter zu mir drückte. Zwischen uns sollte keine Luft mehr sein.

Meine Hände wanderten fast automatisch nach unten zu seinen Oberschenkeln und ohne den Kuss zu unterbrachen, schaffte ich es irgendwie ihn auf meine Hüften zu heben. Seine Beine schlangen sich dabei fest um meine Hüfte und er presste seinen Oberkörper noch stärker gegen mich.

Ich spürte sein Herz gegen seine Brust rasen und wusste, dass mein Herz die selbe Geschwindigkeit an den Tag legte. Hannes brachte mich nur mit einem Kuss um den Verstand und ich konnte nicht mehr länger leugnen, dass er mich in dieser einen Woche, die ich ihn nun kannte, bereits völlig um den kleinen Finger gewickelt hatte.
Und sich dessen wahrscheinlich gar nicht bewusst war.

Mit einem langgezogenen zufriedenen Brummen meinerseits lösten wir unseren Kuss. Seine Stirn kippte gegen meine, während unsere Atemzüge stoßweise aneinander stießen und ich ihn weiterhin auf meiner Hüfte behielt.
Es dauerte einen Moment, bis wir uns soweit erholt hatten, dass wir normal miteinander reden konnten.

„Shit, ich dachte, du bist der Pizzalieferant", keuchte Hannes schmunzelnd und drückte mir einen weiteren sanften Kuss auf die Lippen.

„Ach, so begrüßt du deine Pizzaboten?", antwortete ich ebenfalls schmunzelnd und festigte meinen Griff um seine Oberschenkel besitzergreifend. Mir war klar, dass es nur ein Spaß war, aber der Gedanke, dass Hannes jemand anderen so küsste, wie er mich eben, gefiel mir überhaupt nicht.

„Dann muss man weniger bezahlen", schmunzelte er mit einem frechen Ausdruck in den Augen und wusste ganz genau, dass er mich mit dieser Aussage provozierte. Bevor ich jedoch noch etwas sagen konnte, hatte er mich an meinen Haaren wieder zu sich gezogen und seine Lippen auf meine gedrückt.
Damit mehr als zufrieden, erwiderte ich seinen Kuss mit der selben Intensität, sodass ich glatt wieder vergaß, warum ich überhaupt eifersüchtig geworden war.

Als es aber nur einen Moment später an der Wohnungstür klingelte, kam mir der Pizzabote wieder in den Sinn. Ich konnte nur genervt aufstöhnen und Hannes zögerlich von meinen Hüften zurück auf den Boden lassen. Dieser grinste nur vor sich hin, betätigte den Surrer und holte seinen Geldbeutel aus der Küche. Bevor er jedoch dann die Tür öffnete, stellte er sich mit einem süßen Lächeln auf die Zehenspitzen und drückte seine Lippen zu einem kurzen Kuss auf meine.

Nur wenige Minuten später lief dann ein Film im Fernsehen, während wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht hatten und die Pizza aßen. Wir saßen so nah beieinander, dass sich unsere Schultern berührten und ich seine Wärme spüren konnte. Wir teilten uns die drei Pizzen, um etwas Abwechslung zu generieren, wobei ich mich dabei kaum auf den Film konzentrieren konnte. Dafür genoss ich die Zeit mit Hannes zu sehr und freute mich schon, später wieder in seinem Bett zu kuscheln.

„Ich bin pappsatt", keuchte der Wohnungsbesitzer und schob den leeren Pizzakarton von sich, ehe er sich zurücklehnte und zufrieden seufzte, als er auf dem Polster lag. Er strich mit einem glücklichen Lächeln über seinen gut gefüllten Bauch und klopfte dann auf seine Brust und aufforderte mich damit, mich zu ihm zu legen.
Dazu ließ ich mich natürlich nicht zwei Mal auffordern. Grinsend stellte auch ich meinen mittlerweile leeren Pizzakarton weg, rutschte zu ihm und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Achtete aber darauf keinen Druck auf seinen vollen Bauch auszuüben.

Hannes seufzte erneut zufrieden, legte einen Arm um meine Schultern und die andere Hand wanderte in meine Haare. Er begann sanft über meine Kopfhaut zu kraulen und zog mich dabei nochmal fester an sich.

„Bleibst du über Nacht?" Hannes Frage ließ mein Herz augenblicklich höher schlagen. Und obwohl ich davon ausgegangen war, dass ich hier blieb, freute es mich, dass er mich offenbar hier haben wollte.

„Sehr gerne", schmunzelte ich und schmiegte mich fester gegen seine Brust. Ich hörte durch meine Position sein Herz klopfen und ich war mir nicht sicher, ob es Einbildung war oder nicht, aber es hörte sich kurz so an, als würde es auf meine Antwort hin stolpern.
Hannes brummte zustimmend und hörte nicht auf weiterhin durch meine Haare zu kraulen. Und voll gefressen und mehr als zufrieden nickte ich irgendwann ein.

Als ich das nächste Mal wach wurde, lag ich immer noch in der selben Position auf Hannes Brust. Er hatte seine Arme um mich geschlossen und war selber eingeschlafen. Der Fernseher lief noch immer, der Film war mittlerweile zu Ende und ein zweiter war gestartet.

„Hannes", murmelte ich verschlafen und setzte mich schwerfällig auf. Hannes brummte leise, versuchte noch mich bei sich zu halten und drehte sich dann auf die Seite. Der Anblick war so süß, dass ich nur leise lachen und ihm durch die Haare streichen konnte.

„Komm Maus, lass uns ins Bett gehen." Ich schaltete den Fernseher aus und weil er keine weitere Regung mehr gezeigt hatte, hob ich ihn kurzerhand auf meine Arme. Sein Kopf kippte gegen meine Schulter und ein weiteres leises Seufzen kam von ihm, ehe er sein Gesicht näher gegen meinen Körper schmiegte.

„Zähne putzen", murmelte er, als ich das Schlafzimmer betrat und ihn schon auf der Matratze ablegen wollte. „Wir müssen noch Zähne putzen", wiederholte er und öffnete schließlich auch seine Augen. Er blinzelte mir verschlafen entgegen und schenkte mir dann ein atemberaubendes Lächeln, das mich dazu verleitete, dass ich meine Lippen auf seine drückte. Er erwiderte den Kuss mit einem spürbaren Lächeln und lächelte mir weiterhin breit entgegen, als ich ihn wieder auf den Boden abstellte. Seine Hand griff nach meiner und verschränkte unsere Finger miteinander, bevor er mich hinter sich ins Bad zog, wo wir nebeneinander vor dem Spiegel unsere Zähne putzten.

Ein Hannes zum Verlieben ✓Where stories live. Discover now