Kapitel 30

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*Finley POV*


„Was ist passiert? Mit dir und Rosa?" Ich stand mit Jolie auf dem Trainingsplatz und wir dehnten gerade unsere Beinmuskulatur. Jolie ignorierte mich, weshalb ich abermals nachhakte. Ich stellte mich vor sie hin und sah sie an. „Jolie?" Ich berührte ihren Arm und nun erbarmte sie sich meinen Blick zu erwidern.

„Gar nichts. Nichts ist passiert. Nichts, was von Bedeutung, wäre. Nichts was ich nicht verkraften könnte. Das einzige Problem was ich habe ist das ich mich .. mittlerweile wirklich dumm fühle. Sie hat mich fasziniert. Sie ist heiß, und schlagfertig, aber .. sie will mich nicht. Nicht so. Sie hat mir Freundschaft Plus angeboten, sowas will ich nicht", erklärte Jolie und wich beim sprechen die ganze Zeit meinem Blick aus. Es berührte mich wie offen sie einfach gegenüber mir war. Das mit Rosa war Mist, aber das war doch abzusehen. Bei mir und Noah würde das nicht anders enden.

„Das tut mir leid", meinte ich und legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an mich heran. Sie lehnte ihren Kopf gegen mich. „Du findest noch deine Traumfrau", ermutigte ich sie. Zwar klang es abgedroschen, aber wer Jolie nicht will, der hat einfach keine Ahnung was gut ist. Jolie verdient jemand der sie so liebt wie sie ist und sie dafür vergöttert. Sie war noch jung, sie würde sicher noch jemanden finden. „Na klar, weiß ich doch. Ich finde mein perfektes Mädchen", sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht.

„Apropos, Traumfrau. Perfekte Überleitung zum Traummann. Was ist mit dir und Noah?" Sie kicherte. Ich nahm meinen Arm von ihrer Schulter und schubste sie leicht weg, das brachte sie nur noch mehr zum Lachen. „Nichts", gab ich trocken von mir. „Nichts? Wirklich ..?", hakte sie nach und sah mich bohrend an. Ihr Blick schrie förmlich: Ich weiß alles!

Meine Augen rollten in ihren Höhlen. „Ich weiß das du willst das Noah und ich zusammenkommen und Rosa will das auch. Und weiß ich nicht wer noch .." Ich warf meine Arme in die Luft und ließ meine Hände laut auf meine Oberschenkel klatschen. Ich wusste mindestens eine Person die die ganze Sache ganz und gar nicht lustig finden würde. „Da ist aber nichts", sagte ich mit Nachdruck.

„Ich will dass du mir die Wahrheit sagst, ich bin deine beste Freundin", verlangte sie von mir. Sie hatte ihren Zeigefinger in meine Brust gepikst und sah mich anklagend an. Als wenn das funktionieren würde. „Wir sind Freunde. Vielleicht schaffen wir es auch wieder beste Freunde zu werden, wer weiß. Aber mehr ist da nicht", verteidigte ich mich. Es ist ja nicht so dass ich ihr nicht gerne die Wahrheit sagen würde, es ging aber einfach nicht. Ich will mir ja nicht noch Salz in die Wunde streuen. Meine Gefühle machten sowieso was sie wollten und vermehrten sich rapide, wie ein Virus, da brauchte ich nicht noch jemanden der es bestärkte und gut hieß.

„Ich weiß du lügst mich an, aber .. es ist okay. Du wirst schon irgendwann von alleine mit mir darüber reden. Und dann bin ich für dich da." Sie nahm kurz mein Gesicht zwischen ihre Hände und drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze, dann drehte sie sich um und joggte davon.

Mein Blick ging zur Tribüne wo Aubrey saß, als sie sah dass ich in ihre Richtung blickte winkte sie mir euphorisch zu. Ich erwiderte ihre Winkbewegung nur halbherzig.

„Du hast was?!" Aubrey und ich waren bei ihr zu Hause im Wohnzimmer

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„Du hast was?!" Aubrey und ich waren bei ihr zu Hause im Wohnzimmer. Sie sah mich mit riesengroßen Augen an und sie sah plötzlich blasser aus als sie es ohnehin schon war. „Tut mir leid Aubrey ..", murmelte ich und rieb mir übers Gesicht. Ich hatte es wahrscheinlich nur vorgeschlagen dass wir bei Aubrey feiern sollten, damit ich nicht in Versuchung gerate mich Noah hinzugeben. Hier würde nichts passieren, da Aubrey mich sowieso nicht aus den Augen lassen würde.

„Nein, nein. Warte! Das ist cool." Sie grinste breit und nickte eifrig. Nun war es an mir sie mit riesengroßen Augen anzusehen. Sie fand die Idee wirklich gut? Was war bloß mit ihr passiert? Ich hatte angenommen dass wir jetzt stundenlang darüber streiten werden und dass wir uns am Ende darauf einigen dass wir nicht bei ihr zu Hause feiern. Aubrey bemerkte meinen Blick und zog ihre Schultern hoch. „Oder nicht? Wer soll denn kommen?", fragte sie mich.

„Noah, Rosa, Jolie, Poppy und höchstwahrscheinlich Jacob", zählte ich die Personen auf die wahrscheinlich kommen würden. Noah und Jolie würden auf jeden Fall kommen. Bei Rosa war ich mir da nicht so sicher, da würde ich nochmal Jolie fragen müssen ob das okay sei. Und wenn Jolie kommt, dann kommt auch Poppy. Und Jacob kommt entweder wegen Poppy oder wegen Noah. Wer weiß. Andere Leute als die würde ich eh nicht einladen.

„Was soll ich besorgen?", fragte sie sofort, ging zur überdimensionalen Schrankwand zog eine Schublade auf und holte sich einen Block kleiner Notizzettel samt Kugelschreiber heraus. Was wollte sie sich denn bitte notieren? Das sollte eine normale Party werden, keine Gala. „Keine Ahnung. Wann willst du das denn machen? Gleich Freitag?", fragte ich. Erst mal wollte ich wissen wann sie es machen wollte.

„Ja, Freitag und Samstag! Das wird cool! Gleich zwei Tage!", beantwortete sie meine Frage mit einem solchen Enthusiasmus dass sich meine Stirn in Falten legte. Ein zweiter Kopf oder eine plötzliche Glatze wäre deutlich realistischer als das hier. „Freitag und Samstag? Was willst du planen?", fragte ich vorsichtig. Wer weiß, vielleicht mutierte sie noch.

„Ja, klar. Oder ist das schlimm? Meinst du die haben keine Lust das ganze Wochenende bei mir zu sein? Meinst du die haben andere, bessere Sachen zu tun? Nach deiner Aussage werden wir eh nur pennen, essen, tanzen, Musik hören und saufen. Nichts was die Assis aus der WG nicht schon die ganze Zeit tun...", murrte sie rum und das war ja mal wieder so typisch Aubrey. „Aubrey", knurrte ich warnend. „Stimmt doch, aber auch egal. Ich muss noch planen", lenkte sie das Thema wieder auf das planen. Von was denn bitte schön?

„Nein, du planst nichts. Noah wird wahrscheinlich den Alk besorgen und wir den Rest. Wir räumen so ein bisschen das Wohnzimmer um, zum tanzen. Stellen Boxen auf und fertig. Es wird nichts weiter geplant. Okay?" Ich stand auf und sah sie an. Das sie was planen wollte war nicht mal das schlimme. Aber sie würde das sicher minutiös planen, bis ins kleinste verdammte Detail.

„Okay. Ja klar", lenkte Aubrey viel zu schnell ein und verstaute den kleinen Block und den Kugelschreiber wieder zurück in die Schublade. „Sollen die denn auch hier schlafen?" Sie hatte sich zu mir umgedreht. „Klar. Warum nicht? Die Party soll doch an zwei Tagen laufen, sollen die dann extra nach Hause gehen um dann wieder her zu kommen?" Eine Idee wäre es schon. Ich kann mir nicht vorstellen das Jolie das ganze Wochenende bleiben kann. Bei den anderen war ich mir ziemlich sicher dass sie es konnten. Wer sollte es denen auch verbieten?

„Okay, okay. Macht Sinn! Wir beide schlafen in meinem Zimmer. Jolie und Poppy können im Gästezimmer schlafen. Und Rosa, Noah und dieser Jacob bleiben im Wohnzimmer." Aubrey konnte das planen einfach nicht lassen. „Aubrey, am Ende, wenn wir alle betrunken sind, schläft jeder sowieso da wo er schlafen möchte", bemerkte ich. Aubrey nickte. „Meinst du die werden sich Sachen einstecken? Muss ich vorher alles wegschließen?", fragte sie dann.

„Keine Ahnung, aber wenn du dich damit besser fühlst kannst du das gerne machen", schlug ich vor. Ich wollte einfach nicht mehr dagegen kontern, es hätte sowieso nichts gebracht. Aubrey war ebenso wie sie war. „Ich werde auch alles abschließen, bis auf mein Zimmer, das Gästezimmer und das Bad." Sie grinste und freute sich wahnsinnig darüber dass sie überhaupt etwas planen konnte.

„Übertreibst du nicht?", fragte ich sie und erntete dafür einen kurzen Blick der Verachtung, der aber schnell wieder verschwand. „Nein. Ich vertraue Rosa nicht, ganz und gar nicht. Und diesen Jacob kenne ich nicht", erklärte sie mir. „Und was ist mit Noah?"; wollte ich wissen. Das Gespräch auf Noah zu lenken war für mich nicht wirklich einfach, aber ich wollte auch keinen Verdacht erwecken indem ich gar nicht über ihn sprach.

„Ich strenge mich an, okay? Dir zu liebe strenge ich mich an ihm nicht an die Gurgel zu springen. Und ihm ein wenig Vertrauen zu schenken. Er war ja nicht nur dein bester Freund, meiner war er auch .." Sie zog scharf die Luft ein und ging zum Sofa wo sie sich drauf niederließ. „Dann solltet ihr beide vielleicht anfangen vernünftig miteinander umzugehen..." Ob dieser Vorschlag so gut war wusste ich nicht. Wollte ich dass sie sich besser verstanden? Das würde alles nur komplizierter machen.

„Das wird toll, ich denke das wird richtig toll", freute sich Aubrey. Wenn sie nur wüsste. 

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now