Kapitel 64

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*Noah POV*


Kurz sah ich auf mein Handy um die Uhrzeit zu checken. Es war 18:05 Uhr. Vor fünf Minuten wollte Finley eigentlich zu Hause sein, aber er lag hier bei mir und schnarchte vor sich hin. Nicht das was ich mir eigentlich gewünscht oder vorgestellt hatte, aber es war doch relativ in Ordnung.

„Hey." Da wir in Löffelchenstellung da lagen und er der kleine Löffel war -wie sollte es auch anders sein?- konnte ich ihn prima zu flüstern und die kleine empfindliche Stelle hinter seinem Ohr küssen. Meine Hand wanderte derweilen unter sein T-Shirt und meine Finger ertasteten seinen flachen Bauch. „Finley", gurrte ich etwas lauter.

Dieser fing an schniefend zu atmen und seine Glieder zu strecken. Was dazu führte das er sich nur noch mehr gegen mich drückte. „Mh?", murrte er schlaftrunken. Was war bloß aus mir geworden? Ich hatte einen festen Freund, mit dem ich bisher nur kuschelte und der in meinem Armen einschlief obwohl ich ganz andere Dinge im Sinn hätte ... und es machte mir überhaupt nichts aus. Es war eigentlich sehr schön.

„Du musst los", erinnerte ich ihn. „Wie spät ist es?", fragte er und drehte sich mit dem Kopf zu mir, sodass er mich angucken konnte. Er sah müde und total platt aus, trotzdem war er einfach nur zum anbeißen, weshalb ich ihn einen kurzen Kuss aufdrückte, bevor ich ihn antwortete: „Es ist 18:05 Uhr. Vielleicht auch schon 18:06 Uhr." Ich grinste.

Finleys Augen wurden groß. „Oh scheiße", stieß er erschrocken aus, befreite sich aus meinem Klammergriff und prompt hatte ich einen Ellenbogen in meinen Rippen. „Warum hast du denn nicht früher Bescheid gesagt?", fragte er mich, als er hastig aus dem Bett robbte und wankend zum stehen kam. Ich rieb mir die Rippenpartie, setzte mich auf und lehnte mich gegen das Kopfteil von meinem Bett.

„Du sahst so süß beim schlafen aus da wollte ich dich nicht wecken", meinte ich süßlich und schenkte ihm ein kitschiges Lächeln. Vielleicht stimmte das auch, er sah verdammt süß aus. Aber eigentlich war es eine reine egoistische Handlung um ihn länger bei mir zu haben und weniger bei seinen Eltern, oder sonst wem.

Finley sah mich irritiert an und rollte dann mit den Augen. „Für sowas habe ich keine Zeit, okay? Können wir sowas nicht irgendwie auf später verschieben? Wenn ich nicht gerade übervorsichtige Eltern im Nacken habe?", fragte er mich und ich zuckte mit den Schultern.

Wenn es nach mir ginge hätte er hier schlafen können, er hätte das ganze Wochenende hier bleiben können, aber das wollte er nicht. Nicht weil er meine Anwesenheit nicht schätzte, er wollte die Großzügigkeit seiner Eltern nicht ausnutzen. Er wollte sich nicht so benehmen als hätte er nur darauf gewartet dass sein Hausarrest aufgehoben wird. Weswegen er ihnen auch gesagt hatte dass er 18:00 Uhr zu Hause sein würde.

„Könntest du mich vielleicht nach Hause fahren?", fragte er mich und stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Mit zerzausten Haaren und einem Abdruck meines Kissens in seinem Gesicht. „Na klar", meinte ich und stieg aus dem Bett. Küsste ihn und ging dann in den Flur wo ich mir meine Schuhe anzog und die Schlüssel die ich brauchte schnappte.

Zusammen gingen wir runter und stiegen in mein Auto.

„Das mit morgen steht aber? Und du wirst dann auch bei mir schlafen?", hakte ich nach, nachdem wir ein paar Minuten Fahrt schweigend dagesessen hatten. Mit Finley schweigen war nicht unangenehm, ich hatte auch nicht das Gefühl irgendetwas sagen zu müssen um es in irgendeiner Weise aufrecht zu erhalten. Ich genoss einfach das Gefühl ihn bei mir zu haben. Wie kitschig ...

Wenn ich mit einem Typen nichts mehr zu bereden hatte, wobei es ja auch nie wirklich viel zu reden gab, schickte ich ihn so schnell wie möglich weg. Weil ich das Interesse verloren hatte oder er mir schnell auf die Nerven ging.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now