18.

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Connor wollte mich etwas kennenlernen. Sagte es auch direkt. Meinte, so wäre es einfacher zu reagieren. Ich wusste nicht, was er meinte, aber machte einfach mit. Wenn er was wissen will, möchte ich ihn diese Infos nicht vorenthalten.

"Ich spüre, dass du noch innerlich viel verbirgst. Ich möchte dich kennenlernen, um diese Sorgen und Ängste deinerseits zu beseitigen. Die Albträume, seit wann hast du sie? Und weißt du, was für Auslöser sie haben? Mit deinen Panikattacken komme ich momentan klar und weiß glaub ich warum diese entstehen. Ist es das gleiche mit den Träumen?" Ok. Er will also tiefer, als ich dachte. Ich hoffte auf Fragen wie, Lieblingsfarbe und so ein Quatsch.

"Ich möchte dich natürlich nicht drängen zu antworten. Bei solch pikanten Themen, kannst du natürlich auch schweigen. Ich möchte, dass du mir vertraust."

Das tat ich merkwürdigerweise. Und mehr als das. Aber obwohl ich dies tat, wollte ich nicht drüber reden.

"Gut. Du scheinst noch nicht so weit zu sein. Vielleicht könntest du mir sagen, warum du zu mir wolltest? Und das nach zwei Wochen schon. Klar, ich bot es dir an, habe dich aber anders eingeschätzt. Eher ablehnend."

"Du ... deine Augen." Erwiderte ich. Was für eine Antwort. Da faste ich mir imaginär gegen die Stirn.

"Meine Augen? Erklärung bitte."

Klar wollte er mehr wissen. Das rutschte mir einfach so raus.

"Braune Augen, die mir magische Blicke zuwarfen. Und ... der erste, wo ich den Augenkontakt genoss."

"Genoss ... so so! Was sagen dir meine Augen? Was sieht du in ihnen?"

"Ich ... weiß nicht. Du hast viele Facetten. Sie zeigen Güte mit starker Ausstrahlung. Machen mich schwach und geben mir ein Gefühl von Sicherheit."

Er lächelte zufrieden. Was hatte ich gesagt? Manchmal verwirrt er mich.

"Du kannst gut durch die Augen lesen. Du musst nur lernen, noch tiefer zu dringen. Die Augen sind das Fenster deines Ichs. Deiner Seele. Und ich erkenne bei dir fast nur Schmerz. Sie sind verschlossen, trotz das du mir tief in die meine schaust. Was hat dich so gebrochen?" Diese Frage ließ wieder viel hochkommen. Tränen sammelten sich, die ich versuchte zu verdrängen.

"Nein. Wenn du weinen musst, tu es. Es ist ok. Es tut mir leid, dass ich solche Fragen stelle. Aber ich will deine Seele erblicken können. Sie von ihren Schmerz befreien. Ich will für dich da sein." Ich bekam wieder Atemprobleme. Wollte weg, aber er hielt mich fest. Ich wollte das erst nicht. Dass er mich an sich drückte, hielt mich dann weiter von ab, mich zu wehren. Leise flüsterte er mir zu. Beruhigende Dinge. Ich versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber es wurde extrem schlimm.

Er legte mich hin. Da ich so Probleme bekam, dass ich das Gefühl hatte zu ersticken. Und dann waren sie wieder da. Diese Blicke, die mich immer so faszinierten. Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Panik und Selbstmitleid vermischten sich. Dann erlangte ich wieder Luft und wurde ruhiger. Seine zusätzlichen Berührungen gaben mir Sicherheit und halt. Die Dinge, die ich wieder sah, machten mir Angst. Aber diese wurden wieder verdrängt, als er mich anblickte und liebevoll über den Kopf streichelte.

"Gehts wieder kleines?"

"Tut mir leid." Ich wollte das nicht. Wollte nicht, dass er mich ständig so sieht und ich ihn immer Umstände machte. Es ärgerte mich.

"Nein! Dir muss nichts leidtun. Ich habe mich für diesen Weg entschieden. Wusste, es wird nicht leicht. Aber ich weiß, ich entschied richtig." Wieder so ein Rätsel. Ich verstand nicht, welche Entscheidung und welchen Weg er meinte, fragte aber wieder nicht nach.

"Ich hoffe, dass du auch diese Entscheidung irgendwann triffst. Ich will, dass du bei mir bleibst." Ist es das, was ich denke? Nein, das kann nicht sein.

"Als ein Beweis das ich es ernst meine, würde ich dir was anbieten für den Anfang. Und wenn du genau so denkst und es versuchen willst, bitte ich dich, dieses Geschenk, immer bei dir zu tragen. Oder besser, es ist dann deine Aufgabe dies zu tun!" Er half mir kurz, damit ich mich aussetzen konnte. Dann verschwand er im Büro. Als er wiederkam, hielt er mir eine kleine Schachtel hin.

"Ich bin mir vollkommen sicher. Jetzt musst es nur noch du sein." Ein Armband, oder eher Reif. Es sah alt aus. Aber echt schön. Es hatte ein Ausschnitt, wo ein Symbol eingearbeitet wurde. Warte! Dachte ich erschrocken. Das kenne ich. Die Triskele. Eines der ältesten Zeichen. Es ragten sich viele Mythen um dieses und es ist in vielen Bereichen zu finden. Überall bedeutet es was anderes. Für mich ist es das Leben, das unwirkliche, die Seele. Ein wahrhaftig ausdrucksstarkes Zeichen, dass mich sehr fasziniert. Aber warum hatte er so was? Ich stand wirklich lange auf dem Schlauch. Denn ich dachte erst nicht an das eine bestimmte Thema, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich hatte damit aber keinerlei Erfahrung. Weiß nur das BDSMler dieses Zeichen tragen. Und es wirklich tiefgehende Beziehungen sind. Bedeute ich ihn wirklich schon so viel? Er sieht mehr in mir, als es jeh einer tat. Und das brachte mich erneut zum Weinen. Sollte ich ihn sagen, dass ich auch ein Gefühl der Verbundenheit hatte? Ich kannte mich zwar nicht aus im BDSM Bereich und weiß nicht Mal, ob ihn es darum geht, aber was soll es sonst sein? Seine Worte, dann das Armband. Wie er mit mir umgeht. Es passt einfach so gut. Irgendwie freute mich das. Es machte mir aber auch Angst.

"Lass dir Zeit. Überlege in Ruhe. Sprich mit mir wenn du Fragen hast. Vielleicht sogar was nicht verstehst. Ich weiß ja nicht, ob du dieses Zeichen kennst."

"Ja. Die Triskele. Leben, das unwirkliche, die Seele. Das war immer meine Interpretation. Es vereint die Welt. Es ist ... faszinierend." Dass ich auch weiß, dass es auch BDSMler tragen, habe ich nicht erwähnt. Irgendwie hatte ich Zweifel. Es fühlte sich gerade so surreal an. Passiert das gerade wirklich? Und ist es das, was ich glaube?

"Eine schöne Sicht. Sehr tiefgründig."

"Ich liebe die Geschichte dahinter. Die Kelten. Ich mag die alte Geschichte." Als ich so voller Begeisterung davon sprach, schien ihn das zu gefallen.

"Sehr interessant. Da haben wir gute Gesprächsteilnehmen." Er lächelte so zufrieden. Ich wusste nicht, was ihm in den Augenblick so viel Freude machte. Aber es war schön, dass er so glücklich aussah.

"Nun, meine Kleine. Ich möchte dich jetzt aber gern ins Bett begleiten. Es ist spät. Und morgen können wir gern debattieren über dieses interessante Thema. Jetzt sollten wir schlafen." Ich nickte nur, was ihm diesmal nicht zu stören schien. Vielleicht eine Ausnahme?

Als er mir bei allem half und ich im Bett lag, durfte ich noch einmal seine wunderschönen Augen betrachten, bevor er ging. Ein warmherziges Kopfstreicheln und ein liebevoller Blick und er ging. Der Tag war mehr als gelungen, trotz des kleinen Vorfalls. Und mit dem Gedanken kuschelte ich mich ein.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Where stories live. Discover now