Kapitel 44

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*Finley POV*


Als ich hier so im Auto saß verfluchte ich mich dafür dass ich so schnell aufgegeben hatte. Warum war ich nicht hartnäckiger? Eiserner? Jacob war doch schon fast im Auto und wäre losgefahren. Warum ich so schnell eingeknickt war verstand ich selber nicht.

Es ging hier doch schließlich um Noah, nur um Noah ...

Der anscheinend meine Hilfe brauchte, die er am Ende gar nicht haben wollte. Und ich wäre dann wieder der der zum Volldeppen mutiert, obwohl .. ich war schon ein kompletter Volldepp, ich schätze da kann es nicht mehr wirklich schlimmer kommen.

„Wo ist Noah eigentlich?", fragte ich Jacob. Bisher war mir nicht mal klar wo er sein sollte, was ist wenn er sich sonst wo rum trieb? Wenn er in so'ner harten Biker-Bar abhing? Was ist wenn ich jetzt da auftauche und so richtig eine auf die Fresse bekomme?

Warum war ich nur emotional so schwach wenn es um Noah ging?

„In diesem einen Schwulen-Club. Da wart ihr doch auch schon ... hat Noah erzählt", meinte Jacob und warf mir einen vorsichtigen Blick zu. Dieser Schwulen-Club. Aha. Wo der eine Barkeeper beziehungsweise Noahs-Kumpel mir in der Toilette an die Wäsche gegangen ist. An jede Einzelheit konnte ich mich nicht erinnern, aber es reichte doch durchaus aus um mich sofort unwohl zu fühlen. Sehr interessant das es Noah dahin verschlagen hat .. und dann noch ohne seinen ach-so-tollen festen Freund.

„Ich dachte er hat Hausverbot nachdem er dem einen Typen eine rein gehauen hat?", murrte ich und rieb mir über das Gesicht. Ich wusste nicht wie viel Jacob über die ganze Sache wusste, welche Details Noah ihm erzählt hatte und welche ausgelassen. Jacob zuckte mit den Schultern und schnaubte durch die Nase.

„Ja, hatte er. Aber .. Noah hat das wohl wieder alles geklärt und jetzt darf er da wohl wieder hin. Du .. frag mich irgendwas leichteres, ich habe keine Ahnung wie Noah überhaupt irgendwas regelt. Und warum. Und weil er ja auch gemeint hatte das er den Club nicht mehr betreten will .. wegen dem was vorgefallen ist", brabbelte Jacob schnell vor sich hin. Also wollte Noah erst gar nicht mehr dahin? Und jetzt auf einmal ja? Bestimmt weil ich es so scheiße hab enden lassen.

„Und jetzt auf einmal ist es wieder sein Lieblings-Club? Super", grummelte ich und sah aus dem Fenster. Wir müssten auch gleich da sein. „Was ist eigentlich mit Steven? Rosa hat gemeint dass er auch da war, nur dass es nichts gebracht hatte ...", meinte ich dann. Irgendwie freute es mich dass es so war. Das Steven Noah nicht überreden konnte, ihm nicht helfen konnte.

Ich würde ihm auch nicht helfen können. Er würde mich abweisen, würde über mich lachen das ich extra hier her gekommen bin um ihm bei was auch immer zu helfen. Rosa meinte er würde durchdrehen, das konnte so einiges heißen. In welcher Weise durchdrehen? Schlug er um sich? Verprügelte er Leute? Dann wäre sicher schon die Polizei gekommen ..

Als wir am Club angekommen sind, zeigte die Uhr in der Armatur von Jacobs Wagen 3 Uhr morgens an. Der Club hatte noch auf? So spät noch? Aber was wusste ich schon? Ich war in dem Club bisher nur einmal gewesen und das hatte mir definitiv gereicht. Ein weiterer Besuch war überhaupt nicht geplant gewesen.

Jacob fuhr auf den Parkplatz, nach ganz hinten wo Noah und ich das Letzte Mal auch gestanden hatten. Er schaltete den Motor aus, öffnete die Tür und stieg aus. Ich meinerseits ließ mir Zeit, blickte durch die Fensterscheibe und ließ frustriert die Luft aus meinen Lungen entweichen. Bis die Tür auf meiner Seite aufging und Jacob mich erwartungsvoll ansah.

„Jaja, ist ja gut." Ich schnallte mich ab und stieg dann ganz theatralisch aus dem Auto aus und da kam auch schon Rosa auf uns zu gestöckelt. Was machte sie eigentlich hier in einem Schwulen-Club? Gehörte sie auch zu den Sorten Frauen die in einem Schwulen-Club gehen nur um mal ungestört tanzen zu können und nicht jede freie Minute von Kerlen angegrapscht zu werden? Es tut mir ja leid sie enttäuschen zu müssen, aber hier werden auch Leute gegen ihren Willen angefasst, aber sie gehörte ja nicht zum üblichen Klientel, weshalb sie sich wirklich keinerlei Sorgen machen musste.

You are my Problem [boyxboy]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora