33.

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Zum Nachmittag hin wurde ich ziemlich müde. Das ganze rumsitzen und nichts tun, war einfach richtig öde. Aber er sollte sich schonen. Da konnte ich schlecht mit ihm Party machen. Wir hatten dann später doch noch was bestellt. Und das essen machte auch noch mal schwerfällig. Er wollte was von einem Kollegen. Ein Restaurant neben an, wo er den Besitzer kennt. Er scheint Pizzaliebhaber zu sein. Der Typ meint, als er uns die Pizza brachte, Jack kommt ziemlich oft da essen, oder nimmt sich was mit nach der Arbeit. Ein netter Italiener. Etwas schmierig, wie viele von denen, aber sonst sehr lieb.

Gott fühlte ich mich vollgestopft und fett. Immer wenn ich so ungesund esse und dann noch so viel, denke ich immer, ich habe fünf zehn Kilo mehr auf den Rippen.

"Das nächste Mal nur ein Salat bitte. Das setzt hundertprozentig an."
Eine Augenbraue zuckte in die Höhe.

"Ja, sicher ... du brauchst was auf den Rippen Mädel. Sonst zerbrichst du noch unter Connors Gewicht. Der hat auch bald seine hundert geknackt, da bist du mit deinen vielleicht fünfzig ein Fliegengewicht."

"Achtundfünfzig bitte!" Dabei schaute ich voll enttäuscht.

"Doch so schwer. Das macht natürlich einiges aus!" Dieser Sarkasmus immer. Dafür hätte ich ihn eine kleben können.

"Du solltest echt netter sein." Dabei bekam er ein Kissen ins Gesicht. Erst keine Reaktion. Er schnalzte nur mit der Zunge.

"Ich glaube, ich sollte dich auch Mal übers Knie legen." Dazu warf er mir einen etwas beängstigenden Blick zu. Ich rutschte dann etwas nach hinten. Denn, ich traute ihn alles zu.

"Darfst du nicht! Du musst dich schonen." Was für eine Antwort. Dies hält ihn sicher davon ab.

"Das bisschen Kopfbrummen und Schwindel ..." der Blick von ihm wurde etwas intensiver und leider reagierte ich nicht. Er packte mich. Ich wollte mich wehren aber leider nicht möglich.
Er schaffte es mich tatsächlich auf den Bauch zu legen. Hände auf den Rücken gedreht. Leider ein Fehler von ihn. Ich schrie und sprampelte. Bekam Panik und die Luft blieb weg. Erst merkte er nicht, dass es ernst war. Aber als meine Stimme flehend wurde und versagte, ließ er mich los und drehte mich schnell um.

"Fuck! Alyssa! Was ... hab ich ... Alter ... was war das jetzt?" Er verstand absolut nicht was passiert ist. War geschockt.
Zuerst wusste er nicht, wie er reagieren und was er tun sollte. Er starrte mich an. Nahm mit beiden Händen mein Gesicht und wollte das ich ihn anschaue. Beruhigen sollte ich mich, was mir schwer fiel. Er hatte nicht die Ruhe, wie Connor. Was auch völlig ok ist. Ich musste lernen, dass auch eher mir helfen will und kann. Aber ich konnte mich kur bei Connor ziemlich schnell beruhigen, was mich störte.

"Ich kann Connor her holen, aber er braucht etwas  ... Fuck, süße, was soll ich tun? Bitte, beruhige dich!" Er kam näher. Seine Augen starrten unsicher in meine. Er legte seine Stirn gegen meine und schloss die Augen.

"Wir ... sollten beide runter kommen. Bitte. Es tut mir leid, dass ich nicht wie Connor bin." Das brachte mich dann noch zum weinen, was es nur verschlimmerte. Er muss nicht wie Connor sein.

"Nein ..." presste ich unter Atemnot hervor. Ich zitterte. Versuchte ihn zu zeigen, dass ich froh bin das er da ist. Aber wie? Er legte ein Arm unter mich und presste mein Körper an seinen. Sein Herzschlag und Geruch gab mir dann doch Ruhe. Da er sich auch beruhigte und mich somit auch runterfuhr.

Wir blieben einige Zeit so liegen. Ihm schien es nah gegangen zu sein. Ich spürte es und fand es so unglaublich toll, wie sehr er sich um mich sorgte.

"Danke." Hauchte ich. Es war kaum zu hören, aber für ihn laut genug.

"Ich werde immer für dich da sein. Dein Dank ist nicht nötig." Doch. Für mich sogar noch zu wenig.

Nachdem ich wieder ziemlich ruhig war. Und keine Anzeichen von Panik hatte, fragte er vorsichtig nach.

"Was ist da gerade passiert? Hab ich dir wehgetan?" Ich schüttelte sacht den Kopf.

"Es löste nur eine Erinnerung aus, die ... zu real war. Und auch in dem Augenblick sich so anfühlte wie damals."

"Willst du drüber reden? Du musst irgendwann alles los lassen können um frei zu leben." Ich wollte erst nicht. Ließ mich aber doch überreden.

"Bitte, sag Connor davon nichts. Es weiß noch niemand. Es ... passierte ... so überraschend." Er nahm mich zur Seite, so, dass ich auf sein Arm lag. Ich schaute an die Decke. Wollte alles eigentlich verdrängen, aber irgendwann musste ich es loswerden. Ich war hin und hergerissen. Fing dann aber doch an zu reden.

"Mein Vater ... er hat mich oft versucht zu ... verkaufen. Ich meine, ich war das Aushängeschild. Frisch, jung, hübsch. Krass, klingt eingebildet." Ich machte kurz eine Pause. Es fiel mir schwer, dass in Worte zu fassen. Aber Jack, er schwieg und hörte einfach zu.

"Wie oft haben mich andere Männer angefasst. Alte Säcke, die mit ihren Frauen nicht mehr zufrieden waren. Mit der eigenen Tochter war es einfach Werbung zu machen. Keiner hätte mir geglaubt. Wie ich manchmal sogar Nackt vor ihnen stand. Sie alles anfassen durften. Und da ich mich Anfangs wehrte, band man mir die Hände schmerzhaft nach hinten. So ... wie du es machen wolltest. Es tat nicht weh, als du es getwn hast, aber ... es erinnerte mich an diese ...Männer." Er sagte immer noch nichts. Kurz durchdrang Schweigen den Raum.

"Wie weit angefasst. Was haben sie dir angetan?" Seine Wut in der Stimme war nicht zu überhören.

"Weit ... einige ... einige sind weit gegangen. Anfangs nur ... Finger, dann spürte ich sie ganz. Ich ..." dann konnte ich nicht weiter reden. Ich spürte die Faust, die er machte. Sein Arm spannte sich unter mir an. Ich ergriff diese und wollte das er meine Hand nimmt. Locker lässt. Er lehnte sich dann über mich. Seine Augen. Sie starrten so entschuldigend.

"Ich hätte dich früher da rausholen sollen."

"Es fing schon vor unsrem Kennenlernen an. Ich wurde so entjungfert." Das hätte ich nicht sagen sollen. Denn er boxte vor Wut neben mir aufs Bett. Ich zuckte zusammen. Er wollte aufstehen. Ich sah, dass er sich irgendwie abreagieren musste. Er schien förmlich vor Wut zu platzen. Aber ich hielt ihn fest.

"Es ist vorbei, dank dir! Und auch dank Connor. Es tut mir leid, dass ich die ganzen Jahre so abweisend war. Ich hatte Angst dich zu verletzen." Als er sah, dass ich anfing zu weinen. Und es komplett aus mir ausbrach, nahm er mich in den Arm. Ich konnte einfach nicht mehr und ließ allen Gefühlen freien Lauf.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant