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"Ok. Diese Grenzen. Tabus ... sind selbstverständlich. Aber ... ich ... wieso warst du erst für die Freundschaft, hast ihn mir förmlich aufgezwungen und jetzt siehst du ihn als Gefahr. Ich versteh das nicht?"

"Es geht doch nicht nur um uns beide. Hätte mir klar sein müssen." Genervt blickte er kurz zur Seite und dann wieder zu mir.

"Weil ... du magst ihn. Und kennst ohn auch schon etwas länger. Und ich ja auch. Ich vertraue ihn aber nicht, wenn es um deine Sicherheit geht. Ich wollte anfangs nur nichts sagen. Und ... das mit deinem Gefühl gab mir den Rest. Ich weiß nicht was ich davon halten soll." Warum sagt er sowas nicht gleich?

"Tut mir leid." Gab ich wieder. Er musste auch nicht mehr sagen. Ich verstand genau und bereute meine Entscheidung ihn davon erzählt zu haben. Aber mein Gewissen übermante mich einfach. Erst schwieg er. Blickte etwas betrübt aufs Wasser. Aber wandte sich schnell wieder mir zu.

"Nein. Ist schon ok ... Im Gegenzug möchte ich aber wissen, warum du nie mit ihm was angefangen hast, obwohl du ihn doch attraktiv findest. Und wieso schaffe ich es, obwohl du mich nicht so lange kennst, dich zu beruhigen? Was löse ich aus? Was ist so ... besonders an mir?" Ich überlegte wie ich ihn das erklären sollte. Die richtigen Worte finden war schwer, für das was er ausstrahlt, aber er hatte einen Versuch verdient.

"Erstens, Jack ist auch ein Tabu von mir. Auch wenn ich es nie zugeben und selbst einsehen wollte, er war mir einfach zu wichtig. Ist er immer noch. Ich hatte Angst die Freundschaft zu zerstören, wenn ich ihn ranlasse. Falls du aber nicht nur Sex meinst ... ich habe nie mehr als Freundschaft für ihn empfunden. Und zu dir .... wie soll ich es beschreiben? Es ist fast unmöglich. Du bist wie ein Spiegel worin ich meine Seele sehe. Wie ruhig sie ist. Voller Liebe mit deiner tanzt und mir ein Gefühl der Geborgenheit gibt. Und das alles nur mit einem Blick. Du bist nicht nur irgendein Kerl, der mir zufällig begegnet ist, du bist mehr. Du ... es ist Magie. Schicksal. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll." Er schien positiv überrascht. Seine Augen strahlten mich an.

"Brauchst du auch nicht. Das genügt mir."
Er lächelte mich an. Sanft. Schien glücklich, über das was ich sagte.

"Ich denke, dass wird deine Strafe etwas mildern." Zwinkerte er mir dann zu.

"Och, das ist aber schade!" Die Worte waren reiner Sarkasmus und ich hoffte dadurch ihn wieder etwas reizen zu können.

"Du darfst heute ruhig mal frech sein. Auch dein Sarkasmus lass ich heute durchgehen." Verdammt! Dann macht das ärgern ja keinen Spaß. Und das wusste er genau. Er setzte sein Gewinnergrinsen wieder auf.

"Du sagtest, er ist ein Tabu. Was gibt es denn noch was ich wissen sollte? Zumbeispiel das mit dem Arm. Ist es ein Tabu, oder musst du das einfach überwinden?"

"Überwinden. Ich will es ja auf die harte Tour. Aber es gibt sachen, die mich an Ereignisse erinnern, die ich eigentlich vergessen will."

"Vergessen wirst du sie nie. Nur lernt man damit zu leben. Und sie rücken weit in den Hintergrund."

"So wie deine Ex?" Verdammt! Nein, Nein! Das habe ich jetzt nicht wirklich laut gesagt. Aber sein Gesicht verriet, dass es doch so war.

"Es tut mir leid. Ich ... das war eigentlich nur ein Gedanke. Es geht mich nichts an ... aber ..."

"Ja. Wie sie." Unterbrach er mich. Ich hätte nie mit so einer ruhigen Antwort gerechnet.

"Es war ... sehr tragisch. Aber da musste ich durch. Es sollte einfach nicht sein. Ich hoffe auf nichts mehr und lasse alles einfach noch geschehen." Das klang sehr traurig. Und ich wusste in dem Augenblick nicht wie ich reagieren sollte. Was heißt es für uns?

"Also stimmt das mit dem Kämpfen? Deswegen würdest du mich gehen lassen? Da es dir dann eh egal wäre?" Total perplex starrte ich ihn an. Ich fand kaum Worte dafür. Es klang so, als hätte er alles aufgegeben. Nimmt das was ihm gerade vor die Füße fällt, aber anstrengen oder kämpfen für etwas würde er nicht mehr. Würde er dann überhaupt trauern, wenn ich weg wäre, oder wäre ihm das dann egal. Das klingt alles sehr kühl und hat mich ehrlich gesagt sehr verletzt.

"Ja, dass kann etwas merkwürdig und dir gegenüber unfair klingen. Aber du hast mich falsch verstanden ... ich ..." irgendwie fiel ihm das Thema verdammt schwer. Und ich wollte am liebsten nicht drüber reden, war aber doch neugierig.

"Ich versuche dich so zu behandeln wie du es verdienst. Normal kann und bin ich recht kühl. Du hast mich die ersten Wochen erlebt. Ich bin froh, dass ich das so früh bei dir ablegen konnte. Zumindest den größten Teil. Du siehst ... wie mit dem abhauen nach dem Streit, dass ich immer noch oft falsch handle. Nicht nachdenke."

"Falsch ... Nein. Nicht falsch. Die Vergangenheit hat dich wohl geprägt. Hat sie dich so sehr gebrochen?" Das schweigen und sein Ausdruck in seinen Augen sagte alles. Sein Kiefer spannte sich an und ich sah, dass er kurz seine Hände zu Fäusten balte. Ich glaube die Frage ging gegen seine Männlichkeit. Er fühlt sich wohl schwach, wenn er es zugegeben würde. Er ist stolz. Ich musste warten, bis er selbst davon erzählen will, was ihn genau diese Frau angetan hat.

"Wir können gern noch woanders hinfahren." Wechselte er das Thema. Dabei räumte er die Sachen zusammen.

"Hast du Lust auf etwas Sportliche Aktivitäten? Ich kenne ein coolen Platz, eo man Bogen schießen kann. Bestimmt sexy ... du mit Bogen." Sein Zwinkern war diesmal eher merklich gespielt und seine Anspannung war greifbar. Es fiel mir schwer darauf zu reagieren. Ich versuchte es mit Witz. Und war verblüfft wie man auf so was kommt.

"Ja am besten mit einer  Windel und Heiligenschein. Wie kommt man auf so ein Sport?"

"Er ist animalisch und elegant zu gleich. Man fühlt sich wie ein Jäger. Es beruhigt und man lernt seine Sinne zu nutzen und auch zu schärfen. Du weißt noch einiges nicht über mich, aber dafür habe ich ja frei genommen." Und damit machte er mich sehr neugierig.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu