Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)

22.

Am Wochenende hatte sich Jack im Klub etwas Auszeit genommen. Um von seiner eigenen Bar etwas mit uns zu trinken.

Wir saßen an einem Plätzchen, wo es nicht ganz so unruhig war. Ich saß zwischen den beiden, in der Ecke von der großen, gepolsterten Sitzecke. Connor am Rand rechts und Jack saß lässig links von mir. Beide Arme auf der Lehne ausgestreckt. Er machte sich wieder mal ziemlich breit. Wie der Pascher mit dicken Eiern. Der Gedanke ließ mich meinen Kopf schütteln. Und als ich noch grinste, schien Jack dann doch neugierig. Er stupste mich am Fuß an, denn ich auf dem Sitz in seine Richtung hatte.

"Was so witzig?"

"Du!" Gab ich frech wieder. Was ihm natürlich verwunderte.

"Ich glaube, ein Grund, ist deine ungesittete Haltung. Du sitzt da wie ein Flegel."

"Ich sitze wie ich nun mal sitze. Bleib gechillt. Werd mal locker!" Ich griff dann dazwischen, da er auch mich etwas genervt ansah.

"Nein, nein! Ich finds nur lustig, aber nicht schlimm. Ich mag das an dir." Er lächelte. Aber kein Liebevolles, sondern eher hochnäsig. Dabei schaute er Connor an.

"Siehste!" Wie ein kleiner Junge. Er freute sich über meine Aussage und musste dies auch gleich noch Connor drücken. Ich musste dann doch irgendwann lachen. Beide schauten mich dann an. Ihre Blicke waren überrascht und irgendwie erfreut. Haben die noch nie ein Mädel lachen sehen?

"Was?"

"Nichts Kleines. Schön, dass du dich amüsierst." Und das meinte er nicht sarkastisch. Er schien wirklich erfreut zu sein.

"Jupp. Aber trotzdem wirst du jetzt gekitzelt. Für dein freches Grinsen." Er zog mich am Bein ein Stück zu sich. Ich plumpste auf das Leder und wollte mich befreien, leider unmöglich. Er machte so lange, bis ich kaum noch Luft bekam. Tränen bildeten sich vor lachen. Er war wie eine Lawine. Leider hatte er seine Mitte an der falschen Stelle. Ich zog einmal aus Reflex das Bein hoch, als er nicht mehr drauf saß und erwischte ihn mit dem Knie. Er sank erst mal auf mich nieder.

"Oh Fuck! Tut mir leid! So leid!" Erst kam keine Reaktion. Dann antwortete er etwas höher als sonst.

"Schon gut." Ich strich ihn über den Kopf und hoffte, dass der Schmerz schnell vergeht.

"Tja. Kommt davon, wenn man nicht aufpasst. Ihr könnt euch echt nicht benehmen!" Sagte Connor und nippte an seinem Glas. Aber er musste dann doch selbst schmunzeln.

"Gehts wieder?"

"Ja. Schon gut. War meine Schuld." Erklang er wieder normal. Er setzte sich auf und legte die Hand in den Schritt. Dann tastete er sich ab.

"Alle noch da!" Dass er jetzt wieder scherzen konnte, nachdem ich Rührei mit seinem Hoden machte, war für mich unglaublich. Der steckt ganz schön was weg.

"Alle? Sind doch nur zwei."

"Im Moment drei, so klein der geworden ist." Grinste er und richtete untenrum alles noch mal kurz.

"Sitzt endlich alles?" Fragte ich sarkastisch.

Dann machte er das mit Absicht.

"Ja gleich. Kannst du mal helfen?" Knallrot starrte ich ihn an. Von Connor kam nur ein amüsiertes Kopfschütteln. Ist der da wirklich so locker? Vielleicht bin ich einfach zu verklemmt.

"Keine Sorge. Das war Spaß!"

"Ja. Aber die Erste wo du das machst, die mir gehört." Hat Connor das gerade tatsächlich gesagt?

"Stört dich das Connor?"

"Nein Jackson. Ehrlich gesagt finde ich es gut, dass du sie auch magst. Sie braucht ein besten Freund. Und wer ist besser geeignet als du." Schön das sie sich so gut verstehen und so. Aber habe ich nichts dazu zu sagen?

"Alles ok kleines?"

"Hey! Wir bestimmen gerade über sie. Das ist nicht cool. Stört dich das? Siehst du das anders?" Was sollte ich sagen. Ich war plötzlich vollkommen durcheinander. Boxte Jack kurz, schauten ihn etwas verwirrt an, um ihn dann zu umarmen.

"Was war das jetzt? Soll das jetzt eine gute oder schlechte Reaktion sein?"

"Beste Freunde ..." Murmelte ich mein Gedanken in die Halsbeuge von Jack. Scheiße. Das sollte nur ein Gedanke bleiben. Aber es hört sich so unreal an. Passiert das gerade wirklich?

"Ja. Richtig gehört. Warum so verwundert?"

"Weil ... ich dachte, ihr habt schon Freunde. Beste Freunde. Oder so ..."

"Nein. Leider viele bekannte, vielleicht auch ein paar wenige Freunde. Aber gute oder beste Freunde, nein. Beliebt sein, heißt nicht gleich alles haben, was man sich wünscht. Auch wir haben eine Vergangenheit. Und wenn du fragen hast, beantworte ich gern diese. Bei ihm musst du es selbst rausfinden." Dabei linste er zu Connor rüber.

"Braucht sie nicht. Mir ist absolute Ehrlichkeit wichtig. Dazu gehört auch Vergangenes. Denn das ist eine Sache, die uns werden ließ, wie wir sind. Um jemanden zu verstehen und zu kennen, braucht es auch diese Details."

"Das heißt, ja, er denkt auch so." Faste Jack Connors Worte grinsend zusammen.

"Sie hat mich sicher verstanden." Mit erhobener Augenbraue nahm er noch ein Schluck von seinem Glas. Ich rutschte dann etwas zu ihm. Auf allen vieren. Und setzte mich neben ihn. Ich saß da wie ein kleines Kins. Auf Knien. Hände zwischen meinen Beinen abgestürzt, starrte ich ihn an.

"Was möchtest du?" Sprach er mich sanft an, als ich ihn mit einem unschuldigen Blick musterte.

"Ich ..." Wieder versagte meine Stimme. Ich ging einfach noch näher. Ich wollte, dass er mich küsst, traute das aber nicht zu sagen.

Das übernahm, dieser ehrliche, direkte Vollidiot Jack wieder.

"Nun greif sie dir endlich! Was meinst du, was sie wohl will? Ein Kopftätscheln bestimmt nicht." Ich fing dann an leicht mein Mund zu öffnen. Biss mir auch kurz auf die Unterlippe, das schien ihn wieder zu reizen.

"Ich geh mal pinkeln!" Wie erotisch, dass genau jetzt zu sagen. Er hat die Romantik echt drauf. Ich schaute auch kurz zu ihn und sah, wie er grinsend verschwand. Als ich mich umdrehte, war Connor plötzlich näher. Ich wollte erst zurückschrecken, aber er hielt mich an den Haaren fest. Wieder eine Sache, die mich echt heiß machte. Ohne ein Wort zu verlieren, küsste er mich dann doch. Ich verstand nicht warum? Warum er das nicht vor Jack kann? Aber da halten mir die Worte durch den Kopf, jeder hat eine Vergangenheit. Vielleicht war da was zwischen den beiden, dass sie so handeln ließ. Aber das würde ich nur mit fragen rausfinden.