Kapitel 63

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*Finley POV*


Nervös beobachtete ich wie sich die Schulflure langsam lichteten, mehr und mehr Schüler gingen vom Schulgelände oder zum Parkplatz. Und ich stand hier und konnte nicht atmen, meine Hände kribbelten und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hätte mich geradewegs übergeben können.

„Komm", drängte mich Jolie weiter zu gehen. „Wenn du willst dann kann ich dabei sein wenn du ihm das erzählst?", fragte sie mich und ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein das wäre nicht gut. Trotzdem danke", murrte ich mit trockener Kehle. Ein paar Mal räusperte ich mich, aber es brachte nichts. Auch das trinken half nichts.

Als wir auf dem Parkplatz waren sah ich mich um und konnte Noah nicht entdecken und dabei war ich schon einer der letzten der sich hierher begab. „Er sitzt drin", informierte mich Jolie und ging selber zu ihrem Auto. „Schreib mir", forderte sie mich mit einem besorgten Blick auf und stieg dann in ihr Auto und fuhr los.

Ich blieb noch ein bisschen stehen und sah Noahs Auto einfach nur an, ein geklautes Auto wofür er ja nicht mal einen Führerschein hatte um es überhaupt fahren zu dürfen. Was wohl passierte wenn die Polizei ihn wirklich mal damit erwischte? Kopfschüttelnd ging ich zur Beifahrerseite des Autos und griff mit fahrigen Fingern den Griff und hatte wirklich Probleme damit ihn zu betätigen.

Als ich es endlich geschafft hatte und die Tür offen war stieg ich ein. Der erste Versuch die Tür zu schließen war nicht so erfolgreich da ich gar nicht die Kraft dazu hatte, weshalb ich die Tür nochmal öffnen musste und sie diesmal etwas grober zumachte.

Nachdem ich mich angeschnallt hatte sah ich zu Noah, der mich genauestens zu beobachten schien. Hatte er mich die ganze Zeit schon angesehen? Ich leckte mir über die trockenen Lippen und erwiderte einfach seinen Blick. Und weiter passierte erst mal nichts. Wir sahen uns einfach nur an. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. „Äh - Möchtest du nicht losfahren?", fragte ich ihn krächzend. „Doch", meinte er dann nickend.

Bevor er aber wirklich den Motor startete und losfuhr vergingen noch mal ein paar Sekunden in denen er mich einfach nur musterte. Das half mir auch so ungemein. Was hat er sich davon versprochen? Was dachte er was er da tat? Das einzige was vielleicht passieren würde wenn er mich noch weiter so anguckte wäre das ich in sein Auto kotzte. Mehr nicht.

Während der Fahrt war es bedrückend still. Noah hatte wohl kein Interesse an einem Gespräch, oder er wartete einfach darauf dass ich eines anfing, was nicht passieren würde. Da ich in meinem Kopf all mögliche Sachen durchging wie ich es ihm am schonendsten beibringe könnte oder wie er möglicherweise reagieren würde. Und keines der Szenarien war in irgendeiner Weise positiv für mich.

Auch als Noah vor seinem Wohnblock parkte und den Motor abstellte blieb es still zwischen uns, das änderte sich auch nicht als wir zusammen ausstiegen und hoch zu seiner Wohnung gingen. Immer wieder sah Noah mich mit einem erwartungsvollen und zugleich besorgten Blick an, bei dem ich Angst hatte dem nicht weiter standhalten zu können.

„Also ... du hast ab heute keinen Hausarrest mehr?", versuchte es Noah in einem herantastenden Tonfall, nachdem wir die Wohnung betreten hatten und er mich in sein Zimmer führte. „Wie kam es dazu?", fragte er und setzte sich auf seinem Schreibtisch während ich mich auf sein Bett setzte. Meine ganze Körperhaltung war angespannt, alle meine Muskeln taten weh. „Ähm .. naja ... meine Mutter halt", murmelte ich und versuchte mit den Schultern zu zucken.

„Weißt du was das Gute daran ist?" Er hatte seinen Kopf schief gelegt und sah mich an. Meine Fingerknöchel färbten sich auf Grund des Druckes die ich auf meine Hände ausübte weiß. „Nein, was?", hakte ich nach. Mir war richtig schummerig zu mute. „Das du mich jetzt zu Hause besuchen kannst und ich nicht mehr zur beschissenen Schule muss!" Er grinste mich an und wollte mich ärgern.

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now