Kapitel 15

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*Finley POV*


„Hey!" Grölte Jolie laut. „Aufwachen, ihr .. ach was auch immer! Ich habe Kopfschmerzen und will nach Hause!" Sie sprang auf das Bett und rutschte neben mir. Dafür dass sie von Kopfschmerzen geplagt wurde, merkte man davon aber nicht wirklich viel. „Und was soll der Mist?"Jolie packte den Saum meines T-Shirts und zog daran.

„Was soll welcher Mist? Das ist ein T-Shirt, Jolie!" Ich entfernte ihre Finger vom Stoff, ich hatte keine Lust das es ausleierte. „Ich sehe doch dass es ein T-Shirt ist, Hohlbirne! Ich meine warum hast du es an? Warum bist du nicht nackig?" Waren diese Fragen von ihr wirklich ernst gemeint? Was zum Teufel war hier los?

Die Sonne strahlte ins Zimmer, als würde sie alles was sie berührte am liebsten verbrennen. Und so fühlte ich mich auch. Verbrannt, oder vielmehr: Ausgebrannt. „Rede Deutsch, Mädchen oder halt die Klappe", murrte ich genervt und ließ meinen Kopf wieder ins Kissen sinken.

„Wenigstens ist er Oberkörper frei". meinte sie dann und drehte sich etwas. Das ließ mich hellhörig werden. Meine Augen öffneten sich unter Qualen und ich folgte ihrem Blick. Dort lag tatsächlich Noah, nichts was mich irritierte. Denn ich konnte mich daran erinnern dass wir in sein Zimmer gegangen waren und dass er mir angeboten hatte bei ihm mit im Bett zu schlafen. Aber warum zum Teufel hatte er kein T-Shirt an? „Ich weiß nicht .." Mehr schlecht als recht rappelte ich auf und rieb mir die Augen.

„Er hat einen schönen Rücken oder?", fragte sie dann und war kurz davor mit ihrem Zeigefinger über die angespannte Haut über seinen Schulterblättern zu fahren. Als Noah kurz zuckte. „Könnt ihr jetzt endlich die Klappe halten?!", knurrte dann dieser in die Kopfkissen. Er lag auf dem Bauch und hatte die Arme unters Kopfkissen geschoben.

„Sorry!" Jolie rutschte ganz schnell aus dem Bett und flüchtete aus dem Zimmer. Konnte ich ihr nicht verübeln. Ich wünschte ich wäre in meinem Zustand auch so flink. Mein Blick war auf seinen nackten Oberkörper geheftet, die nackte Haut zog mich praktisch in seinen Bann.

Plötzlich aber drehte er sich auf den Rücken und starrte mir geradewegs ins Gesicht. Gott sah er fertig aus, seine Haare standen ihm in alle Richtungen ab und es hatten sich fette Augenringe unter seinen glänzenden Augen gebildet. „Ist was?", fragte er nach, eine seiner Augenbraue war hochgezogen.

„Ähm, nein .. ich .. bin nur gerade am überlegen", erklärte ich ihm stotternd. Ich starrte ihn immer noch ins Gesicht, um ja nicht auf die Partie weiter darunter starren zu müssen. Aus dem unscharfen Rand konnte ich enthemmen das er Muskeln hatte und das war schon zu viel Information für mein zartes, verwirrtes Gemüt.

Langsam rutschte ich aus dem Bett, Noah imitierte die Bewegung. Und zusammen gingen wir aus seinem Zimmer und ins Wohnzimmer. Dort standen Jolie und Rosa nebeneinander, und auf der Couch saßen Poppy und Jacob. Alle 4 Augenpaare waren nun auf uns gerichtet.

„Hey, warum hast du kein T-Shirt an?", fragte Rosa, ihre Stimme war nur noch ein Kratzen. Kein Wunder, bei den Brüll-Attacken die sie die ganze Nacht hatte. Das da keiner die Polizei gerufen oder uns aufgemischt hat ist mir wirklich fraglich. Vielleicht war es eben eine so schlimme Gegend wie alle immer behaupteten.

„Keine Ahnung? Mir war heiß?" Noah hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und ich zog meine Schultern hoch und versuchte mich so klein wie möglich zu machen, was auch wenn wir beide die gleiche Körpergröße besaßen nicht wirklich schwer war. Noah hatte Muskeln, viele Muskeln, ausgeprägte Muskeln .. und ich ... nicht. Ich war drahtig-sportlich. Ich war eben ein Fußballer und Noah schien fast ein Kraftsportler zu sein.

„Dir war heiß?" Jolie grinste. „Ist dir immer noch heiß?" Sie hatte den Kopf schief gelegt. Noah schien das alles zu ignorieren. „Dir hängt da was aus der Hose." Jolies Blick ging nun zu mir. Erst ins Gesicht und dann zu meiner Mitte. Oh Großer Gott, bitte nicht. Sofort ging mein Blick nach unten. Erst hatte ich Angst mein kleiner Freund würde Hallo sagen, was totaler Schwachsinn gewesen wäre, das hätte ich ja gemerkt und Poppy wäre schon längt umgefallen oder hätte gekotzt. Aber ich war doch erleichtert als mein Hosenstall zu war.

Ich schaute weiter, erst vorne und dann hinten. Und dann sah ich es. Ein Stück Stoff ragte aus meiner hinteren Gesäßtasche. Warum hatte ich das bis eben nicht gemerkt? Und ich war der Meinung ich hätte es gemerkt wenn mein Penis aus der Hose guckt, ja ne ist klar. Ich fischte es heraus und entfaltete es.

„Mein T-Shirt, super." Noah griff nach dem Stoff und zog es sich über. Macht das Sinn? Keineswegs. Jolie und Rosa hatten den gleichen eindeutig zweideutigen Blick drauf. Aber wir kamen gar nicht mehr dazu uns weiter darüber Gedanken zu machen, weil es plötzlich an der Tür klingelte.

Es klingelte Sturm und dann wurde kräftig gegen die Holztür geballert. „Ich weiß dass ihr da seid!", ertönte eine nicht gerade freundlich klingende, tiefe, männliche Stimme. Jolie und ich sahen uns an. Dann stand Jacob auf und ging zur Tür. Und kam dann wieder, mit einem wütend dreinblickenden, relativ jung aussehenden Glatzkopf.

„Ey, Noah! Du weißt warum ich hier bin?", fragte er und baute sich bedrohlich vor Noah auf. Noah schüttelte nur mit dem Kopf. „Mein Bruder hat mir eben gesteckt das du ihm seine Boxen abgeluchst hast .. die will ich wieder, sofort!" Die Hände des Fremden waren zu Fäusten geballt. Und sein Gesicht lief puder rot an.

„Sein Bruder ist 13. Hast du ihn bedroht oder was?", hakte Rosa nach, die sich sofort neben ihn gestellt hatte. Ich ging zu Jolie die an der hintersten Wand stand. Poppy blieb auf der Couch sitzen und starrte auf ihre Finger, die sie in ihrem Schoß zusammengefaltet hatte.

„Nein habe ich nicht. Ich habe ihm gesagt dass er deine Titten anfassen darf. Da hat er sofort eingewilligt", sagte Noah monoton. „Was hast du? Spinnst du?", brauste Rosa auf und gab ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf. Was Noah nicht weiter zu interessieren schien. „Ich will die Boxen wieder haben .. einige Leute gehen für ihr Geld arbeiten, ihr Schmarotzer", sagte der Fremde und starrte Rosa und Noah nieder. „Die sind kaputt. Sind irgendwie mitten in der Nacht aus dem Fenster geflogen. Ich war es nicht!", meinte dann Rosa und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Kommt", meinte Jacob zu uns der plötzlich neben uns aufgetaucht war. Poppy stand neben ihm, klammerte sich an seinem Oberarm fest. „Was? Nein. Wir ..", fing ich an und war kurz davor zu Noah zu gehen, weil der Fremde ihn gerade geschubst hatte. „Ihr müsst gar nichts! Ich bringe euch nach Hause. Und das war's." Er schnappte sich Poppy und versuchte mit so weit Abstand wie möglich an den drei Parteien vorbei zu gehen. Jolie und ich folgten ihm.

Gerade als ich das Wohnzimmer verlassen wollte sah ich wie Noah ausholte, sofort stoppte ich, wurde dann aber von Jolie weiter gezogen. „Was soll das? Die sind doch wahnsinnig? Was ..", murrte ich. Zu viert liefen wir den Hausflur herunter. Als wir untern angekommen waren sah ich Jacob an. „Was soll der scheiß? Warum prügeln die sich jetzt?" Das ganze machte für mich überhaupt keinen Sinn? Aber selbst wenn, ich wollte doch Noah jetzt nicht alleine lassen.

„Das ist doch egal. Und jetzt ab ins Auto!" Er scheuchte uns zu seinem Auto. „Jolie!" Ich sah Jolie an, diese zuckte aber nur mit den Schultern. 

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now