Kapitel 59

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*Finley POV*


„Rosa ist nicht hier", informierte mich Noah sobald wir die WG betreten und er die Tür hinter uns geschlossen hatte. „Okay?", meinte ich schlicht. Mir war es egal ob sie da war oder nicht, ihre Anwesenheit interessierte mich keineswegs. Warum sollte es das auch? Noah hatte ja auch sein eigenes Zimmer, in dem sie nichts verloren hatte.

„Ich mein ja nur. Weil ich weiß das du ihr sicher nicht über den weg laufen willst." Noah zog mich durch den Flur ins Wohnzimmer. „Ja, kann schon sein, aber ist ja auch egal." Dann überlegte ich kurz, löste meine Hand aus seiner und setzte mich auf die Couch. „Deine beste Freundin ist ein Miststück. Ich weiß echt nicht warum du mit ihr befreundet bist."

„Ehrlich? Weil ich ja so ein guter Mensch bin." In Noahs Stimme war der Sarkasmus deutlich zu erkennen, dann setzte er sich neben mich auf die Couch und nahm sofort wieder meine Hand in seine. „Es heißt doch: Gleich und gleich gesellt sich gern", meinte er dann und schaute auf unsere ineinander verflochtenen Finger.

„Ja, was soll ich dazu noch sagen?" Ich hatte meinen Kopf nach hinten gelehnt und starrte an einen Punkt an der Wand. „Das ich in meinem Innern ein guter Mensch bin? Dass ich mich ändern kann wenn ich mich doch nur genug anstrenge? Sowas in der Art." Noah kicherte, rutschte an mich heran und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

„Willst du so etwas hören? Ich meine .. wie du gesagt hast: Ich weiß auf wen ich mich eingelassen habe und ich bin nicht der Meinung das du dich für mich ändern wirst. Ich will das du dich für dich änderst, weil du das willst und nicht weil ich dich dazu ermutige." Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite und schaute ihm direkt in die amüsiert glitzernden Augen.

„Das macht keinen Sinn, Schatz. Wenn ich mich nicht ändere und so bleibe, bleibst du dann überhaupt mit mir zusammen?" Eine seine Augenbrauen hatte er hochgezogen. „Ich sage es mal so: Ich bin bald mit der Schule fertig, dann werde ich eine Ausbildung machen, oder studieren! Ich werde bei meinen Eltern ausziehen, sofern ich mir das leisten kann. Ich könnte es mir natürlich leisten wenn ich mit jemanden zusammen ziehe der ebenfalls Geld verdient und etwas dazu beisteuert."

Noah nahm den Kopf von meiner Schulter und sah mich perplex an. „Warte, warte. Heißt das du würdest mit mir zusammen ziehen?" Ich atmete tief durch und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich bin noch jung, es kann alles passieren. Und ... vielleicht machen wir in einer Woche Schluss, wovon ich abrate und momentan nicht ausgehe! Aber vielleicht hält das mit uns ja und dann, warum nicht? Willst du auf ewig hier wohnen bleiben? Mit Jacob? Wenn das so weiter geht wird er Poppy heiraten. Und ich denke nicht das du weiter mit Rosa wohnen solltest." Ich hatte meinen Blick wieder an den Punkt an der Wand gerichtet.

„Was soll dann mit dir passieren? Nach dem Abschluss?", fragte ich nach. Ich wollte Noah nicht aufgeben, ich wollte mit ihm zusammen bleiben. Aber so wie es jetzt war würde es zwar funktionieren, aber nicht auf Dauer. Noah war mir wichtig und das was ich für ihn empfand war Liebe. Auch wenn es noch zu früh war es auszusprechen.

Mit Aubrey hatte ich die Gewissheit dass ich irgendwann Familie hätte haben können, ein geregeltes Leben hätte haben können. Und es war schön sich das mit Noah auch vorzustellen, zwar sollte es jetzt nicht sofort passieren, keineswegs. Dafür musste ich erst ein paar Jahre ins Land gegangen sein, ich einen festen Job haben und alles geregelt ablaufen, aber irgendwann vielleicht. Warum auch nicht? Baut man sich nicht mit den Menschen den man liebt ein Traumschloss in seiner Fantasie? Glaubt man nicht daran das man auf ewig mit ihnen zusammen bleiben würde?

You are my Problem [boyxboy]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora