39.

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Aufgerissene, feuchte Augen. Immer noch perplex und einfach nicht realisiert was passiert war. Ich saß so bestimmt an die zehn Minuten da.
Ich wollte dann raus hier. Meine Typische Reaktion. Weglaufen. Was sollte ich sonst tun?

Dies tat ich auch. Aber die Tür fiel, als ich stürmisch davon rannte, unsanft in das Schloss. Es regnete. Es war kalt. Ich spürte aber nichts. Ich hörte dann, wie ein aufgebrachter Connor hinter mir war. Er holte mich schnell ein. Hörte wohl die Tür. Dann sah ich, dass er ein roten Abdruck auf dem Gesicht hatte. Ist er wo gegengelaufen?

"Sag nichts!" Er wusste wohl worauf mein Blick fiel.

"Die Tür war im Weg. Und das Bett sehr hoch ... egal. Ich ... bitte, lauf nicht weg. Es tut mir leid, ok?" Der Regen strömte auf uns nieder und perlte von seinen Lippen ab. Sein Tshirt klebte an seinem sehnigen Körper und dein Blick war so durchdringend. Er zog mich wieder magisch in seinen Bann.

"Hör auf damit. Sei nicht so ... unglaublich ..." erst kam überlegendes Schweigen. Er war sichtlich irritiert, schmunzelte aber dann amüsiert und lam näher.

"Unglaublich blöd? Ja, dass kann ich ab und zu sein. Du kannst dafür ja nichts. Und ja, vielleicht würde es helfen, darüber zu reden. Aber ..."

"Wenn du ... bereit bist?" Säuselte ich sanft fragend. Er nickte. Kam lächelnd noch näher. So weit, dass ich sein Atem spüren konnte.

"Wir sollten wieder rein." Er fasste langsam meine Hand. Ich ließ gewähren.
Eigentlich wollte ich alleine sein. Aber vielleicht war es gut, dass er mich aus meinen alten Gewohnheiten rauszog.

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Wir zogen uns um. Ich wollte dafür alleine sein. Ich wusste, wir würden sonst wieder schmutzige Sachen tun. Mit war klar, dass auch nach einem Streit, wir nicht die Finger voneinander lassen konnten.

Als ich ins Schlafzimmer trat, stand er da. Er schien kurz in Trance gefallen zu sein. Er stütze sich mit einer Hand an der großen Kommode ab und hatte den Kopf gesenkt. Er bemerkte nicht mal, wie ich ins Zimmer trat.

"Soll ich mir das mal anschauen? Vielleicht solltest du es etwas kühlen." Er zuckte kurz zusammen. Meine Berührung riss ihn aus seiner Welt, in die er kurz versank. Es war merkwürdig ihn so zu sehen.

"Ich will dir meine Schwester vorstellen. Jetzt! Ich muss es los werden." Dann drehte er sich zu mir und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

"Hilf mir dabei." Er klang sehr traurig.
Er zog mich an der Hand mit. Schnappte sich unten seine Schlüssel und wollte das ich zum Auto laufe. Ich tat einfach was er sagte und war gespannt, auf das was kommen würde.

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Wir hielten vor einem großen Gebäude. Als ich den Namen laß, war mir etwas mulmig zu mute. Eine Psychiatrie.

"Du hast gesehen, dass ich keine Bilder von meinen Eltern habe. Wegen ihr. Sie hat sich fertig gemacht, ihr Leben lang. Sie haben sie nicht akzeptiert. So wie leben wollte. Sie hat sich verbogen für sie. Ich hatte nie Probleme mit ihnen, hielt aber zu ihr, meine Mutter akzeptierte es irgendwann, Vater wurde zum Tyrann. Sie ... ist wie du. Nur das es bei ihr schlimm geendet ist. Sie kann nicht mehr sehen. Und ist ... sie hat Brandmale. Sie hat sich aufgegeben. Daher ist sie hier gelandet. Ich ... wollte ihr helfen. Es ging aber nicht. Sie ist etwas älter als du. Gerade mal mitte zwanzig. Und konnte nie frei leben." Es war wohl nur die Kurzfassung, die mir aber vollkommen reichte. Von den Eltern nie geliebt und akzeptiert. Sich aufgegeben. Denken man ist nichts wert. Sich wehtun, gar umbringen wollen. Ja ... das kommt mir alles bekannt vor.

"Noch können wir kurz rein, hallo sagen. Aber haben immer nur fünfzehn Minuten." Ich wollte ehrlich gesagt nicht da rein. Aber tat es Connor zu liebe. Ihm schien es wichtig zu sein.

Wir mussten uns anmelden. Normal nur mit Termin, aber sie kannten Connor gut und machten eine Ausnahme, da sie nicht zu der Gefährlichen Fraktion gehörte. Wir mussten aber eine halbe Stunde warten. Absprache und Vorbereitung.

Vor ihrem Zimmer trat der Pfleger, der uns begleiten musste. Sie war eingeschlossen. Fluchtgefahr. Der Pfleger wartete vor der Tür und ließ uns zu ihr. Sie reagierte aber nicht. Ich schaute hinter Connor hervor. Sie war so schön. Ihr langes Dunkles Haar umschmeichelte ihre ihre schmalen Schultern. Sie sah blass aus. Sie war sehr schlank. Und überseht von Brandmale und anderen Narben.

"Hey Sisi."

"Connor." Erklang sein Name aus ihrem Mund. Fast Mimiklos und sehr schwach.

"Sicilia, ich habe jemanden mitgebracht. Ich hoffe es ist ok. Aber ich denke, ihr werdet euch gut verstehen." Er schob mich ein Stück vor. Sie drehte sich langsam zu uns. Wie ein Geist, schwebte sie fast leblos auf uns zu. Ihre Hände ausgestreckt. Ich schloss die Augen und lief kurz ein Schritt zurück. Aber weit kam ich nicht, Connor stand direkt hinter mir.
Sicillia erfasste mit ihren kalten Händen mein Gesicht und tastete es ab. Als ich die Augen wieder öffnete, stand sie direkt vor mir. Es sah aus, als würde sie mir direkt in die Augen schauen.

"Hübsch ist sie." Sie lächelte und schaute hoch zu Connor. Sie muss schon länger blind gewesen sein. Kam sichtlich sehr gut klar damit.

"Welche Augenfarbe?" Ich wusste nicht wem sie meine, obwohl sie in meine Richtung blickte.

"Sie hat blaue Augen. Strahlend. Wie der Himmel. Ab und zu glitzern sie wie das Meer an einem warmen Sommerabend, wenn die Sonne mit den Wellen spielt." Wow! Das war ja mal eine tolle Beschreibung  für meine langweiligen blauen Augen.

"Blau ... Aufrichtig. Schüchtern."

"Ja, dass ist sie." Ich war echt erschrocken. Sie wirktr so sinnlich, ruhig und vollkommen beruhigend.

"Sie scheint sprachlos. Wie heißt du?"

"Alyssa."

"Die schöne. Passend." Was meint sie jetzt schon wieder?

"Wollt ihr euch setzen? Viel Zeit haben wir ja leider nicht." Connor schob mich ein Stück vor zu einem Tisch der unter einem kleinen Fenster stand.

Mir war das alles ziemlich unangenehm und ich wusste teils nicht wie ich mich benehmen sollte. Sie schien eigentlich recht normal, nur etwas verloren. War gespannt, was ich noch alles erfahren würde.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt