Epilog

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Fünf Monate später

Alena

Yara ließ auf sich warten. Zwar war ich erst drei Tage über dem errechneten Geburtstermin. Aber trotzdem konnte sie so langsam mal kommen. Ich wollte sie nämlich endlich in meinen Armen halten. »Wie siehts aus?«, fragte Heaven ganz aufgeregt, während wir Facetimten. Da ich gerade dabei war Frühstück für Lia und Sam vorzubereiten, hatte ich mein Handy auf der Küchentheke abgestellt. »Unverändert. Ich bekomme langsam das Gefühl, dass sie es sich anders überlegt hat«, legte ich meine Hand auf meinen kugelrunden Bauch. »Das hätte ich an ihrer Stelle auch«, kicherte Heaven verliebt, als Sawyer sich über die Sofalehne zu ihr herunter beugte, um sie zu küssen. »Hey Alena«, hob er grüßend seine Hand. »Morgen«, lächelte ich zufrieden. Irgendwie machte es mich glücklich, Heaven und Sawyer so verliebt zu sehen.

»Ist Scott schon aufgestanden?«, erkundigte Sawyer sich bei mir, da die beiden in einer halben Stunde weg wollten. Aber fragtet mich nicht wohin genau. Das sollte wohl ein Geheimnis bleiben. »Nein. Er lag noch im Bett«, antwortete ich ihm. Woraufhin Sawyer nur seine Augen verdrehte. »Natürlich ist er das nicht«, schnaubte er genervt. Und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Grinsen auf mein Gesicht stahl. »Ich bin schon aufgestanden«, erklang plötzlich Scotts Stimme hinter mir. Und keine Sekunde später war er von hinten an mich herangetreten, platzierte seine Hände rechts und links neben mir auf der Küchentheke und drückte seine weiche Lippen auf meine nackte Schulter, weil mein T-Shirt Ärmel heruntergerutscht war. »Morgen«, raunte Scott mir ins Ohr und drückte seine Lippen kurz darunter nochmal auf meine Haut. »Morgen«, lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und sah zu ihm nach oben.

»Seit wann bist du schon wach?«, stand ihm die Besorgnis ins Gesicht geschrieben. »Seit zwei Stunden«, antwortete ich nach einem kurzen Blick auf die Uhr, die gerade mal 6:30 Uhr anzeigte. »Alena ruft dich nachher nochmal an Heaven«, griff Scott nach meinem Handy, um es auszuschalten. Dann griff er meine Taille und drehte mich zu sich herum. »Hast du so schlecht geschlafen?«, hob er seine Hand an meine Wange. »Ging schon. Yara hat allerdings die Nacht zum Tag gemacht. Ich hab, wenn es hochkommt, vielleicht drei Stunden geschlafen«, schloss ich geschafft meine Augen und lehnte meine Stirn gegen seine Brust. »Warum hast du mich nicht geweckt?«, suchte seine Hand sich ihren Platz auf meinem Bauch. »Weil du heute früh rausmusstest. Da wollte ich dich schlafen lassen«, nuschelte ich undeutlich, weil ich ganz genau wusste, dass Scott meine Antwort nicht gefiel. Und ich sollte recht behalten.

»Wenn in der Nacht deine Fruchtblase platzt, weckst du mich dann auch nicht, weil du mich nicht stören willst. Das ist scheiß egal Alena. Ich hätte auch die ganze verdammte Nacht mit dir durchgemacht. Verstehst du das?«, bettete er seinen Kopf auf meinem und legte seinen freien Arm um meine Taille. »Ja«, war es mir im Nachhinein ein wenig unangenehm, dass er es erst laut aussprechen musste, bis ich verstand, dass er alles für mich machen würde. »Ich schaff Lia und Sam weg und du legst dich dann nochmal eine Runde hin und versuchst wenigstens noch ein bisschen zu schlafen. Okay?«, murmelte er in mein Haar. »Okay«, nickte ich brav. »Und wenn irgendwas ist, rufst du mich an«, appellierte er an meine Vernunft. »Aber...«, wollte ich ihm widersprechen, als er mich aufhielt. »Kein aber Alena. Du rufst mich an. Egal was ist«, griff er unter mein Kinn, um es nach oben zu drücken, bis ich ihm in die Augen sah.

»Versprichst du es mir?«, verlor ich mich in seinen eisblauen Augen. »Versprochen«, erwiderte ich, wie in Trance und nickte benommen. »Das wollte ich hören«, verließen die Worte noch seinen Mund, bevor er seine Lippen schon im nächsten Augenblick auf meine legte. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und versuchte ihn noch näher an mich heranzuziehen. Allerdings machte mein Bauch mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Und ich war froh, dass ich ihn endlich bald loswurde. Auch, wenn Scott immer behauptete, dass es ihn unglaublich scharf machte, wollte ich einfach nur wieder normal aussehen. Nicht, weil mir meine Kugel nicht gefiel. Sondern eher, weil sie einfach absolut unpraktisch war und einen im Alltag behinderte. »Morgen«, lösten Scott und ich uns voneinander, als Sam zu uns in die Küche trat. »Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?«, ging ich gleich auf ihn zu. »Ja«, schien Sammy wirklich glücklich zu sein.

Chicago BastardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt