Kapitel 4

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*Finley POV*


„Er wollte dich begrüßen!", keifte Aubrey. schon zum gefühlt tausendsten Mal. umher. Beim anfänglichen Rumgezeter habe ich ihr noch zugestimmt was für ein Idiot Noah wäre und wie verrückt das Ganze war, aber zum Schluss machte ich einfach nur noch ein zustimmendes Grunzgeräusch. Aubrey schien das aber nicht weiter zu stören, dass ich dem keine weitere Aufmerksamkeit schenkte. Sie war bestimmt einfach nur froh dass sie rummeckern durfte.

„Ja, schon krass, oder?" Jolie biss geräuschvoll von einem Karottenstäbchen ab.

Jolie saß mit uns an einem Tisch während der großen Mittagspause. Poppy saß neben ihr. Wie immer.

„Weißt du vielleicht sollten wir ja die Zeitung informieren oder wir rufen gleich das Fernseh-Team an? Über das muss doch berichtet werden!" Jolies gesamte Mimik und Gestik drückte pure Langweile aus. Konnte ich durchaus verstehen.

„Ach, verarschen kann ich mich alleine!", fauchte Aubrey, unterm Tisch legte ich meine Hand auf ihre Hand, die auf ihren Oberschenkel ruhte. Sie zog die Hand nicht weg, aber es schien mir auch nicht gerade so als wollte sie den Kontakt unbedingt haben.

„Gott, ich wäre froh wenn Noah zu mir kommen würde um mich zu begrüßen!" Sie schob sich den Rest ihres Stäbchens in den Mund und schaute Aubrey dabei an während sie übertrieben kaute.

„Du bist ja auch gestört!", erwiderte Aubrey, in einem Ton der mir gar nicht gefiel. Wenn sie so drauf war sagte sie Worte die sie meist viel zu spät wieder bereute. Eigentlich war ich schon froh dass das Bereuen überhaupt noch einsetzte.

„Warum bin ich noch mal mit dir befreundet? Ach ja, weil ich Finley liebe und er leider dich liebt." Jolie warf Aubrey einen genervten Blick zu. Poppy neben ihr räusperte sich. „Leute, bitte. Nicht streiten", versuchte sie es, aber weder Jolie noch Aubrey schien es zu interessieren was sie zu sagen hatte. In diesen Momenten tat sie mir unglaublich leid. Sie hasste es wenn Leute sich stritten, ein ungelöstes Trauma aus ihrer Kindheit. Eigentlich bestand es immer noch, da ihre Eltern immer noch verheiratet waren und sich immer noch jeden Tag anschreien.

„Bist du sicher dass du lesbisch bist?" Aubrey hatte sich vorgebeugt. „So wie du Finley immer anmachst und heute morgen Noah ..." Sie schien die Frage wirklich ernst zu meinen. Ihre langen pink lackierten Fingernägel verursachten klappernde Geräusche auf der Holzplatte des Tisches.

„Aubrey, hör auf", mischte ich mich nun ein. Und damit hatte ich den Salat. Die Hand die eben noch unter meiner gelegen hatte wurde schlagartig weggerissen. „Ich? Ich soll aufhören? Ist das dein ernst?" All das Gift in ihren Augen versprühte sie nun auf mich.

Augenrollend lehnte ich mich nach hinten gegen die harte Stuhllehne.

„Jolie macht mich nicht an, okay? Das ist total absurd!", meinte ich dann. Es war mehr als nur absurd. Schon alleine die Vorstellung. Nein, danke. „Ist es das, ja? Wer kann mir garantieren dass da nichts zwischen euch sein wird. Ihr flirtet die ganze Zeit!" Aubrey atmete tief durch. Auch wenn sie bemüht war nicht ganz so laut zu sein, hatte sie doch Schwierigkeiten sich zu beherrschen.

„Ja, und? Vielleicht tun wir das ja! Aber das heißt doch nichts!", sagte ich dann. Es war wirklich kein Geheimnis das Jolie und ich vielleicht sowas ähnliches taten wie flirten, aber es führte doch zu nichts. Also wozu der ganze aufriss?

„Was ist wenn ihr mal betrunken seid? Und ich nicht da bin? Was dann?" Aubrey hielt das ganze anscheinend für sehr wahrscheinlich das Jolie und ich doch tatsächlich mal in der Kiste landen könnten.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now