Kapitel 14

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Alena

»Ich sollte wohl langsam anfangen zu arbeiten. Ich saß lange genug hier«, griff ich nach Scotts Händen, um diese von mir zu entfernen. »Hast du vergessen, was George gesagt hat? Du gehst heute nicht arbeiten, sondern nachhause«, klangen seine Worte nach einem Befehl, den ich aber nicht befolgen würde. »Ich kann nicht einfach bei der Arbeit fehlen. Ich muss jetzt wirklich gehen«, hielt ich mich für besonders klug, mit dem Mann vor mir zu diskutieren. »Das kann ich nicht zulassen. Entweder du willigst freiwillig ein, dass ich dich nachhause fahre, oder ich muss dich fesseln und hier raustragen«, ließen seine Worte mir einen Schauer der Erregung durch den Körper laufen.

»Das klingt wirklich interessant«, hielt ich seine Worte für eine leere Drohung. »Ich bin mir sicher, dass du das nur so lange sagst, bis dir das einmal passiert ist«, spürte ich seinen durchdringenden Blick auf mir. »Na klar. Das ist wirklich ein guter Versuch. Aber ich muss jetzt wirklich los«, rappelte ich mich auf, klopfte ihm auf den Rücken und machte mich auf den Weg zur Tür. Doch ich kam nicht besonders weit, da hatte Scott mich bereits gepackt und zurück auf die Liege verfrachtet. Noch bevor ich mich überhaupt richtig wehren konnte, hatte er eine Mullbinde in der Hand und knotete mir damit meine Hände zusammen.

Das gleiche machte er mit meinen Beinen, sodass ich in meiner Bewegungsfreiheit, mehr als nur ein bisschen eingeschränkt war. »Was soll das?«, wurde ich sauer. »Ich hab dir gesagt, entweder du kommst freiwillig mit oder so. Deine Entscheidung. Und du hast dich für letztere entschieden« zuckte er amüsiert mit den Schultern, während ich angestrengt versuchte mich ohne Arme aufzusetzen. »Schön. Ich komme freiwillig mit. Kannst du das jetzt bitte wieder ab machen?«, hielt ich ihm meine gefesselten Hände hin. »Zu spät«, zuckte er unbeteiligt die Schultern.

Ich konnte ihn nur entsetzt anstarren. Das konnte ja wohl nicht sein Ernst sein. Wo waren wir denn hier? »Scott ich meine es wirklich ernst«, versuchte ich meine Stimme bedrohlich klingen zu lassen. »Ich auch. Du hast deine Chance verspielt. Und jetzt Abmarsch«, zog er sich seine Kapuze wieder tief ins Gesicht. Dann kam er zu mir, packte mich etwas grob und warf mich über seine Schulter. Ich trommelte auf seinem Rücken und schrie: »Lass mich sofort wieder runter!«.

Von ihm kam jedoch nur: »Entweder du bist jetzt still oder ich bring dich zum Schweigen. Deine Entscheidung. Diesmal würde ich an deiner Stelle aber lieber zweimal drüber nachdenken«, machte er sich über mich lustig, gleichzeitig wusste ich aber, dass er seine Worte so meinte, wie er sie sagte. Das hatte Scott mir soeben eindrücklich bewiesen. Still ließ ich es über mich ergehen, dass Scott mich durch die Krankenhausflure nach draußen zu seinem Auto trug. Vorsichtig ließ er mich neben der Beifahrertür runter, öffnete diese und hob mich dann in den Wagen.

»Kannst du mich jetzt bitte wieder losmachen. Ich kann eh nirgends mehr hinlaufen. Du bist sowieso schneller«, appellierte ich an seine Vernunft. Trotz, dass er seine Kapuze aufhatte, spürte ich, wie er mich eingehend musterte, um herauszufinden, ob ich die Wahrheit sagte. Anscheinend war meine Erklärung gar nicht so blöd, da er sich wirklich runterbeugte, um den Verband an meinen Beinen zu lösen. Das Einzige, was ich nicht bedachte, war, dass er sich über mich beugen musste. Sein Gesicht schwebte quasi über meinem Geschlecht, welches durch seine spektakulären Fesselkünste erneut zum Leben erwacht war.

In meinen verruchtesten Fantasien war ich einem Mann komplett ausgeliefert. Nanntet mich krank, aber jeder hatte schon mal darüber nachgedacht und wer das verneinte, log. Galt nur noch herauszufinden, ob er seine Fähigkeiten Personen zu fesseln von seinen Vorlieben im Bett hatte oder ob etwas ganz anderes dahintersteckte. »Alles okay mit dir?«, machte er sich während seiner Worte an meinen Händen zu schaffen. »Ja. Alles gut«, war mir im Moment unglaublich peinlich, dass er bemerkt hatte, wie ich ungeduldig und erregt auf dem Sitz herumrutschte.
Hoffentlich beeilte er sich mich nachhause zu bringen. Ansonsten konnte ich nicht garantieren, dass ich nicht noch auf äußerst dumme Gedanken kam.

Scott warf mir, als er fertig war, den zweiten Verband ebenfalls in den Schoß, zog sich zurück, schlug die Tür zu und umrundete das Auto. Nur um keine zehn Sekunden später auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen. Schon im nächsten Moment heulte der Motor auf und er fuhr mit rasantem Tempo vom Parkplatz. »Wo wohnst du?«, begann er zu sprechen. »Wenn ich dir das sage, muss ich dann Angst haben, dass du mich irgendwann überfällst und wieder fesselst«, sah ich beleidigt aus dem Fenster. »Danke nein. Auch wenn das Angebot wirklich verlockend ist«, hörte er nicht auf mich zu verspotten und das ging mir gewaltig gegen den Strich.

»Also?«, wartete Scott noch immer auf eine Antwort von mir. »Ich sag dir, wo wir lang müssen, aber meine Adresse erfährst du nicht.« »Na schön. Dann, bitte die Dame. In welche Richtung?« »Links rum und dann erstmal ein ganzes Stück geradeaus.«, schwieg ich ihn nach meiner vagen Weg-
beschreibung erneut an. Bis zu mir nachhause dauerte es noch gut zehn Minuten. Trotzdem sagte ich ihm eine falsche Adresse, bei welcher er mich rausließ. Den letzten Rest würde ich lieber laufen. Mein Vertrauen hatte er sich vorhin durch seine Aktion verspielt.

»Danke fürs Heim fahren«, triefte meine Stimme nur so vor Sarkasmus. Obwohl Scott noch immer seine Kapuze trug, wusste ich, dass er zufrieden grinste. Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, wandte ich mich um und stolzierte mit gehobenem Kopf davon. Dieser Arsch konnte mich mal. Dieses dämliche Grinsen würde ich ihm irgendwann schon noch aus dem Gesicht prügeln. Endlich in meiner kleinen 2-Zimmer Wohnung angekommen, lehnte ich mich erschöpft gegen die Tür. Dieser Tag hatte schon scheiße angefangen. Der einzige Lichtblick war wohl der gewesen, als Scott mich in den Arm genommen hatte.

In dem Moment blitzte nämlich sein wahrer Charakter durch, den er sonst gekonnt, hinter seiner harten Fassade, versteckte. Ich machte mich schnell bettfertig und wollte eigentlich nur noch ins Bett und schlafen. Doch mein Körper machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er summte noch immer vor Erregung. Und ich wusste, ich würde nicht einschlafen können, bevor ich keine Abhilfe schaffte. Deswegen drehte ich mich nochmal zu meinem Nachtschrank, zog die untere Schublade auf und holte meinen lila Vibrator hervor.

Ich schaltete ihn an, wobei das gleichmäßige brummen, die Lust in meinem Inneren von neuem entfachte. »Verfluchter Scott!«, vergrub ich meinen Kopf in meinem Kissen. Weil ich nicht glauben konnte, dass dieser komische, mürrische Typ mich so durcheinander brachte. Ich umkreiste mit dem Vibrator zuerst meine Nippel, bis diese steif waren und sich durch den Stoff meines dünnen Satinnachthemdes drückten. Erst danach zog ich die Spur, bis weiter nach unten. Meine Augen schlossen sich vollkommen automatisch, als ich meine Hand mitsamt dem Vibrator in meinen Slip schob und dort meinen Kitzler verwöhnte.

Mein Keuchen und Stöhnen wurde heftiger, je weiter ich mich meinem Orgasmus näherte. Da ich aber nicht wollte, dass es schon zu schnell vorbei war, zog ich den Vibrator in letzter Sekunde zurück und wartete einen Moment, bevor ich die ganze Prozedur ein paar Mal wiederholte. Dabei tauchten vor meinem inneren Auge immer wieder Bilder auf, in denen Scott mich ans Bett fesselte und verwöhnte. Ich wand mich vor Lust. Mein Körper schien regelrecht zu glühen und lechzte sich nach Scotts Berührungen, was eigentlich vollkommen verrückt war. Dennoch konnte ich die Bilder nicht verdrängen. Sie blieben die gesamte Zeit dort. Und wirkten vor allem vollkommen real.

Als würde er gerade wirklich über mir knien und als wären es seine Finger, die mich neckten und in den Wahnsinn trieben. Aufgrund meiner unzüchtigen Gedanken entfuhr mir ein frustriertes Seufzen. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Ich kannte diesen Typen gerade mal zwei Wochen. Und selbst in dieser kurzen Zeit, war er der Inbegriff meiner verbotenen Sexfantasien geworden. Mein Atem kam nur noch stoßweise aus meinem Mund, mein Körper verspannte sich, meine Zehen verkrampften sich und meine Inneres fing an zu beben. Ich spürte die Kontraktion meiner Mitte. Um diese weiter anzuheizen, schob ich mir den Vibrator zwischen meine Schamlippen und schließlich in mich hinein.

Als ich mit meiner zweiten Hand von meinen Brüsten nach unten wanderte und mit Daumen und Zeigefinger begann meinen Kitzler zu bearbeiten, war es um mich geschehen. Diese Art der Stimulation gab mir den letzten Rest. Es brauchte keine dreißig Sekunden mehr, bis ein intensiver Orgasmus meinen ganzen Körper erschütterte. Ich drückte mein Gesicht fester ins Kissen, um meinen Schrei zu dämpfen, der ungehindert meinen Mund verließ. Ich schaffte es gerade noch so den Vibrator aus mir herauszuziehen, ihn auszuschalten und neben mich zu legen, bevor ich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen einschlief. Herrlich!
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Da ihr anscheinend unbedingt wissen wollt wie es weiter geht, gibt es heute gleich das nächste Kapitel.
Ich finde es übrigens sehr interessant zu sehen, was ihr denkt, wie es weitergeht. Lasst deshalb immer gerne einen Kommentar da.🥰

A/N: Ihr kennt die Voraussetzungen für das nächste Kapitel.🙃

Euch noch einen schönen Abend.😇

Chicago BastardWhere stories live. Discover now