Kapitel 137 - Die neue Situation im Beach

2.3K 104 57
                                    

Ausgeschlafen schlage ich meine schweren Augenlieder auf und richte mich unter größter Anstrengung auf. Mein Blick schwenkt durch das Zimmer auf der Suche nach Chishiya, doch ich erkenne nur eine Person. Kuina schläft mir ausgesteckten Beinen in einem Sessel neben dem Bett und verwirrt sehe ich mich um. Das ist nicht mein Zimmer, doch ich erkenne nicht wem es gehören mag: Keine persönlichen Gegenstände liegen herum, nur meine Sporttasche auf dem Couchtisch. Doch dieses Hotelzimmer ist zu groß um das meine zu sein, weshalb ich keuchend weiter meinen Blick schweifen lasse. Mein erstes Zimmer bot kaum den Raum sich darin groß zu bewegen, doch dieses Zimmer ist weit aus größer. Weshalb dieses Update, warte. Ich bin die neue Nummer neun, befinde ich mich auf dem Stockwerk der Führungsebene?

„Ungewohnt", murmele ich und halte inne. Ich kann bewusst ein langes Wort aussprechen, das Schwächegefühl hat einigermaßen nachgelassen und ich denke, ich kann mich wieder ausdrücken. Vorsichtig starte ich einen Versuch und wiederhole das Wort, welches ich vorhin nicht aussprechen konnte: „Chishiya."

Ein Glücksgefühl überströmt mich und lachend werfe ich mich um Kuinas Hals. Ich spüre, wie sie zusammenzuckt und erschreckt aufwacht, doch alleine dies wahrzunehmen lässt mir eine Träne entweichen und sie nicht loslassen. Ich bin am Leben und bei ihr. Langsam scheint sie meine Präsenz zu realisieren und als ich ihre warmen Hände an meinem Rücken spüre, drücke ich mich nur näher an sie. 

„Kuina", flüstere ich und ignoriere den Dreadlock, welcher mich an meiner Nase kitzelt. 

„Hey Sunshine", lacht sie erheitert und erwidert meine Geste mit Nachdruck, „Ich schätze wenn du meinen Namen richtig aussprechen kannst, bist du wieder auf der Höhe?"

„Wie ich mich fühle noch nicht ganz, aber größtenteils."

„Ich möchte dich ja nicht gleich erschrecken, aber Aguni meinte sobald du wach bist will er Antworten. Chishiya hat es rausgezögert, aber wir alle sind neugierig."

Ich löse mich von der Frau und nicke nur nachdenklich. Aguni gegenüberzutreten wird mir viel abverlangen, doch ich denke ich kann mich zusammennehmen. Ich fahre mir durch die Haare und steuere die Zimmertür an. Kuina tritt schnell neben mich und scheint weniger bemüht aktiv zu sein. Der leichte Hauch an meinem Arm sagt mir, dass sie als Unterstützung bereit ist falls ich zusammenbrechen sollte. Zusammen arbeiten wir uns zum Konferenzsaal vor und während die bewaffneten Soldaten mich seltsam mustern und die Frau an meiner Seite zögert, ignoriere ich sie und stoße sachte die doppelseitige Holztür auf. 

Sofort liegen alle Blicke auf mir und mich leicht unwohl fühlend, nehme ich wortlos auf meinem freien Stuhl neben Chishiya Platz und weiche seiner Musterung aus. Zum einen weil ich mich nicht zurückhalten könnte, wenn ich ihn ansehe und zum anderen, weil ich es immer noch peinlich finde vorhin schwer von Begriff gewesen zu sein. 

„Sayuuri", reißt mich Miras erhellende Stimme aus meinen Gedanken und ich sehe in ihr erfreutes Gesicht. Dennoch wirkt es nicht vollkommen ehrlich, sondern spielerisch. 

„Ich wollte nicht stören", antworte ich mit bedeutendem Blick zu Aguni.

„Wo warst du?", fragt die Stimme von Last Boss hinter mir und ein sanftes metallenes Geräusch sagt mir, dass er sein Schwert bereithält. 

„Es gab bei diesem Herzspiel kein Zeitlimit", bringe ich selbstbewusst hervor und sehe dankend zu Ann. Sie hat mich gefunden, wegen ihr bin ich wieder im Hotel. „Wir hatten Hilfsmittel um wachzubleiben, aber sie hatten auch ihre Tücken. Ich hatte einen Verbündeten, als einer der Teilnehmer durchgedreht ist haben wir ins im Waschraum verbarrikadiert und dort bin ich eingeschlafen."

Eine kräftige Hand legt sich auf meine Schulter und alarmiert sehe ich hoch zu Niragi. Spielerisch leckt er sich über die Lippen, deutet dennoch dem Schwertkämpfer an sich zu beruhigen. 

Alice in BorderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt