Prolog

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*Finley POV*


"Ruf die verdammte Polizei!" Aubrey hatte mich unsanft zur Seite gedrückt und die Tür mit einem lauten Knall zugeschlagen.

"Geht's noch?" Meine Augen waren riesen groß als ich meine feste Freundin anblickte. Diese hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. "Warum soll ich denn bitte die Polizei rufen? Und geh jetzt von der Tür weg!" Ich griff sie an einem ihrer Arme und schob sie ein Stück den Flur entlang, weg von der Tür.

Als ich die Tür schlussendlich wieder geöffnet hatte, stand da Noah. Er krallte sich Halt suchend am weißen Türrahmen fest und blickte nun auf.

"Er wird uns beklauen oder verprügeln, dieser miese Schuft! Mach dir Tür zu und ruf die Polizei!" Aubrey drängte sich ein Stück an mir vorbei und griff mit ihrer Hand schon nach der Tür, aber ich drückte sie wieder zurück.

"Wie soll er uns in diesem Zustand verprügeln? Oder gar ausrauben?" Mir missfiel der Gedanken von Noah vor meiner Haustür auch, aber was soll ich schon groß dagegen machen? Und vor allem: Was soll er denn schon groß in diesem Zustand anstellen? Außer mir vielleicht auf die Türschwelle kotzen.

"Ich mache nichts, versprochen!", mMurrte Noah, er hatte sichtlich Probleme beim sprechen und beim gerade stehen. "Ich .. weiß nur nicht .. ich war gerade hier in der Nähe und .. ich glaube ich schaff es nicht nach Hause." Er lehnte sich gegen den Türrahmen. Blickte mich an, Aubrey schien er wohl zu ignorieren. Wenn sie sich so benahm, dann ignorierte ich sie meistens auch. In den meisten Fällen aber auch ohne Erfolg. 

"Warum kommst du dann zu uns?", giftete Aubrey rum. Uns war ja wohl der falsche Ausdruck dafür. Ich wohnte hier, mit meinen Eltern und Aubrey hielt sich nur verdammt oft hier auf. Aber meine Freundin war leider sehr besitzergreifend, auch wenn es um das Haus meiner Eltern ging. "Gibt es hier nicht andere Leute bei denen du hättest klingeln können? Oder hast du dein Handy verloren? Ruf doch deine super Freunde an!" Aubreys Wangen hatten sich rot verfärbt und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Bei so einer zierlichen Person wirkte das ganze aber eher niedlich als ansatzweise bedrohlich.

"Ich habe mein Handy tatsächlich verloren", gab Noah zu. Seine Lederjacke hing nur noch auf einer seiner Schultern, das T-Shirt saß auch nicht mehr ganz da wo es hätte sein sollen. Und er trug doch tatsächlich nur noch einen Schuh. Er hatte wohl eine verdammt gute Party hinter sich.

Da Aubrey und ich selber gerade erst vor circa Fünfzehn Minuten bei mir zu Hause ankamen trugen wir noch unsere normalen Klamotten. Aber wir wurden gerade dabei von Noah unterbrochen, diesen Zustand zu ändern.

"Na super! Dann ruf ich dir ein Taxi!" Aubrey wollte sich gerade umdrehen, als Noah sich zu dem Blumenkübel neben der Tür drehte und voll hinein kotzte. "Iiih!", schrie Aubrey, warf die Hände in die Luft, rannte den Flur entlang und knallte die Tür irgendeines Zimmers hinter sich zu.

"Geht's?", fragte ich, als Noah hoffentlich mit dem entleeren fertig war. Er richtete sich jedenfalls auf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. "Ging schon mal besser, beantwortete er meine Frage. Seine Antwort konnte ich durchaus nachvollziehen.

Ich hörte eine Tür aufgehen, dann laute Schritte die erst den Flur lang polterten und dann die Treppe hochstapften. Für so ein zierliches Persönchen machte Aubrey beim gehen ganz schön viel Lärm, aber wahrscheinlich wollte sie einfach nur gehört werden. "Schick ihn weg!", schrie sie vom oberen Treppenabsatz nun zu mir herunter.

"Okay, okay. Dann ruft mir bitte einfach ein Taxi ... ", meinte Noah, der sich immer noch Halt suchend am Türrahmen befand. Er wirkte als würde er jeden Moment wieder kotzen müssen.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now