21.

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Die Zeit verging wirklich zu schnell. Wir saßen auf der Couch und unterhielten uns. Ich hatte mich an ihn gekuschelt und genoss die Nähe. Hätte eh nicht gedacht, dass ich Mal so auf Kuscheln abfahre.

Das Gute ist, dass ich das ohne schlechtes Gewissen machen darf, da Connor es überhaupt nicht tragisch findet, wenn ich Jack so nah komme. Er ist da sehr locker. Beziehungsweise kommt es drauf an, wer da neben mir sitzt. Ich glaube, nur Freunde und Vertraute von ihn, haben das Privileg mich anfassen zu dürfen. Dabei fiel mir auch auf, trotz das beide beliebt sind. Das merkt man bei Connor bei den Schwestern, wie sie ihn anhimmeln. Und bei Jack bei den weiblichen Gästen. Auch Männer begrüßten die beiden sehr freundlich. Trotz allem sind sie nie mit anderen zusammen. Laden Leute ein. Oder treffen sich mit anderen. Sie sind meist unter sich. Nur Connor schreibt ab und zu seiner Schwester. Jack hat noch seine Eltern, aber viel reden tun sie nicht, wie es scheint. Ich dachte immer, beliebt sein, heißt viele Freunde haben. Scheint vielleicht doch anders zu sein.

"So tief in Gedanken?" Ich hatte mich in dem Augenblick so erschrocken wie noch nie. Ich habe kurz aufgeschrien und wollte den vermeintlichen Angreifer wegschubsen, bis ich realisierte, dass es Connor war. Er hielt meine Arme fest, die sich erst gegen ihn wehren wollten. Und lehnte über mir. Ich hörte nichts. War wirklich vollkommen in meiner Gedankenwelt gefangen. Hatte die Zeit wohl vollkommen vergessen.

"Fuck! Connor!" Schrie ich dann. Er tauchte so plötzlich neben mir auf, dass ich sogar fliehen wollte. Er hielt mich aber fest und als ich ihn wegschubsen wollte, drückte er mich auf die Couch. Das war das Geilste, was er bis jetzt tat. Und ja, das Wort passte in dem Augenblick perfekt. Wie er mich an den Handgelenken förmlich festnagelte. Er schaffte es dabei sogar, zwischen meine Beine zu rutschen. Weil ich mich beim Handgemenge kurz auf den Rücken drehte und dann sah, dass er das ist.

"Ich sehe Vergnügen und Angst in gleichen Teilen." Bemerkte er und zog ein Mundwinkel in die höhe. Ihm schien diese Situation auch zu gefallen. Ich weiß nicht mal, warum ich so extrem reagierte. Kann ein Kurzschluss gewesen sein. Ich wurde schon öfter gegen meinen Willen angefasst. Ja, es gab Situationen, da war es ok, da ich da schon kranke Fantasien habe. Aber bei einigen Personen hätte ich es mir wirklich gern erspart.

"Nun. Wie wünscht die Dame, dass wir weiter verfahren?" Dieses dämliche, miese, heiße Grinsen. Und wieder hatte er mich. Als er sich weit zu mir herunter beugte und anscheinend noch was sagen wollte, ließ ich ihn aber diesmal kein Wort über seine wunderschönen Lippen kommen. Ohne nachzudenken, wie eine weitere Kurzschlussreaktion, küsste ich ihn kurz und schaute ihn dann total verwirrt und etwas verlegen an. Seine Augen wurden erst groß und schauten überrascht zu mir runter. Bis plötzlich alle Dämme brachen und er das Gleiche tat. Nur nicht kurz, wie ich. Es war intensiv. Eine gewisse Härte spürte ich. Wie gern hätte ich ihn die Kleider vom Leib gerissen. Wie seine Zunge erst sanft nach Einlass bat um dann mit meiner zu spielen und Ton anzugeben. Wie er mich immer noch an den Gelenken hatte und ich mich absolut nicht wehren konnte.

"Wir ... sollten uns erst mal etwas beruhigen." Hauchte er und lächelte dabei wieder so fucking unfassbar heiß. Er ließ dann auch los und setzte sich neben mich.

"Sag das mal meinem Körper." Ups? Hab ich das jetzt wirklich gesagt? Ich räusperte und strich mir verlegen die Haare zurück und setzte mich auch auf.

"Dann sag deinem Körper, er hat sich zu gedulden." Er lehnte sich zu mir rüber und erfasste mein Kinn, mit dem drehte er meinen Kopf zu sich. Ich schaute verlegen zur anderen Seite, mir die Situation etwas unangenehm war.

"Denkst du, mein Körper will dich nicht?" Raunte er mir heiß entgegen. Ich öffnete leicht den Mund, als er mit dem Daumen über meine Unterlippe strich. Ich schloss die Augen und hoffte trotzdem auf mehr.

"Mach sie wieder auf. Schau mich an." Ich tat, was er sagte. Ein kleines Brummen war von ihm zu vernehmen. Wie ich vor ihn saß. Vollkommen willig. Mund leicht geöffnet. Schwer atmend mit einem flehenden Blick, schien ihn mehr, als zu gefallen. Der Anblick ließ ihn sichtlich nicht kalt. Ich wäre in dem Augenblick gern vor ihn auf die Knie.

"Aber vielleicht bist du so weit, dass du bei mir schlafen darfst." Dies waren Worte, die wie Musik erklangen. Ich wollte vor paar Tagen schon mal bei ihm schlafen, aber er wollte, dass ich noch warte. Wenn, würde er bei mir bleiben, so lange ich will. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte ihn nicht neben mir sitzen haben. Ich wollte ihn spüren. Er war aber körperlich nicht so kontaktfreudig wie Jack. Ich fragte mich warum? Und diesmal wollte ich antworten.

"Warum bist du so ... abweisend?" Fuck! So hätte ich nicht anfangen sollen.

"Ich meine mit Jack darf ich ... und er tut es gern ..." Auch nicht besser. Warum sagt er nichts?

"Warum du nicht? Soll ich mir das bei Jack holen, weil du nicht willst?" Schon wieder so ein Scheiß. Und jetzt grinst er auch noch so blöd.

"Sorry ... ich ..." Dann endlich unterbrach er mich. Ich fand irgendwie kein Ende und war froh, das er dies tat.

"Ich will. Glaub mir! Und nein, Jack darf immer! Egal, ob ich nun dir körperlich nah bin oder nicht. Aber ... es gibt da verschiedene Gründe. Du sollst entscheiden, wann du so weit bist, dass ich das Gleiche tun kann. Zur Erklärung. Du bist wichtiger. Zuerst kommen deine Bedürfnisse, dass du dich wohlfühlst. Wenn du soweit bist, kann ich an mir arbeiten. Vorher will ich das nicht. Denn, ich muss auch ein paar Schatten überspringen." Klar. Er hat auch eine Vergangenheit. Vielleicht schlechte Erfahrungen. Wieder war ich so egoistisch und dachte nicht daran, sondern nur an mich.

"Es tut mir leid." Er streichelte mir den Kopf, was ich sehr gern mag, wenn er das tat.

"Nein. Das muss es nicht. Ich danke dir, dass du dich endlich öffnest. Ich glaube, dass Fragen war nicht leicht für dich." Ja. Da hatte er tatsächlich recht. Ich fühlte mich wieder ein kleines Stück ihm näher. Ein kleines Stück wohler. Und fasste wieder mehr Vertrauen. Aber, es war nicht nur das. Langsam konnte ich die Gefühle ordnen. Und hoffte, bald ihn diese komplett offenbaren zu können.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Where stories live. Discover now