27.

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Er schaute mich etwas fragend an. Ob er vielleicht unsicher ist, ob es mir gefallen hat?

"Was ist?" Fragte ich vorsichtig.

"Alles ok. Ich ... finde einfach nur, dass es zu schnell ging." Zu schnell? Warum das?

"Nein. Es war schön, so wie es war. Hast du Zweifel?" Er legte sich noch einmal auf mich und schaute mir liebevoll in die Augen.

"Du bist die Erste, wo ich mich nicht beherrschen konnte. Wie ein Tier ..." Ihn schien es zu stören, dass seine Selbstbeherrschung kurzzeitig verloren ging. Aber ich fand es toll. So plötzlich und unerwartet. Und das macht den Reiz viel mehr aus, als würde man vorher drüber reden oder es planen.

"Ich will das Tier im Bett, von dem du sprichst. Nur habe ich es noch nicht entdeckt." Zwinkerte ich ihn frech entgegen. Er schmunzelte auch kopfschüttelnd und legte ihn dann neben mich. Ein tiefes Einatmen war von ihm zu vernehmen, bevor er den Kopf hob und mich wieder anschaute.

Ein letzter Kuss folgte, bevor er aufstand und die Klamotten einsammelte. Er übergab mir meine und zog sich selbst auch wieder an. Aber ich wollte, dass er obenrum frei bleibt.

"Nein. Lass es bitte aus." Langsam schritt ich näher an ihn ran und nahm ihn das Hemd aus der Hand. Ich gab ihn einen kleinen Kuss auf sein kratziges Kinn und lächelte ihn süß entgegen. Immer noch nackt stand ich vor ihn. Und schmiegte mich an seine Brust. Er legte auch sofort die Arme um mich. Drückte meinen Körper fest an seinen.

"Selbst jetzt fühlst du dich so wahnsinnig toll an." Ich kicherte kurz. Für ihn galt das Gleiche. Aber nicht nur weil er gut gebaut ist, sondern weil er genau das ist, was ich immer wollte. So perfekt.

"Sollen wir noch eine Kleinigkeit essen?"

Wieder kicherte ich. Da ich ein Spruch im Kopf hatte. Warum benehme ich mich so? Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Aber ich fühlte mich wohl, deswegen war es mir scheißegal.

"Was kicherst du schon wieder kleines?"

"Also ich bin satt." Erst schien er zu überlegen. Wusste aber dann genau, was ich meinte.

"Du bist so süß." Lachte er.

Sacht strich er mir über die Wange bis zum Kinn und hielt es fest. Er blickte mir wieder tief in die Augen.

"Wir können auch etwas reden, wenn du magst." Ich nickte. Wäre eine gute Idee. Am besten über uns. Einfach kennenlernen. Und es ist Zeit, tiefer zu gehen. Auch bei mir. Er soll mich endlich richtig kennen. Wissen wer ich war und wer ich eigentlich bin. Dazu gehören auch meine unangenehmen, vergangenen Erfahrungen.

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"Du weißt, ich möchte manche Antworten erst, wenn du so weit bist. Du musst mir ein Stopp geben, wenn ich doch zu weit gehen sollte." Fing er plötzlich an. Wir schwiegen erst eine Weile. Keiner von uns wusste wirklich, wie er anfangen soll, mit solch Themen.

"Zu allererst wüsste ich gern, hast du Tabus? Um mal oberflächlich anzufangen."

"Ich denke ja. Aber nicht viele."

Perplex schaute er zu mir rüber. Meine Antwort war eigentlich gar nicht so verwirrend.

"Du denkst? Weiß man das nicht?"

"Bis jetzt konnte man mit mir machen, was man wollte. Da ich auf alles geschießen habe. Mir war egal, ob ich irgendwann, irgendwo tot in der Ecke liege." Das schien ihn dann doch zu schocken.

"Aber um deine Frage zu beantworten, ich habe eigentlich große Erstickungsangst. Und extremen Würgereiz. Bin also da sehr empfindlich. Wenn es um Mund und Nase geht."

"Gut. Ist aber wenig an Tabus. Hätte mehr erwartet." Was will er hören? Ich bin nun mal hart im Nehmen. Und das wortwörtlich.

"Es gibt paar Sachen, da weiß ich es nicht. Ich ... wir müssen das wohl rausfinden." Ich wollte ihn noch nicht das mit dem Arm auf den Rücken drehen sagen. Das ist eine Story, die noch niemand kennt, und ich wollte es dabei belassen.

"Hat ein Dom denn Grenzen?"

Er schmunzelte über meine Unerfahrenheit. Die Frage stellen wohl nur Anfänger. Ich schaute ihn etwas genervt an. Er soll mich nicht auslachen. Er hörte dann auch auf und gab mir ein Stirnkuss.

"Natürlich. Die hat jeder Mensch. Ich bin deswegen gegen diese Sklaven im BDSM Bereich. Wer alles zulässt, ist innerlich tot. Schwer zu erklären. Jeder wie er mag, für mich wäre das nichts." War total erstaunt. Was meint er mit damit? Haben die wirklich nicht mal ein einziges Recht?

"Sklaven? Ist das so krass?"

"Ja. Du verkaufst deine Seele und jedes Menschenrecht. Wirst behandelt, wie es dein Herr für richtig hält. Selbst wenn es in einem Käfig im Keller ist." Da fragte ich mich, wie kommt man aus so einer Beziehung wieder raus? Man hat ha kein Recht was zu sagen, oder fordern. Mir war es dann doch zu unheimlich und ich wechselte das Thema.

"Du sagtest, ich soll sein, wie ich bin. Aber mit was würdest du nicht klar kommen?"

"Was ist das für eine Frage? Klar kommen ... Ich komme eigentlich mit allem klar. Ich weiß gerade nicht, wie ich antworten soll ... Versuchen wir es mit einer Gegenfrage. Wovor hast du Angst? Was denkst du, könnte mir an deinem Wesen nicht gefallen?" Er hatte mich knallhart erwischt. Genau darauf wollte ich hinaus. Aber eher so, dass er es nicht merkt und ich rausfinde, was ich vermeiden müsste. Aber hat irgendwie nicht geklappt. So ein Mist! Meine Frage war auch nicht gerade subtil. Ich hätte anders an die Sache rangehen sollen. Wie soll ich ihn verklickern, dass ich normal ein störrisches Kleinkind sein kann. Das ich das bin, was viele für anstrengend sehen. Ich weiß, Jack käme mit klar, meinte er zumindest, aber Connor? Vielleicht schätze ich ihn auch falsch ein. Vielleicht bin ich anders in seiner nähe. Etwas zickig war ich vorhin schon und es hat ihn nicht wirklich gejuckt. Eher noch gefallen. Ich bin vom Wesen eine pubertären vierzehnjährige, mit allen Facetten eines Teenagers. Bin auch normal richtig Girly. Aber verstecke dies. Mir wurde schon von Kindesalter Vernunft und Etikette beigebracht. Immer sein Gesicht zu wahren. Der Ruf sei wichtig und das sollte ich früh genug lernen. Kann ein selbstbewusster, erwachsener Mann, der fest im Leben steht, was mit einer Göre wie mich anfangen? Ich war mir da gar nicht so sicher.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Where stories live. Discover now