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Im Krankenhaus sagten sie mir das er den Kopfschuss tatsächlich überlebte. Aber im Komma lag. Keiner wüsste ob er aufwachen würde. Ob er der gleiche wäre, oder ob er im Leben Einschränkungen hätte. Das könntem sie erst sagen wenn er wieder wach wäre.
Sie haben das Zimmer immer abgesperrt keiner dufte rein. Wegen mehreren Vergehen wird er wohl lange in den Knast wandern. Aber das werde ich verhindern, egal wie!

Ich blieb die ganze Zeit bei Jack. Ihm musste die Kugel entfernt werden. Ich war total kaputt. Hätte nicht gedacht das ich so ruhig bleiben konnte. Dank Connor. Er hat mich verändert. Und deswegen bin ich ihm was schuldig. Er darf nicht ins Gefängnis. Seine Schwester wollte eh sterben, und Jack ... ich wusste das er ihn nur verletzen aber nie Töten würde. Connor weiß das ich ihm das nie verziehen hätte.

"Kleine Fee." Leise wachte Jack auf. Seine Bänder wurden durchtrennt, konnten aber wieder zusammengeflickt werden. Er muss den Arm erstmal nur still halten. Für ihn wohl das schlimmste.

"Hey mein Prinz." Ich setzte mich näher zu ihm und nahm seine Hand.

"Und?" Er meinte wohl Connor. Aber ich konnte nur betrübt zur Seite schauen.

"Er wird wieder. Und wenn er raus ist, fangt ihr ..."

"Nein! Ich ... ich weiß nicht ob ich ihm noch vertrauen kann. Ich meine, er hat auf dich geschossen!"

"Es war alles zu viel für ihn. Ich nehme ihn das nicht mal übel." Dann fiel mir das Gerät ein was er mir gab. Ich habe es behalten, trotz das die Polizei es wollte. Ich sagte ihnen, erst wenn ich so weit bin, bekommen sie es.

"Soll ich?" Fragte ich Jack. Er nickte und schien sehr angespannt.
Ich drückte auf Play. Man hörte ihn und seine Schwester. Er hat sich aufgenommen?

Wir hörten erst rauschen. Dann deren Stimmen und lauschten ihrem Gespräch.

- "Connor bist du sicher? Mein Bruder. Du solltest nicht mit mir sondern mit ihr sterben. Nach einem langen glücklich Leben."

"Und genau das kann ich ihr nicht bieten. Ich werde sie immer verletzten. Mehr und mehr brechen. Ich würde eher für sie sterben als es ihr länger an zutun."-

Kurz hörte man nichts. Dann schluchzte jemand. Es war untypischerweise Connor. Ich hatte ihn nie weinen hören oder sehen.

-"Es ist hoffnungslos. Ich werde nie wie er! Ich werde ihr nie das geben können was sie braucht."

"Doch das kannst du. Du musst dein altes leben, alles was dich bedrückt zurücklassen. Auch mich! Ich will einfach nicht mehr. Schau mich an. Willst du das auch? Ende nicht wie ich. Werde endlich glücklich!"

"Ja. Mein altes Leben ... Dich ... und ihn."

"Nein. Er hat dir nie was getan. Es war ihre und vorallem mein Fehler."

"Und der Fehler war zu viel. Du hast mein ganzes Leben verbaut. Ich bin durch dich ein Gefühlskrüppel geworden! Glücklich werden ... unmöglich."-

Ich hörte diese Worte und bekam Gänsehaut. Er sagte es mit so viel Nachdruck. Ich hätte nicht gedacht das er seine Schwester mit so viel Hass entgegentreten würde. Er hat sie immer beschützt. Warum dieser Hass aufeinmal? Ich wusste auch nicht, das er so offen mit Gefühlen umgehen konnte. Selbst das er weinte war unfassbar für mich. Er war immer so kalt, auch zum Schluss versuchte er immer, sehr erwachsen zu wirken. Halt komplett verschlossen. Ich frage mich, sollte es nicht eher andersrum sein? Uns kann er vertrauen, ihr nicht.

-"Du bist halt doch wie ich. Mit Gefühlen umgehen. Leute lieben. Es ist schwer Glücklich zu sein. Schwerer als das hier. Und nun ... nun bist du hier um meinen Wunsch zu eefüllen. Du tust etwas was, was nur Leute tun würden die ..."-

Plötzlich verstummte sie.

-"Es wird schnell gehen."-

Hörte ich Connor sagen. Kurze Geräusche erklangen. Als würde jemand nach Luft ringen.

-"Pst!"- schien von Connor zu kommen.

-"Ich bin nicht wie du. Ich habe ein Herz und ein Gewissen. Und habe mein Lebenslang dies versteckt. Für Leute die mir nicht gut taten."-

- "Hey! Connor? Was hast du getan!?"-

Der Aufseher schien ihn erwischt zu haben. Dann ging das Band aus.

"Er scheint nie mit dem was er alles erlebt hat klar zu kommen. Gab ihr und auch sichtlich mir die Schuld daran. Ich ..." Jack fühlte sich plötzlich elendig.

"Du hast keine Schuld! Bitte. Sie hat dir nichts gesagt. Woher hättest du das wissen sollen." Aber er schwieg.

Dann wurde mir einiges klar. Ich glaubte, er liebte mich gar nicht. Sondern immer noch seine Ex. Da er damit einfach nicht abschließen konnte. Anders konnte ich mir nicht erklären, warum er so ist. Er wollte eine Familie mit ihr. Und ihm wurde alles genommen. Seine Schwester verriet ihn und Jack gab ihr Alkohol. Unwissend. Aber Connor gab allen die Schuld. Er konnte niemanden mehr trauen. Und das hat ihn komplett verschlossen. Nicht nur seine Schwester war der Schlüssel. Sondern auch sie! Vorallem sie! Mit Jack könnte er vielleicht abschließen, aber mit dem was die Mädels taten nicht.
Als ich ihn so anschaute, tat er mir leid. Er hat nichts getan. Von nichts gewusst und hat für das nichts eine Quittung bekommen. Ja, er wusste von der Schwangerschaft, aber sie hat ihn belogen. Und auch wenn er ihr nichts gegeben hätte, wäre sie woanders hin gegangen. Ändern hätte  er eh nichts.

"Was ist wenn wir sie suchen! Sie einfach dazu bringen es gerade zu stellen. Hat sie sich jeh entschuldigt?"

"Ja. Sie hat es ein paar Monate später versucht. Lass es! Vertrau mir."

"Gott! Irgendwas müssen wir doch machen! War er denn auch bei ihr so wie bei mir?" Er nickte und setzte sich ein Stück auf.

"Etwas offener schon. Aber nicht so wie man es gern hätte. Und sie war ein ganz anderer Schlag. Sie wollte ständig betütelt werden. Und das ist ja gar nichts für Connor." Dann nahm er wieder meine Hand, die ich kurz von ihm wegnahm.

"Wir können nicht viel tun. Das muss er alleine schaffen, oder es muss ein Wunder geschehen. Aber nach dem was er heute erlebte, kann ihn das noch tiefer in den Schatten gedrängt haben. Denn bis jetzt war es so. Jedes Ereignis machte ihn ... zu dem was er ist." Ich konnte das nicht glauben. Wir sind komplett machtlos? Ich wollte ihn aber nicht aufgeben!

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Where stories live. Discover now