Kapitel 10

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*Finley POV*


„Was? Wann? Wo? Wie war es? Willst du es wiederholen? Sicher willst du es wiederholen!" Jolie sprudelte nur so über. Ganz große klasse. „Danke, Rosa." Ich warf der schwarzhaarigen einen bösen Blick zu, das beantwortete sie mit einem einfachen Achselzucken.

„Ich habe Noah nicht geküsst!", meinte ich dann sofort zu Jolie. „Er lügt", meinte dann sofort Rosa. „Er hat es uns gestern erzählt." Rosa lehnte sich nach hinten auf den Plastikstuhl und ihr Blick ging zwischen mir und Jolie hin und her. Mein Blick dagegen ging panisch durch den Raum, um zu gucken ob keiner guckt. Bitte lass das niemanden gehört haben!

„Bitte nicht so laut!", bat ich dann die beiden Mädchen. Jolie schien kaputt gegangen zu sein. Denn sie sagte nichts, sondern starrte mich einfach nur an. Mit ihren braunen, alles-durchdringenden Augen.

„Jolie?", fragte ich sicherheitshalber mal nach und berührte sie sanft am Oberarm, das schien sie wieder auf die richtige Bahn zu werfen. „Wann ist das passiert? Und warum erzählst du mir nichts davon?", fragte sie dann. Es war nicht beschuldigend oder anklagend, sie war einfach nur neugierig.

„Es ist ewig her, okay? Da kannten wir uns beide noch nicht mal", erklärte ich meiner besten Freundin. „Da waren Aubrey, Noah und ich noch ein Team. Da war Noah noch vernünftig .." Mit dem letzten Wort warf ich Rosa einen vielsagenden Blick zu.

„Das war Finleys erster Kuss und Noahs auch. Ist das nicht entzückend das die beiden ihren ersten Kuss miteinander geteilt haben?" Rosa beugte sich zu Jolie rüber. Rosa wusste genau das Jolie voll darauf abfahren würde und sie wickelte sie gerade um den Finger.

„Warte was? Du sagtest mir dass dein erster Kuss mit Aubrey gewesen wäre! Da hättest du es mir doch erzählen können .." Nun klang Jolie doch etwas säuerlich. „Tut mir leid, aber was .. hätte das gebracht? Es ist doch scheiß egal wer mein erster Kuss war. Und mit Noah war es eben nur ein .. unsere Lippen haben sich nicht mal besonders lange berührt gehabt. Also war mein erster richtiger Kuss mit Aubrey." Warum zum Henker musste ich jetzt eine Diskussion darüber führen?

„Siehst du das, Liebes? Wie sehr er sich anstrengt, wie sehr er sich zu verteidigen versucht?" Mittlerweile berührte Rosas Oberarm den von Jolie. „Denn ich weiß aus sicherer Quelle dass sich Klein-Finley und Klein-Noah unter den T-Shirts begrabscht hatten." Rosa kicherte. Jolie zog ihre Nase kraus, lachte aber. „Ew. Die Vorstellung ist ja echt krank."

„Ihr seid ekelhaft", grunzte ich und rieb mir mit der Handfläche über mein müdes Gesicht. „Und ich finde das ganz und gar nicht lustig. Könnt ihr bitte aufhören? Sonst bekommt das noch einer mit."

„Du hast Angst das Aubrey das mitbekommt", stellte Jolie klar und damit hatte sie vollkommen recht. „Natürlich soll sie das nicht mitbekommen, ich habe auch so schon genug Stress mit ihr! Da brauche ich nicht auch noch sowas ... warum interessiert dich das eigentlich.. und warum musst du das Jolie unter die Nase reiben?" Damit wand ich mich zu Rosa. Ich verstand das ganze einfach nicht. Machte keinerlei Sinn für mich.

„Ich .." Rosa schien zu überlegen. „..find es einfach lustig. Das Leben anderer Leute durcheinander zu bringen. Und jetzt ist eben deines dran." Sie grinste. Was für eine Bitch, aber meinte sie das wirklich ernst? Und vor allem: Warum? „Und so ganz nebenbei habe ich die Gelegenheit mit der schönsten Frau der ganzen Schule zu sprechen." Nun wurde ihr Lächeln unschuldig, während sie Jolie einen Augen-Klimper-Blick zu warf.

Und das erste Mal seit dem ich Jolie kenne, war sie sprachlos.

„Au Revoir, ihr Knackärschen!" Rosa erhob sich, küsste ihre Fingerspitzen und legte sie Jolie auf den Mundwinkel.

„Ich bin verliebt! Ohne Mist, Finley, ich glaube mich hat es voll erwischt", meinte Jolie nachdem wir den Schulflur entlang gegangen sind und nun vor der Schultoilette Halt machten

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„Ich bin verliebt! Ohne Mist, Finley, ich glaube mich hat es voll erwischt", meinte Jolie nachdem wir den Schulflur entlang gegangen sind und nun vor der Schultoilette Halt machten.

„Das ist doch totaler Unsinn", wrwiderte ich auf das hirnrissigste was Jolie je von sich gegeben hatte. Konnte mal einer die Männer in weiß rufen, damit Jolie sich in einer Gummizelle ausruhen konnte?

Nicht dass sie sich verliebt hatte machte mir Sorgen, das durfte sie tun, aber die Person die sie anscheinend ihres Herzens beraubt hatte gefiel mir gar nicht. Das war doch absurd. Und vor allem kannten sich die beiden doch gar nicht richtig!

„Rosa ist doch eine .. was meinst du mit wie vielen Frauen und Männern sie geschlafen hat?", hakte ich nach während wir uns neben der Tür angelehnt hatten. Zwischendurch ging mein Blick immer wieder durch die Menge, in der Hoffnung dass uns ja keiner belauschen würde. Oder das nicht Aubrey auf einmal um die Ecke gerauscht kam.

„Ja und? Sie hat halt gerne Sex! Ist doch gut. Dann kann sie mir ja etwas .. Erfahrung abgeben." Jolie schien das überhaupt gar nichts auszumachen, das alles schien Rosa für sie noch interessanter zu machen. „Willst du dich wirklich von ihr entjungfern lassen?", fragte ich nach und hoffte ihre Antwort wäre nein. Das war sie aber leider nicht.

„Wenn es dazu kommt, klar. Du hast dich doch auch von Aubrey entjungfern lassen! Und das fand ich auch keine gute Idee und hast du auf mich gehört? Nein! Also! Und im Gegensatz zu dir werde ich aber von einer scharfen Mexikanerin mit ordentlich Arsch und Brüsten entjungfert. Damit habe ich gewonnen." Jolie sprach davon so als wäre das schon beschlossene Sache.

„Wie gewonnen? Wie kann man bei so etwas gewinnen?" Das ganze wurde einfach viel zu hoch für mich. Was das irgendwie ein verquertes Mädchen-Ding oder einfach nur ein Jolie-Ding? „Das sagte ich dir doch bereits! Und ich gewinne ... und jetzt entschuldige mich, ich muss pinkeln." Damit verabschiedete sich Jolie in die Mädchentoilette.

Und ich ging in die Jungstoilette und stieß prompt mit Noah zusammen.

„Hey", meinte er erst sauer, aber als er mich angesehen hatte und erkannte das ich es war, verwandelte sich sein Gesicht zu einem Strahlen. „Ich habe gehört du hast mich vermisst?", fragte er dann, mit einem schelmischen Grinsen.

„Hä? Was?" Was meinte er jetzt wieder damit?

„Rosa. Sie hat mir erzählt du hättest nach mir gefragt?" Das schien ihm sichtlich zu gefallen, dass ich für einen kurzen Moment unüberlegt gehandelt hatte. „Ich hatte nur nicht erwartet sie alleine zusehen, da ihr ja immer aneinander klebt", meinte ich dann giftig.

Gott sei Dank waren wir alleine hier.

„Ist das so? Und wo ist dann Aubrey? Versteckt sie sich in deinem Rucksack?" Er lachte. Ich fand das ganz und gar nicht komisch und wollte schon wieder umdrehen.

„Ist auch egal. Ich wollte dich fragen ob du Bock hast wieder bei uns vorbei zukommen? Deine Freundin kann auch mit kommen .. also .. Jolie, die blonde Ratte will ich nicht in meiner Bude haben." Er trat an mich heran und ich wich aus, kam aber nicht weiß da ich das Waschbecken an meinem Hintern spürte. Ich war wohl in die falsche Richtung geflüchtet.

„Du kannst nicht einfach so meine Freundin beleidigen", brauste ich auf, aber meine Wut darüber das er Aubrey eine blonde Ratte genannt hatte, verpuffte als er seine Knie an meine drückte und ich nichts weiter wahrnahm als seine Wärme.

„Also, kommen du und Jolie? Freitag-Abend?" Er fing gerade damit an, meine Knie mit dem seinen etwas auseinander zuschieben, als die Schulglocke ertönte.

„Uhm, ja. Klar, wir kommen!", meinte ich dann schnell, dann drückte ich ihn von mir und verließ fluchtartig die Jungstoilette. 

You are my Problem [boyxboy]Where stories live. Discover now