Kapitel 47

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*Finley POV*


Die ganze Autofahrt über sagte ich kein Wort, aber auch Jacob tat nichts um ein Gespräch ins Rollen zu bringen. Wahrscheinlich nahm er schon das ich keinerlei Lust hatte über das was gerade vorgefallen war zu sprechen. Noah hat Steven einfach geküsst, ohne jegliches Zögern oder abwarten.

Was glaubt er wie ich mich dabei fühle? Höchst wahrscheinlich so wie er sich die ganze Zeit gefühlt haben muss und ich hasste es. Ich würde am liebsten Steven und dann Noah eine reinhauen.

Mit zitternden Fingern fischte ich mein Handy aus der Hosentasche, es war aus und als ich versuchte es anzuschalten funktionierte es nicht. War der Akku alle? Komisch. Ich will mir nicht ausmalen wie viele Anrufe und Nachrichten drauf sind.

Mein Blick ging zu Jacobs Uhr im Armaturenbrett und sie zeigte 12.00 Uhr an. Meine Mutter muss mein Verschwinden schon bemerkt haben und sie drehte sicherlich durch. Angst, Nervosität und eins schlechtes Gewissen machte sich in mir breit.

Aber dazu mischte sich noch ein Gefühl als wir bei meinem Haus waren und Jacob anhielt: Selbsthass. Denn Aubrey saß auf dem Treppenabsatz vor der Haustür und stand auf nachdem sie Jacobs Auto bemerkt hatte. Ich hatte sie schon wieder betrogen. Was war nur los mit mir? Hätte ich nicht warten können bis ich Schluss gemacht hatte?

Tief durchatmend schnallte ich mich ab, versuchte mich auf alles was jetzt kommen möge vorzubereiten. „Danke", presste ich erstickt hervor und stieg aus dem Auto aus. Sofort kam Aubrey auf mich zu und Jacob fuhr los.

„Wo zur Hölle warst du?", warf sie mir aufgebracht entgegen. Schloss dann die Augen und holte tief Luft. „Deine Mutter hat mich angerufen weil du plötzlich nicht mehr zu Hause warst. Und auch nicht an dein Handy gegangen bist! Sie dreht komplett durch. Sie hat sogar die Polizei angerufen!", klärte sie mich hitzig auf.

„Und was ist das?!", quiekte sie und berührte mit ihren Fingerspitzen das Pflaster auf meiner Wange. Der aufflammende Schmerz ließ mich zurückzucken. „Hast du dich geprügelt? Wo .. was hast du getan? Wo warst du?" Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen riesengroß.

Kurz sah ich zur Haustür, die immer noch verschlossen war. Ein paar Mal öffnete ich den Mund bekam aber die Worte nicht heraus, also schloss ich ihn immer wieder. „Du warst bei ihm, oder?", flüsterte sie und richtete ihren Blick nach unten. „Hör zu .. Rosa hat mich angerufen, das Noah durchgedreht ist. In diesem Club und .. ich wollte helfen, was sollte ich sonst tun?" Ich hatte meine Stimme gesenkt, dass ja niemand etwas davon mitbekam.

„Und dann war ich da .. und bin irgendwie mitten rein und habe eine abbekommen. Und dann haben Jacob und ich Noah nach Hause gefahren und ins Bett gebracht. Okay?", sagte ich dann weiter. „Und dann hast du da geschlafen, ja?", fragte sie und sah wieder hoch, direkt in meine Augen. Ich nickte. Nichts von dem was ich gesagt hatte war gelogen.

„Wo hast du geschlafen?", hakte sie nach. Was hatte es für einen Sinn sie überhaupt noch anzulügen? Keinen. Also sagte ich ihr die Wahrheit: „Bei Noah. Und .. falls du fragen willst ob wieder was zwischen uns gelaufen ist dann .. ja, ist es."

„Okay", presste sie hervor und nickte ein paar Mal. Sie trug das Ganze mit viel zu viel Fassung, ich hatte eigentlich erwartet das sie anfangen würde zu weinen und mir eine Ohrfeige zu verpassen. Aber nichts. „Ich denke wir sollten reingehen." Sie drehte sich Richtung Haus und ging los.

„Lass mich reden, okay? Sag ihr nicht das ich bei Noah war, bitte", flehte ich sie an. Sie schuldete mir rein gar nichts, aber ich hoffte sie würde es nicht tun. Ich würde mir irgendeine  andere Story einfallen lassen, egal was. Und wenn ich ihr etwas von einem Fußball-Kumpel auftischen musste.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now