D R E I U N D D R E I ß I G

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„Das ist köstlich", stöhnte mein Freund mit vollem Mund und schob gleich eine weitere Gabel hinterher.
Hannes hatte Recht. Die Soße war trotz meiner eher bescheidenen Kochkünste überraschend lecker geworden, weshalb ich sowieso schon stolz war, aber dass Hannes auch noch so darauf reagierte, freute mich umso mehr. Dass er noch dazu solche verführerischen Töne von sich gab, ließ mich breit grinsen und eine gewisse Vorfreude auf den weiteren Verlauf des heutigen Abends verspüren. 

„Ich habe extra eine etwas größere Portion gemacht, damit für morgen Mittag auch noch etwas da ist."
„Sehr gut vorausgedacht", schmunzelte Hannes und grinste mir breit entgegen. „Dann müssen wir uns morgen weder um ein Frühstück noch um ein Mittagessen kümmern. Das heißt wir können die Zeit anderweitig nutzen." Er zwinkerte mir frech zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder komplett seinem Teller zuwandte, der sich in rasanter Geschwindigkeit leerte. Ehe ich mich versaß füllte er sich eine zweite Portion nach.
Da ich zugegebenermaßen beim Gemüse schneiden bereits etwas genascht hatte, wenn die Stückchen zu groß oder zu unförmig für die Soße waren, hielt sich mein Hunger ziemlich in Grenzen. Dadurch konnte ich Hannes beim Essen beobachten und stellte ein weiteres Mal fest, dass ich mich an ihm nie satt sehen könnte.

Eine halbe Stunde und eine dritte Portion später schob Hannes mit einem angestrengten Seufzen den Teller von sich und lehnte sich zurück. „Jetzt bin ich pappsatt."

„Ach ja?", schmunzelte ich und machte mich daran den Tisch abzuräumen, während Hannes noch mit wenigen Schlücken sein Weinglas leerte und es mit einem weiteren angestrengten Seufzen beiseite stellte. „Ja", seufzte er leise und ließ den Kopf kraftlos in den Nacken fallen.

„Zumindest eine kleine Nachspeise passt noch rein", säuselte ich als ich mich zu ihm hinunter beugte und einen fordernden Kuss, der deutlich zeigte, worauf ich aus war, auf seinen süßen Lippen platzierte.

„Wenn du mich ins Schlafzimmer trägst." Hannes zwinkerte mir anzüglich zu und leckte sich lasziv über seine volle Unterlippe. Damit hatte er mich gleich am Haken. Meine Hände schoben sich selbstverständlich unter seine Oberschenkel, ehe ich ihn auf meine Hüfte heben wollte. Normalerweise stellte das auch gar kein Problem da, da Hannes durch seine kleinere Körpergröße auch weniger wog, aber die drei vollen Teller machten sich nun doch bemerkbar.
Ein überraschtes „Huch" kam über meine Lippen, als ich Hannes nur wenige Zentimeter vom Stuhl heben konnte und ihn sofort wieder absetzen musste. Dass die drei Teller so viel ausmachten hätte ich nicht gedacht.

Auch Hannes reagierte überrascht und sah erst irritiert auf den Stuhl, bevor er wieder zu mir aufsah. Für einen Moment war es zwischen uns still, bis wir beide in lautes Gelächter ausbrachen und uns kurz darauf sogar den Bauch halten mussten.

„Ich glaub, das wird heute nichts mehr", feixte ich und hielt dem Zahnarzt stattdessen meine Hand hin, um ihn zumindest vom Stuhl in die Höhe ziehen zu können. Hannes griff lachend danach, schien sich an seinen höheren Gewicht nicht stören zu lassen und folgte mir dann mit einem breiten, vorfreudigen Grinsen in sein Schlafzimmer.

Kaum war die Tür dann hinter uns zugefallen, legte Hannes bereits seine Arme um mein Genick und verwickelte mich in einen atemberaubenden Kuss. Unterdessen zog er mich langsam in Richtung Bett, bis seine Beine an der Bettkante angekommen waren und er sich rücklings darauf fallen ließ. Mich zog er dabei einfach mit.
Nur knapp konnte ich mein Gewicht noch abfangen, sonst wäre ich ungebremst direkt auf ihn und seinen vollen Bauch gefallen und das hätte wahrscheinlich nicht das beste Ende genommen. Hannes konnte darüber nur lachen und mich in einen weiteren innigen Kuss verwickeln.

„Hast du eigentlich mal überlegt, Rollen zu tauschen?" Darüber hatte ich mir schon mehrmals Gedanken gemacht, aber da Hannes nie irgendwelche Anzeichen gezeigt hatte, war ich immer davon ausgegangen, dass er keinen Wechsel haben wollte.
Hannes, der gerade heiße Küsse an meinem Hals hinauf zu meinem Ohr verteilte, stockte kurz und setzte seinen Weg dann fort, bis er an meiner Ohrmuschel angekommen war.

„Nicht wirklich", wisperte er mir ins Ohr und biss spielerisch in mein Ohrläppchen. Das alleine brachte mich schon dazu, genüsslich die Augen zu schließen. „Dafür genieße ich deinen Penis viel zu sehr."
Ich konnte nur trocken schlucken und spürte, wie das Blut bei seinen Worten ungehalten in Richtung Körpermitte raste.

„Wieso? Möchtest du etwa tauschen?", fragte Hannes dann und lächelte sanft zu mir hinauf. Seine Hände lagen in meinen Haaren, während seine Beine mit meinen verwickelt waren. Ihn unter mir liegen zu haben, war das schönste Gefühl überhaupt. So nah bei ihm sein zu können, auch auf nicht sexuelle Art und Weise, sondern einfach nur unsere Körper beieinander zu haben, seinen Duft zu riechen und seine Wärme zu spüren. Das allein machte mich schon zum glücklichsten Mann auf Erden.

„Ehrlich gesagt nicht wirklich, aber dir zu Liebe hätte ich es getan."
Hannes hob daraufhin die Augenbrauen und wirkte tatsächlich überrascht. Ob er nun überrascht war, weil ich nicht daran interessiert war oder daran, dass ich es ihm zu Liebe getan hätte, wusste ich nicht ganz. Ich tippte jedoch eher auf das Zweite.

Einen Moment später begann Hannes glücklich zu strahlend und schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln, bevor er mich innig küsste und sich kurz darauf an meinem Oberteil zu schaffen machte. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis wir beide nur noch in unsere Unterhosen gekleidet unter die Bettdecke rutschten und dort erst zahlreiche zärtliche Küsse und Liebkosungen teilten, bevor es wieder hitziger zwischen uns wurde.

Ein Hannes zum Verlieben ✓Where stories live. Discover now