You are my Problem [boyxboy]

Kapitel 38

*Finley POV*

„Hey, Finny!" Rosa tauchte plötzlich neben mir auf. So plötzlich das ich beinahe ausgeholt und ihr gegen das Schienbein getreten hätte. „Musst du mich so erschrecken?", fragte ich sie angesäuert. „Ich wusste nicht dass du so eine Pussy bist." Rosa grinste schelmisch. „Haha, leck mich", murrte ich und wollte mich gerade wegdrehen, da packte sie mein Handgelenk.

„Ich wollte mit dir reden, okay? Können wir das aber bitte nicht hier tun?" Sie sah mich mit ihren brauen Reh-Augen an und versuchte wohl unschuldig auszusehen. Nur leider war das hier vor mir Rosa und da war nichts mit unschuldig. „Warum?", hakte ich nach. Warum um alles in der Welt wollte sie mit mir reden?

„Es ist Privatsache. Natürlich kann ich das vor Aubrey mit dir besprechen, aber ich denke nicht das es das ist was du wirklich willst. Denn dann würde sie nämlich erfahren das du fremdgeknutscht hat ..." Auch wenn sie weiter reden wollte, unterbrach ich sie in dem ich ihr meine Hand auf den Mund drückte. „Pst", wies ich sie an, sie zuckte mit den Schultern und sah mich erwartungsvoll an. „Okay", gab ich nach und nahm meine Hand von ihrem Mund.

„Komm mit, Hübscher." Sie packte mein Handgelenk und zog mich aus der gut gefüllten Cafeteria.

Sie führte mich durchs Schulgebäude, durch den Haupteingang, dann links um das Schulgebäude rum. In der Ecke in der die Raucher immer abhängen. Und so sah es auch aus. Umweltverschmutzung Level 10. Ich konnte dem rauchen nichts abgewinnen, aber so überhaupt nichts. Ich hatte es mal probiert, aber es hat einfach nie angefangen zu schmecken.

„Und um irgendwas mit mir zu besprechen, bist du mit mir hier her gekommen?" In meiner Stimme lag Skepsis. Die Raucher-Ecke war leer, was wäre wohl gewesen wenn sie es nicht wäre? Hätte sie mich dann weiter gescheucht? „Ja und dann kann ich nebenbei auch eine rauchen, praktisch oder?" Sie holte sich aus ihrer Hosentasche eine Schachtel Zigaretten und öffnete sie. „Könnte es dir nicht egal sein ob man dich erwischt? So rebellisch wie du immer drauf bist?", neckte ich sie.

„Könnte es, ist es aber nicht. Du weißt schon dass die Lehrer wissen dass wir hier rauchen? Die sind ja nun nicht ganz so doof wie sie aussehen. Die lassen uns nur einfach machen." Rosa setzte sich auf eine Rasenkante. Steckte sich eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Ich musterte sie von oben herab. „Die sind bestimmt einfach nur froh dass ihr den restlichen Schulhof nicht verpestet. Und wann hat es schon mal was gebracht euch etwas zu verbieten? Das hält vielleicht 2 oder 3 Tage und dann ist es auch wieder hinfällig ..." Ich seufzte und setzte mich neben sie.

„Alsooooo, was willst du von mir? Ich meine .. du weißt ja schon was abging. Zwischen mir und Noah .. irgendwie weiß das jeder." Es war frustrierend. Da wollte man mal ein Geheimnis haben und trotzdem wusste fast jede Sau davon. Gut, wenn jede Sau Rosa und Jolie waren. Und dann war da noch Jacob, der ahnte auf jeden Fall was. „Nur nicht deine Freundin, oder?" Rosa sah mich an und blies den Rauch aus ihrer Nase. Ew.

„Nein, ich denke nicht. Ich hoffe es." Ich schüttelte den Kopf. „Es ist schon komisch das sie nichts gemerkt hat, Jolie und ich haben sofort gemerkt das es da funkt. Zwischen dir und Noah." Sie hatte die Knie angewinkelt und etwas gespreizt so dass sie auf den Steinboden zwischen ihren Beinen aschen konnte. „Ihr beiden seid furchtbar! Ich habt mich und wahrscheinlich auch Noah verrückt gemacht. Bis da wirklich irgendwas passiert ist ..", murrte ich, starrte auf die Ritze zwischen zwei Steinplatten und fing an den Grashalmen herum zu zupfen. Im Stadium der Nervosität entdecke ich noch die Gartenarbeit für mich.

„Wir haben nur etwas getriggert was schon da war. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten Jolie und ich wären schuld das du fremd gegangen bist?" Als sie das sagte grinste sie so komisch und sah aus als wäre sie stolz. Auf was bitte? „Ach, nein. Natürlich nicht!", meinte ich sofort. Und das war auch so. Ich war alleine daran schuld. Gut, Noah hatte vielleicht auch eine gewisse Mitschuld, was musste er auch so verdammt küssenswert sein? Aber dafür konnte er ja auch nichts. Ach, Mist.

„Und zwischen dir und Jolie alles okay?", fragte ich dann, weil ich nicht wirklich Lust hatte weiter über das Thema zu reden, das sah Rosa aber ganz anders, lachte erst und sprach dann: „Ja, zwischen uns beiden ist alles soweit okay. Aber was ist mit dir und Noah, da ist überhaupt nichts okay ... oder? Ich weiß das er einen Typen mit nach Hause geschleppt hat obwohl er wusste das ihr da wart."

Ja, da war ja was. Etwas was ich hatte versuchen wollen zu verdrängen, was aber nicht wirklich klappte. Wenn ich nur daran dachte das Noah mit irgendjemand anderen Nähe austauschte wurde ich ganz schwitzig und zittrig. Obwohl ich gar nicht das Recht dazu hatte. Schließlich war Noah Single, im Gegensatz zu mir.

„Hast du ihn noch kennengelernt?", fragte ich dann, mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, mittlerweile hatte ich aber keine Grashalme mehr zum herausziehen. Also streckte ich die Hand nach hinten aus, denn wir beide saßen ja auf eine Rasenkante und was begrenzte eine Rasenkante? Richtig, Rasen. Genug zum herumzupfen. „Ja, das habe ich. Ein Arschloch. Und er wird am Wochenende mit aufs Boot kommen." Rosa Blick ging zu mir.

„Aha. Dann weißt ich ja wo ich mich am Wochenende nicht blicken lasse", murmelte ich und drückte mich hoch und stand auf. „Dir ist schon klar dass er mit dem Typen nur abhängt weil er weiß dass dich das abfuckt? Deswegen wird er diesen Steven ja auch mitbringen. Zur Party, meine ich. Obwohl ich ihm davon abgeraten habe, da du ja mit Aubrey kommst .. und das ganze dadurch ja überhaupt nicht besser wird." Rosa drückte ihre Zigaretten auf der Steinplatte aus und stand nun auch auf.

„Und was will Noah damit bezwecken? Will er mich eifersüchtig machen? Das ist totaler Bullshit." Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Ja, ich weiß. Er meinte er will dich nicht eifersüchtig machen. Vielleicht sagt er die Wahrheit, oder er lügt. Auf jeden Fall will er sich ablenken und so tun als würde ihm das gar nichts ausmachen, was zwischen euch passiert ist. Und wenn ihr da sitzt, auf dem Boot. Er bei Steven und du bei Aubrey ... werdet ihr euch mit den Augen gegenseitig ausziehen." Sie grinste. „Und das ist okay. Man kann sich nicht aussuchen wen man mag und wann man ihn mag. Man kann aber entscheiden was man daraus macht und ihr beide fabriziert einen grandiosen Scheißhaufen zusammen." Sie legte ihre Hände auf meinen Oberarmen.

„Du bist nicht die einzige die mir das sagt, aber weißt du noch was? Es geht euch einfach nichts an. Dir nicht, Jolie nicht. Jacob nicht. Niemanden. Das geht nur Noah und mich was an." Ich wollte gehen, aber Rosa ließ mich nicht los. „Weißt du aber wem es etwas angeht? Deiner Freundin: Aubrey. Sie ist eine Bitch und ich hasse sie. Aber selbst sie hat so etwas nicht verdient." Sie versuchte mir gut zuzureden, aber irgendwie bewirkte es das Gegenteil.

Was sollte das hier werden? Sind alle zu verdammten Moralaposteln mutiert?

„Das mit Noah und mir ist sowieso vorbei. Also ist es mir scheißegal mit wem er da auftaucht und mit wem nicht. Okay? Und jetzt lasst mich doch einfach mit dem Thema in Ruhe", murrte ich und befreite mich von ihrem Griff und stapfte davon.