23.

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Kurz nach Mitternacht wurde ich müde. Ich hing an Connors Seite. Mit dem Kopf auf seiner Schulter. Ich war so müde, dass ich sogar kurz vorm Einschlafen war. Hatte auch einiges getrunken. Jack musste dann doch kurz was erledigen. Somit war ich fast eine halbe Stunde allein mit Connor. Er war mir komischerweise sehr nah. Ständig. Hatte sogar die Hand auf meinem Bein. Als ich wegrutschte von seiner Schulter, fiel ich in seinen Arm, den er schnell schützend vor mich hielt. Ich schreckte hoch. War etwas neben mir. Aber blieb zum Glück recht ruhig, als ich ihn sah.

Er schien dafür etwas unruhig geworden zu sein. Dachte wohl, ich flippe wieder aus. Es nervt mich, dass ich die Leute so vorsichtig werden ließ. vor allem das Connor mich so in Watte packt.

"Alles gut." Dabei schaute ich ihn etwas müde an. Versuchte zu lächeln. Der Alkohol machte sich auch ziemlich bemerkbar. Ich legte die Arme um ihn. Wollte mich auf sein Schoß setzen. Nüchtern hätte ich mich das nicht getraut. Er ließ es zu. War aber irgendwie irritiert. Wusste erst nicht, was er machen sollte, fing sich aber schnell.

"Kleines ... wir sollten vielleicht nach Hause." Ich legte mein Gesicht in seine Halsbeuge und atmete seinen Duft ein.

"Du kannst mich auch zu Hause inhalieren." Ich kicherte aus irgendeinem Grund. Ich wusste nicht, ob es jetzt, wegen seinem Spruch, oder weil ich einfach nur durch war.

"Mir egal wo." Nuschelte ich. Er wollt mich von sich runterschieben. Er versuchte es sanft. Ich ließ es aber nicht zu und er nahm es hin. Was ich nicht erwartet hätte.

"Ich sag Jack Bescheid, aber dafür müsstest du mal kurz von mir runter." Seine tiefe Stimme vibrierte durch meinen ganzen Körper. Ich wollte, dass er weiter redet. Ich liebte seine Stimme und wie sie auf mich wirkte.

"Wie sehr magst du mich?" Lallte ich ihn diese kindlich klingende Frage entgegen.

"Mögen? Nein. Da ist viel mehr, meine Kleine. Aber willst du so was nicht hören, wenn du eher nüchtern bist?"

"Ich will dich immer hören, egal was es ist."

Das war jetzt keine Frage auf seine Antwort, aber ich konnte eh keinen richtigen Gedanken fassen. Hörte auch nicht wirklich zu. Er wollte wohl noch was sagen, aber Jack kam in dem Augenblick wieder.

"Störe ich?" Kam es sehr ironisch von hinten. Was mich wieder sinnlos Kichern ließ.

"Wir sollten nach Hause mein Freund. Sie ist nicht mehr ganz ... sie selbst."

"Ich bin mehr ich, als ich jeh war." Ich erhob meinen Kopf und schaute ihn an. Unsicher erwiderte er den Blick. Ich wollte ihn küssen, er zögerte aber und wich sogar leicht aus. Ich war etwas perplex als er das tat. Ich schaute zur Seite weg und wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Ob das richtig ist, was ich da tat.

"Connor." Hörte ich nur sacht von hinten. Erst gab es keine Reaktion. Er wandte sich dann mir zu. Drückte mich am Kinn zu sich, so das ich ihn direkt anblicken musste.

Ich erfasste mit einer Hand sein Gesicht und lächelte.

"Du bist so schön." Er neigte den Kopf und strich sich durchs Haar. Konnte er mit Komplimenten nicht umgehen? Oder war ihm das zu unmännlich? Ich sagte einfach das, was mir in den Sinn kam. Was ich ja eigentlich nicht tat.

"Ihr könnt gern gehen. Genießt den Abend noch etwas. Kann sie laufen?"

"Jupp kann sie. Hilf mir einfach mal von meinem Kerl runter!" Er schmunzelte. Aber dieser Blick gilt eher Connor.

"Wie die Dame wünscht." Dann gab mir Jack die Hand und ich kletterte unbeholfen von Connor.

"Dein Kerl ..." Fing Connor mit amüsierten Blick an.

"Der geht mal kurz noch auf Toilette. Bin gleich wieder da." Na nu? Hab ich was falsch gemacht?

"Alles ok?" Fragte ich Jack. Und hing da, wie ein Schluck Wasser.

"Natürlich. Du hast ihn nur etwas überrumpelt, mit deiner neuen Art." zwinkerte er. Neue Art? Ich verstand nur Bahnhof. Alkohol sei Dank!

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Zu Hause half mir Connor aus dem Auto. Er musste mich vorher wecken, da ich im Auto einschlief. Ich will ihm beim Aussteigen in die Arme. Er hob mich dann einfach hoch, um mich ins Haus zu tragen. Die frische Luft und halbe Stunde Autofahrt tat etwas gut.

"Darf ich heute bei dir schlafen? Darf ich das ab jetzt für immer?"

"Wenn das dein Wunsch ist?"

Ich schaute ihn etwas genervt an, so weit es ging. Da diese Antwort so oft kam.

"Willst du das auch? Ich will, dass du mehr Ini .. Initiat ... verdammtes Wort!" Fluchte ich, was ihm zum Lachen brachte.

"Initiative? Wünscht du ...."

"Connor!" Er lachte immer noch. Was mir gar nicht gefiel und ich schmollend eine Schnute zog.

"Ich gehöre dir, oder? Ich will bei dir sein. Jede freie Sekunde." Er schritt die Treppe rauf und legte mich in sein Bett, bevor er antwortete.

"Ich frag gar nicht, ob du willst. Aber, wir sollten Morgen noch mal drüber reden."

"Das brauchen wir nicht. Die Gefühle sind dieselben ... nur ... ich ..." Ich wollte ihn sagen, was ich fühlte. Wollte nicht nur eine Sub sein. Es soll sich nicht nur um BDSM drehen. Er soll mich lieben, egal wie und auf welcher Art. Einfach nur lieben, so wie ich bin.

"Was bin ich für dich? Ich ... will mehr als ein unterwürfiges Püppchen sein."

Er stoppte mich dann.

"Halt! Die Gedanken kannst du auch gern hinter dir lassen. So ... auch wenn der Alk aus dir spricht, erkläre ich dir was." Sein Blick wurde ernst. Etwas machte mir dies angst. Aber dann kam, dass was ich mir auch wünschte. Als hätte er meine Gedanken gelesen.

"Ich will nicht nur eine Spielgefährtin. Ich will eine Frau fürs Leben. Die ich nehmen kann, wie sie ist. Die genau so denkt und auch mich akzeptieren kann, wie ich bin. Die Neigungen haben damit nichts zu tun. Denk nicht so viel an das Thema. Lebe einfach. Dräng dich in keine Schublade! Ich will dich als Mensch, nicht als Spielzeug. BDSM ist mehr als das. Es geht tiefer ... und du wirst sehen, Liebe spürt man ganz anders. Und sie wird deine Seele vollkommen ausfüllen."

"Das tut sie." Diese Antwort brachte ihn etwas zum Straucheln. Er schien sehr überrascht. Egal wie besoffen ich war, ich wusste, was ich fühlte.

"Lieben ... tust du das?" Wieder keine Reaktion. Warum konnte er damit nicht umgehen und es direkt sagen?

"Ich tu es." Gab ich ohne zu überlegen wieder. Er sollte endlich wissen, was ich fühle. Auch wenn es nicht gerade die eleganteste Lösung war, ihn das so zu verklickern.

"Ich möchte, dass du nüchtern bist." Wollte er wieder ablenken, was er ja gut konnte.

"Nein! Ich will, dass du es sagst. Ich meine bitte ..." Er lächelte. Zum Glück. Dachte, bin zu weit gegangen, wie ich es sagte.

"Ja." Dann strich er mir über Stirn. Er schien erleichtert und trotzdem etwas nachdenklich. Aber das hat mir fürs Erste gereicht. Ein Ja war mehr als erhofft.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt