Kapitel 3

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*Noah POV*


„Na, Arschloch." Schlanke Arme, geschmückt mit etlichen, grotesken Armbändern, legten sich von hinten um meinen Hals. „Wie sieht's aus?" Sie packte grob meine Schultern, sprang hoch und wickelte ihre Beine um meine Hüfte. Und weil ich nicht wirklich das Bedürfnis hatte nach hinten zu kippen, obwohl ich schon Lust hatte Rosa zwischen mir und den Asphalt zu quetschen um ihr so Schmerzen zu zu fügen, packte ich ihre Oberschenkel um sie festzuhalten.

„Wie viel hast du heute schon gegessen?", fragte ich. „Du fühlst dich gut Fünf Kilo schwerer an als heute morgen. Ich habe dir schon mal gesagt dass wenn du jemanden haben willst der dich auch nackt attraktiv findet solltest du nicht so viel fressen", feixte ich. Auch wenn ich wusste das meine Anfeindungen ins Nichts treffen würden.

„Noah, Schatz. Deine Aussage würde mich viel mehr verletzen wenn es mich wirklich interessieren würde was andere,  vor allem du, über mich denken." Ich spürte ihren Atem an meinem Ohr und ihre Lippen an meiner empfindlichen Haut. Und das nervigste Geräusch in Form von Kaugummi das lautstark von Zähnen geknetet wurde. „Und vor allem würde es mich mehr verletzen wenn es stimmt. Mein Körper ist der einer verdammten Göttin. Und das weißt du. Und jetzt lauf, Ungläubiger! Ich will heute ausnahmsweise mal nicht den Unterricht verpassen, denn ich habe gehört das der neue Referendar rattenscharf sein soll!" Ihre Stimme war der reinste Singsang. Und ihr Körper, so ungerne wie ich ihr auch recht gab, war der einer Göttin. Rosa war wirklich scharf und eine verdammt coole Braut. Der Typ Frau für den man zum gehirnlosen Trottel werden könnte.

„Meinst du der würde dich nehmen? Der würdigt dich keines Blickes mehr wenn er hört wie du Kaugummi kaust." Rosa war wahrlich attraktiv, aber diese Sache machte es irgendwie kaputt. Und vielleicht würden sich einige Leute fragen warum ich nichts mit ihr habe. Ich selber frage mich das auch manchmal, aber mir fällt keine plausible Antwort darauf ein. Rosa könnte nackt vor mir herumspringen und es würde sich nichts bei mir rühren. Lag vielleicht auch daran das ich schwul war. Who knows?

„Auch Göttinnen sind nicht perfekt. Und jetzt los!", knurrte sie. Und drückte einmal ihre stahlharten Oberschenkel zusammen und dabei hätte sie mir fast mein Becken auseinander gebrochen.

Und ich tat was sie wollte. Mit ihr im Schlepptau lief ich über den Schulhof, ins Gebäude, kämpfte mich die Treppen hoch. Rosa war nicht sonderlich schwer,  ich betrieb ab und zu Kraftsport um ein bisschen meine Muskeln aufzubauen, aber für solche Aktionen war es einfach nicht ausreichend. 

Bevor wir unser Klassenzimmer betraten ließ ich sie runter gleiten. Sie drückte ihre feuchten Lippen in meinen Nacken. Bäh. „Ich hoffe ich habe jetzt keinen Abdruck." Mit der Handfläche rieb ich über die feuchte Stelle. „Ach, was. Ich benutze den Superstay 24 Stunden- Kack. Und der hält was er verspricht!", grinste sie. Und machte einen kurzen Kussmund.

„Und jetzt erzähl mal. Wie hat Finny-Boy darauf reagiert das du auf ihn und seiner Mädelsgang gewartet hast?" Sie ging durch die Tür, betrat den Raum und ich folgte ihr. Niemand unserer ach so tollen Klassenkameraden sagte etwas, aber die meisten von ihnen schauten uns an. Die Haare in meinem Nacken stellten sich auf und meine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Macht doch Fotos, Wichser", schlug Rosa vor, schwang den Kopf, warf die Haare nach hinten und stellte sich in eine Modelpose.

Nachdem sie den ganz vorne sitzenden das Käppi vom Kopf gepfeffert hat, ging sie zu ihrem Platz, nach ganz hinten in die Reihe und ich setzte mich neben sie.

„Nicht gut", sagte ich dann, ignorierte die musternden Blicke der anderen im Raum. Auch wenn mir die Meinungen anderer egal waren, das ganze Angestarre war dennoch ziemlich erdrückend und vor allem nervig.

Rosa machte eine Kaugummiblase und ließ sie lautstark platzen.

„Och, war doch zu erwarten. Du wusstest doch dass er keine Luftsprünge machen würde!" Rosa fläzte sich auf ihrem Stuhl und hatte die Arme verschränkt und puschte dadurch ihre Brüste nach oben. Auch wenn mich diese Dinger nicht im Mindesten interessierten, aber es war schwer nicht darauf zu starren.

„Ja, aber .. ich weiß auch nicht. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl das ... Ich glaube nicht das ...", fing ich an, wurde aber abrupt von Rosa gestoppt. Sie beugte sich zu mir vor und ihre Miene drückte eine Mischung von Verachtung und Verwirrtheit aus. „Hey, halt Stopp! Willst du mir sagen das du Bedenken hast? Willst du mir jetzt sagen dass du glaubst dass du es nicht schaffst? Du hast vor ein paar Tagen noch voller Überzeugung gemeint das du ihn sowas von fertig machen wirst. Das es das leichteste auf der Welt wäre."

„Ich weiß", meinte ich leicht gelangweilt. Was würde jetzt kommen? Sie hatte sich vor gebeugt das ihre Lippen an meinem Ohr waren. Ihr Atem kitzelte und verpasste mir eine Gänsehaut.

„Wenn du mir jetzt sagst dass es eine schlechte Idee ist, nachdem du mich dazu gebracht hast es für eine gute Idee zu halten, dann mach ich dich fertig. Ich bin total geil darauf zuzuschauen wie du Mister und Misses Perfekt zu Fall bringst, nu zieh den Scheiß auch durch. Oder glaubst du doch das es möglich wäre das Finley gar nicht auf Kerle steht? Und du es nicht schaffst ihn in die Kiste zu bekommen? Ist der ach-so-tolle-Noah nur ein ach-so-toller -Dummschwätzer?" Ihr Ton war wie eine Kampfaufforderung. Und Rosa wusste wie schlecht ich sowas ablehnen konnte.

„Natürlich schaff ich das", sagte ich siegessicher. „Ich mach die beiden fertig", schob ich noch hinter her.

Rosa schlug mir auf die Schulter und grinste triumphierend. 

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now