12.

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Draußen war es recht kühl. Es tat aber so gut. Ich sah, dass der Herbst langsam durchbrach. Bunte Blätter zierten die Bäume. Das Gras war Nass vom Tau. Der Himmel war leicht bewölkt, trotzdem versuchte, die Sonne mit aller Kraft, ihre Strahlen auf die Erde zu senden. Und gab uns noch ein bisschen Wärme. Und war da noch Connor, der mich vollkommen faszinierte. Er hat sich geändert. Vor zwei Wochen noch ein echter Arsch, der sehr distanziert war und jetzt sogar vor anderen mich mit Kosenamen anspricht. Er tat dies heut morgen, als wäre es das Normalste der Welt und das vor einer Schwester. Klar er hat immer noch seine dominante Art an sich. Ich glaube, das ist er einfach. Er strahlt so was Rohes aus. Und trotzdem was Gütiges was mir das Gefühl gab sicher zu sein.

"Du machst das sehr gut meine kleine." Er schien mich wohl ab jetzt immer so zu nennen, was mein Herz höherschlagen ließ. Freudig strahlte ich ihn an. Ich glaube, dass tat ich sogar das erste Mal in dem Ausmaß.

"Wie schätzt du dich selbst ein? Wie viel Kraft besitzt dein kleiner Körper wieder?"

Ich wusste es nicht, was ich antworteten sollte. Ich hatte dann solche schnulzigen Gedanken. Mit ihm wäre alles Vergessen und das er mir genug Kraft gibt alles zu überstehen. Woher kamen solche Gedanken. So kitschig bin ich eigentlich nicht. Oder doch? Und ich wusste es nur nie, weil ich nie solche Gefühle hatte. Nur wusste ich noch nicht, was das für welche waren.

"Hörst du zu? Sei so höflich und antworte auf meine Frage Madam." Da war er wieder. Der Dominante. Aber es war so sexy. Am liebsten würde ich, wenn er so was sagt, auf Knien gehen. Er war in jeglicher Art zum Niederknien.

"Ich weiß es nicht." Die Antwort war aber wohl nicht genug.

"Ok. Dann anders. Wie fühlst du dich. Und das solltest du wissen."

"Gut?" Er schnaufte leicht genervt. Schob aber einen Mundwinkel in die Höhe. Er wusste wohl nicht, wie er reagieren sollte.

"War das eine Frage? Oder versuchst du, mich zu reizen? Ich frage kein zweites Mal, du weißt."

"Ja Sir." Hab ich das wirklich gesagt? Und er schien auch kurz, für Sekunden die Fassung zu verlieren. Warum hatte dies einen erotische Hauch an sich? Eine merkwürdige Situation, die dort entstanden war.

"Braves Mädchen! Und nun, antworte."

"Mir geht es ganz gut. Das Laufen geht auch schon ganz gut. Schmerzen sind so gut wie weg. Bereit entlassen, zu werden." Dabei grinste ich frech, aber hoffte, er würde zustimmen.

"Das entscheide ich!" Darauf sagte ich nichts. Dabei wollte ich wieder zustimmen, auf diese merkwürdige Art. Aber diesmal achtete ich darauf, was ich sagte. Er grinste kurz und versuchte es zu verbergen. Merkte er was?

"Aber ich denke, du könntest tatsächlich eine andere Umgebung gebrauchen." Dann räusperte er kurz und fügte noch etwas hinzu.

"Möchtest du nach Hause? Oder vielleicht zu Jack?" Warum fragt er nicht, ob ich zu ihm will?

"Nein. Also nach Hause nicht. Bei Jack weiß ich nicht. Gibt es keine ... andere Möglichkeit?" Das müsste er jetzt eigentlich gerafft haben. Ich hoffe, er würde mich fragen. Direkt. Ich würde gern zu ihn. Jack meinte eh, er hätte wenig Zeit. Aber trotzdem könnte ich zu ihm. Ob mich Connor noch bei sich haben möchte?

"Was schwebt dir vor?" Will er es nicht verstehen? Muss ich wirklich deutlich werden? Soll ich betteln? Aber ich traute mich nicht und schwieg.

"Das war eine Frage, die du beantworten sollst." Ja, ich will ja. Komm schon Alyssa! Sagte ich zu mir selbst.

"Dein An-ge-bot?" Er tat dann so überrascht.

"Welches Angebot? Du musst dich schon genauer Ausdrücken." Das war ein Test! Hundertprozentig. Anders konnte ich mir das nicht erklären.

"Darf ich ... Ich will ..." Gott! Verfickt einst noch mal! Fluchte ich innerlich. Wieso ist das so schwer?

"Nimm mich mit zu dir!" Presste ich mit letzter Kraft hervor. Meine Stimme versagte dabei vollkommen.

"Wie heißt das? Mit etwas Höflichkeit überlege ich es mir." Was überlegen? Mehr nicht.

"Bitte. Bitte! Lass mich jetzt nicht im Stich." Schwer Atmen und völlig fertig brachte ich dies hervor. Ich war wieder ziemlich kurz vor einer Panikattacke.

"Ganz ruhig, du hast wenigstens schon mal bitte gesagt." Grinste er ausgelassen und schien etwas amüsiert. Ich wurde langsam etwas betrübt. Ich kann doch mit so was nicht umgehen.

"Du darfst nicht immer gleich vom schlimmsten ausgehen. Überlege. Wie würde wohl die Antwort ausfallen? Du weißt es genau. Aber ich will, dass du sie selbst rausfindest." Was? Woher soll ich ... Dann wusste ich, was er meinte. Er bat es mir an. Macht sich Sorgen. Er hilft mir, wo es geht. Aber ob das alles zu einem Ja berechtigt? Ich konnte es nicht glauben. Jack hat es mir direkt angeboten. Er machte es mir immer sehr einfach. Vielleicht zu einfach ... Ich weiß ja nicht, was die beiden mit ihrer jeweiligen Art bezwecken.

Wir liefen ein Stück schweigend. Ich rutschte in einer Pfütze aus und dabei hielt ich mich an Connor fest, der blitzschnell nach mir griff. Er hatte mich frontal unter den Armen und zog mich wieder hoch. Ich hätte ihn auch so gern umarmt. Aber wieder die Blockade in meinem Kopf, die mich abhielt. Er drückte mich, mit einem Arm an sich umfasste mich fest. Ich spürte sein Herzschlag. Er nahm die freie Hand, um einen meiner Arme um ihn zu legen, und hielt sie fest, als sie auf seinen Nacken lag. Seine Nähe machte mich mehr als nervös. Und das nur mit Blicken und Gesten. Mit den Fingern fuhr er dann über meinen Arm, der um seinen Hals lag. Ein Kribbeln durchzog mein Körper. Und immer noch schaute er mich schweigend an.

"Ja." Flüsterte ich. Fast schon gehaucht.

Es war die Antwort, die ich bekommen würde. In dem Augenblick war ich mir sicher.

"Morgen bist du hier raus. Bis dahin habe ich alles geklärt." Er ließ mich dann los und gab mir die Krücken, die ich fallen ließ. Er schien tatsächlich gewusst zu haben, was ich meinte. Er lächelte. Und ich war froh, dass ich es richtig gedeutet hatte. Jack wird es sicher auch ok finden. Aber zu ihm kann ich ja, wann ich will.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora