Kapitel 61

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*Finley POV*


„Du hättest sie nicht gleich schlagen müssen", sagte ich zu Jolie, nachdem wir Schulschluss hatten, denn erst da konnte ich sie wieder sehen. Sie musste nach dem Vorfall mit Aubrey zur Lehrerin und durfte sich was anhören, sie kann froh sein keinen Verweis bekommen zu haben. „Das war unangebracht", fügte ich noch mit an.

„Das einzig unangebrachte war das ich nicht meine Faust genommen habe!", meinte sie aufgebracht als wir zusammen zu ihrem Auto gingen, wo wir Noah entdecken konnten, der dort lässig angelehnt stand. „Ich hätte fester zuschlagen sollen. Damit vielleicht ein paar Hirnzellen reanimiert werden. Alles Gute was ich jemals über Aubrey gesagt habe nehme ich hiermit offiziell zurück! Sie ist ein homophobes Miststück."

„Von mir aus! Okay, das stimmt. Aber sie vor versammelter Mannschaft zu ohrfeigen hat es nicht gebracht!" So ein Verhalten duldete ich nicht, auch wenn meine beste Freundin alles recht dazu hatte und ich sie im Stillen eigentlich dafür feierte, war es falsch. „Weißt du eigentlich dass ich damit auch deine Ehre verteidigt habe? Und was glaubst du wäre passiert wenn sie noch weiter Müll geredet hätte?" Jolie schüttelte mit dem Kopf.

„Du hast meine Ehre verteidigt? Ich .. find das ja auch toll, dass ich so eine beste Freundin habe. Ich liebe dich und so. Aber Aubreys Vater ist Anwalt, wenn der das raus bekommt dann kriegst du vielleicht doch noch eine Anzeige am Hals", versuchte ich es auf diesem Weg. „Ach, Erstens: Wegen einer Ohrfeige bekomme ich keine Anzeige! Und Zweites: Aubreys Vater schert sich einen Dreck um sie. Genauso wie ihre gefühlskalte Mutter. Aber das entschuldigt keinesfalls ihr Verhalten! Du kennst meine Mutter und meinen Vater und ich bin auch ein Prachtexemplar geworden." Jetzt grinste sie wieder.

Als wir beim Auto ankamen gaben Jolie und Noah sich ein schallendes High-Five. Was mächtig in den Handflächen zwiebeln musste, aber keiner der beiden ließ sich was anmerken.

Noah schenkte mir ein Lächeln was ich nur zu gerne erwiderte.

„Findest du ich habe was falsch gemacht?", fragte sie Noah und sah dann mit angezogener Augenbraue zu mir. „Ich denke nicht das Noah das objektiv beurteilen kann!", erinnerte ich sie. Er hasste auch Aubrey. Alle hassten Aubrey. Bis auf ich vielleicht. Jolie und Noah wünschten Aubrey die verdammte Pest an den Hals, ob verdient oder nicht. Das hieß aber nicht das Aubrey die Pest auch bekommen sollte.

„Und wenn schon", wank Jolie gelangweilt ab. „Ich will es trotzdem wissen! Denn du fandest es Mist, was ich nicht verstehe. Selbst Poppy hat es verstanden, nachdem ich es ihr ausführlich erklärt habe natürlich. Du von uns allen müsstest sie am meisten verabscheuen." Sie sah mich abschätzig an, so als sei sie enttäuscht von meiner Reaktion.

„Ich fand es richtig gut. Wieso auch nicht? Sie hat bekommen was sie verdient hat." Noah drückte sich mit den Handflächen vom Auto ab und stellte sich gerade hin. Ich rollte mit den Augen. „Na klar findest du es gut. Wie sollte man auch sonst einen Konflikt lösen als mit Gewalt?" Ich sah ihn säuerlich an, Noah schüttelte amüsiert mit dem Kopf.

„Es geht doch nicht darum! Wenn es anders gegangen wäre, dann hätten wir es anders klären können. Aber sie hat nicht gehört und ganz ehrlich: Was die alles abgezogen hat passt auf keine Kuhhaut und ist unverzeihlich. Ich weiß nicht warum sie immer noch mit dir reden will! Ihr habt alles geklärt", knurrte Jolie und kramte ihren Autoschlüssel aus ihrem Rucksack.

Im Prinzip haben wir auch alles geklärt, das stimmt. Es gab da nur eine einzige Sache die zwischen mir und Aubrey ungeklärt geblieben war, eine Sache die nicht mal wirklich feststand: Dass sie angeblich schwanger wäre. Nichts worüber ich reden oder mir gar Gedanken machen wollte.

You are my Problem [boyxboy]Onde histórias criam vida. Descubra agora