Kapitel 41

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*Finley POV*


Es war Freitagnacht und ich trottete durch die Straßen. Es war stockdunkel, bis auf die Straßenlaternen und nicht ein Laut war zu hören, bis auf meine Schritte die auf den Asphalt wiederhallten. Und ich war extrem aufgewühlt, mehr als das. Meine Gedanken rasten in meinem Kopf hin und her.

Und dass ich ganz alleine schuld an der Misere war und ich nicht irgendjemand die Mitschuld geben konnte machte es nicht besser. Meine Schultern fühlten sich tonnenschwer an. Und ich bekam meine Füße nicht hoch, weshalb ich den kompletten Weg über schlurfte, das einzig Gute war das es niemanden gab der sich darüber hätte aufregen können. Dieser jemand liegt jetzt wahrscheinlich in ihrem Bett und weint und verflucht mich.

Als ich dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, das Haus meiner Eltern erreicht hatte kramte ich mit zittrigen Händen den Schlüssel aus meiner Hosentasche und öffnete so leise wie möglich die Haustür. Auch versuchte ich die Haustür so leise wie möglich zu schließen. Es war schließlich schon nach Mitternacht und ich wollte keinen Lärm machen, da meine Eltern sicher schliefen.

Wenn sie doch nur so rücksichtsvoll wären wenn es um meine wohlverdienten Schlafenszeiten ginge, denn wenn ich mal ausschlafen wollte packte sie immer ihren Staubsauger aus und mein Vater schien im Wohnzimmer mit einem Presslufthammer herumzuspielen. Oder er spielte ganz laut seine Musik, wenn meine Mutter ihn mal wieder dazu verdonnert hatte Staub zu wischen.

Ich hätte aber gar nicht so leise sein brauchen denn ich hörte wie der Fernseher im Wohnzimmer lief. Okay, nicht gut. Hoffentlich waren sie vor dem TV eingeschlafen, wie sonst auch immer. Da die Hoffnung aber bekanntlich zu Letzt stirbt, ein Sterbeprozess trotz allem aber nicht ausgeschlossen ist ...

„Finley?"Meine Mutter kam schlaftrunken, nur in Jogginghose und Top aus dem Wohnzimmer getrottet. Mist, ich wurde entdeckt, kann ich irgendwie noch fliehen? Mich tot stellen? In dem Boden versinken? Nichts klappt.

„Was machst du hier? Wolltest du nicht bei Aubrey sein?", hakte sie nach, da ich meinerseits keine Worte herausbekam und mich keinen Zentimeter bewegen konnte. Wie erstarrt stand ich da. Ich war wie ein Reh im Scheinwerferlicht.

„Schatz?" Die Stimme meiner Mutter nahm einen besorgten Unterton an und sie kam auf mich zu. Das ließ mich aus meiner Starre erwachen und ich streifte mir die Schuhe von den Füßen. „Alles gut! Ich bin müde und will schlafen. Tut mir leid das ich dich geweckt habe." Ich setzte ein Lächeln auf und schaute schnell zum Wohnzimmereingang um zu gucken ob mein Vater auch jeden Moment auftauchen konnte.

„Es ist schon spät", gb sie zu bedenken und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Ach du meine Güte. Warum bist du nicht bei Aubrey? Ich dachte du wolltest bei ihr schlafen? Bist du etwa den ganzen Weg zu Fuß gelaufen? Im Dunkeln?!" Nun bildete sich eine Sorgenfalte zwischen den Augenbrauen meiner Mutter. „Oh, Liebling." Sie kam nun auf mich zu und stellte sich vor mir hin. Da sie größer war als ich musste ich etwas aufschauen.

„Ich bin wirklich müde", meinte ich dann abgeschlagen und sah sie flehentlich mit einem kurzen Blick zur Treppe an. Sie schien das wahr zu nehmen, aber sie wollte mich wohl nicht erlösen. „Habt ihr euch gestritten?" Meine Mutter packte mein Handgelenk und zog mich ins Wohnzimmer. Bis auf uns jetzt war es leer. Wo war mein Vater? Schon im Bett?

„Bitte .. ich will nicht. Ich will mich hinlegen", meinte ich dann in einem quengelnden Ton, der bei Mutter noch nie geholfen hat, aber ich versuche es halt immer wieder gern. „Setz dich hin", wies meine Mutter mich mit einem Lächeln an und drückte mich schon fast auf die Couch drauf. Als ich mich ordentlich hingesetzt hatte setzte sie sich neben mich.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now