Kapitel 62

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*Finley POV*


Es war Freitagmorgen, meine Mutter, mein Vater und ich saßen wie üblich wie jeden Morgen am runden Frühstückstisch. Ich schaufelte Cornflakes in mich hinein. „Finley, wir haben beschlossen..-", fing meine Mutter an. Mein Vater räusperte sich und warf ihr einen missbilligenden Blick zu. Meine Mutter seufzte niedergeschlagen und fuhr dann fort: „Okay, ich habe beschlossen das dein Hausarrest hiermit zu Ende ist." Sie lächelte mich schwach an.

„Was? Echt!?" Mit vollem Mund sah ich sie. „Finley!", strafte mich mein Vater mit einem harschen Tonfall. Ich kaute schnell das was ich im Mund hatte und schluckte es herunter. „Was? Echt?", wiederholte ich meine Worte mit einer Prise Langweile. Meine Mutter nickte. „Ich weiß du hättest noch über eine Woche gehabt, aber du hast sehr gute Noten bekommen und dein Verhalten war tadellos", lobte mich meine Mutter.

„Danke!" Freudestrahlend umarmte ich meine Mutter, meinem Vater nickte ich einfach nur zu, da er ja nicht großartig viel dazu beigetragen hatte. Generell hatte sich unser Verhältnis in den letzten Wochen mehr und mehr angespannt. „Alles gut mein Schatz", meine Mutter strich mir kurz über den Kopf und küsste mich dann auf die Stirn.

Irgendwo machte sich schon das schlechte Gewissen in mir breit, klar hatte ich wirklich gute Noten bekommen und zu Hause war ich wirklich tadellos. Aber die beiden wussten ja nicht was ich sonst noch so trieb und in welchen Zwickmühlen ich mich befand. Zum einen war da Noah, meine liebste Zwickmühle. Mein fester Freund mit dem ich eine nicht ganz so diskrete Beziehung führte wie ich es eigentlich vorhatte. Es war aber auch so verdammt schwer nicht nach seiner Hand zu greifen oder so nah wie möglich an ihn heranzurücken.

Und unglücklicherweise wurden Noah und ich schon beim rummachen auf der Jungstoilette erwischt. Von einem der Jungs aus meinem Team. Er hatte versprochen dicht zu halten und ich glaubte ihm. Als ich Noah gesagt hatte das wir uns nicht mehr auf dem Klo treffen würden war er nicht sauer, eher amüsiert da er davon ausging das ich es eh nicht aushalten würde.

Und dann war da ja noch Aubrey, die mich und meine Freunde seit dem Vorfall auf dem Schulhof strikt mied. Sie ignorierte alles. Viele Nachrichten von mir blieben unbeantwortet, Anrufe wurden einfach weggedrückt. Das Mädchen machte mich total fertig, hatte sich in meinem Kopf gedrängt. Den Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft wurde ich nicht mehr los. Da sie aber weder mit mir noch mit Jolie sprach und wir sie auch in der Schule nicht damit bedrängen wollten bestand das Problem weiterhin und wurde nur größer.

Und mal eben meiner Mutter zu erzählen dass die Möglichkeit bestand das ich Vater werde, um einen Tag frei von meinem Hausarrest zu bekommen um das zu klären, war ausgeschlossen. Meine Mutter würde es erst erfahren wenn es sich bestätigte und auch nur dann. Wenn es sich hoffentlich nur als Schwachsinn herausstellte dann würde ich es ihr auch nicht erzählen, niemals.

Aber das alles hatte sich ja mit dem heutigen Tag erledigt. Noah und ich konnten uns jetzt auch nachmittags sehen und Aubrey konnte ich jetzt zu Hause aufsuchen wo sie nicht vor mir fliehen konnte.

Mein Blick ging zur Uhr. „Ich muss los." Energiegeladen und freudestrahlend verließ ich die Küche, streifte mir die Turnschuhe über, schnappte mir meinen Rucksack und verließ das Haus. Jolie stand mit ihrem Wagen schon vor der Einfahrt.

„Rate was passiert ist!", forderte ich sie auf nachdem ich fast ins Auto gesprungen war und die Tür hinter mir mit einem lauten Knall zugeschlagen hatte. „Ähm. Du hattest Sex? Du hattest guten Sex? Schmutzigen Sex?", riet sie drauf los und grinste dabei. „Nein!" Ich lachte. „Was besseres ... okay, nein. Das .. ach vergiss es. Ich habe ab heute keinen Hausarrest mehr", informierte ich sie breit grinsend.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now