Epilog

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*Finley POV*

4 Wochen später.


„Bring das Besteck mit", meinte meine Mutter zu mir und ich nahm mir das Besteck was sie schon auf dem Küchentisch zu Recht gelegt hatte und ging damit ins Wohnzimmer, wo eine große Tafel aufgebaut war. Es waren aber auch mehr Leute als sonst zum Essen eingeladen, sodass wir nicht in die Küche passten. Meine Mutter und mein Vater, die beiden hatten eine kleine Pause von Zwei Wochen eingelegt gehabt und nun schien alles wieder super toll zu sein. Aubrey und ihre Eltern, die beiden hatten nur unfreiwillig zugesagt, aber als werdende Großeltern war das eben ihre Pflicht an so etwas Teil zu nehmen.

Aubrey war wirklich schwanger. Meine Mutter war mit ihr beim Frauenarzt und da haben sie es festgestellt. Für mich war das noch mal ein riesen Schock gewesen da ich bis dato immer noch angenommen hatte das sie lügt und alles nur in ihrem Kopf vorgeht. Nun würde ich abwarten bis das Kind da war um einen Vaterschaftstest machen zu lassen, so einfach kam sie mir dann doch nicht davon. Meine Mutter war mehr als nur sauer über die Tatsache dass ich es immer noch hinterfragte.

Sollte ich denn wirklich der Vater sein, dann würde ich mich auch um das Kind kümmern, keine Frage. Ich hatte auch meine Eltern die mich unterstützten obwohl ich nicht der Meinung war das mein Vater das Kind auch nur anschauen sollte. Seit dem er mich aus dem Haus geworfen hatte habe ich auch kein einziges Wort mit ihm gewechselt, wir gingen uns aus dem Weg. Zwar sah ich ihm an das er mir gerne Sachen sagen würde die bestimmt nicht gut für die Psyche waren, aber er hielt sich zurück weil meine Mutter ihm gedroht hatte sich scheiden zu lassen, wenn er jemals wieder so mit mir sprach.

Jolie war auch eingeladen gewesen, das wäre die einzige Person gewesen auf die ich mich wirklich richtig gefreut hätte, aber sie musste leider absagen, denn sie meinte dass wenn sie mit diesen ganzen Leuten an einem Tisch sitzen sollte sie noch zur Massenmörderin wird.

Eine Anzeige wegen Körperverletzung hatte sie schon und in Zwei Wochen war die Anhörung. Und das Opfer der Verhandlung würde Rosa darstellen. Es war die Schul-Woche nachdem Wochenende wo das mit Noah passiert war. Jolie hatte Rosa auf dem Schulgelände gesehen, sie hatten sich kurz hitzig unterhalten und im nächsten Moment hatte Rosa Jolies Faust im Gesicht. Und der Rest war das reinste Spektakel.

„Ich helfe dir",  riss mich plötzlich Aubreys Stimme aus meinen Gedanken. „Das ist nur Besteck, das kann ich auch alleine verteilen", maulte ich sie an und schenkte ihr einen merkwürdigen Blick und fing dann an das Besteck an die Teller zu ordnen, die meine Mutter zu vor darauf gestellt hat.

Das Verhältnis zwischen mir und Aubrey war kompliziert. Sie war die Mutter meines Kindes und meine ehemals erste große Liebe und das war's. Meine Gefühle die ich vielleicht noch für sie hatte waren zu Staub zerfallen und irgendwo verstreut. Sie gab sich aber dennoch große Mühe mir immer wieder ihre Nähe aufzudrängen und mich zu nerven. Ob sie es immer noch nicht verstanden hat? Denn sie war der Meinung das einzige was ich brauchte war Zeit. Und das war das was ich ihr unter keinen Umständen geben wollte.

Und dann war da noch das Problem mit Noah.

Seit dem Telefonat hatte ich ihn nicht wieder gesehen, nicht in der Schule und auch bei sich zu Hause soll er wohl nicht mehr gewesen sein, das hatte Jacob mir gesagt. Er sei wohl mit ein paar Sachen abgehauen, er war auf und davon. Und hatte ein großes Stück meines Herzens mit sich genommen.

Aber eines hatte ich in den letzten Woche gelernt, wenn man die ganze Zeit wütend war hat man überhaupt keine Zeit traurig zu sein. Und ich war so wütend, auf alles, auf Noah, auf Aubrey, meine Eltern und auf mich selber.

Es war nur eine Frage der Zeit bis mich diese Wut von innen heraus auffressen würde. Sowas dürfte nicht gesund sein, aber das wollte ich auch nicht. Ich wollte den Hass und die Wut, das half mir weiter zu funktionieren. Klar zu denken und mit dem Rest meines Lebens fertig zu werden.

Mit Aubrey und unserem Kind. Und der Abwesenheit von Noah. Diesem Arsch.

Ich vermisste ihn und jede Erinnerung machte mich so wütend, denn ich konnte mich nicht mal damit trösten das sie wenigstens schön waren, denn sie waren nicht echt gewesen. Nichts war echt gewesen.

„Alles gut?", fragte Aubrey. Ich rollte mit den Augen und sah sie an. „Nein", meinte ich dann. „Okay", murmelte sie, drehte sich um und setzte sich auf die Couch. Ich ging wieder in die Küche zurück wo ich mich auf einen Stuhl setzte.

Das würde ich nicht aushalten, sollte so mein Leben aussehen?

Sah ganz danach aus. 

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now