56.

1.2K 30 2
                                    

Als wir zu Hause waren, schrieb ich Jack kurz ich wollte das er sich ein bisschen Zeit nimmt. Das Gespräch machte mir Sorgen. Ich fing an Sicilia zu mistrauen. Aber dafür müsste ich wissen, ob es berechtigt ist. Und in wie fern.

"Ich möchte wissen was passierte. Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe. Wie sehr ich auf Connor achten muss."
Schrieb ich Jack an. Er antwortete auch gleich.

"Wenn du willst, komme ich morgen zu euch. Vielleicht sagt er dir auch was. Oder willst du mit mir alleine reden?"

"Alleine. Wer weiß, ob er die Wahrheit sagt. Oder wir klären das zu dritt. Er soll dich einfach reden lassen. Was hältst du für besser?" Zuerst kam nichts. Ob er selbst nicht wusste was wir tun sollten?

"Erstmal zu tritt. Er soll sich nicht hintergangen fühlen. Vielleicht kooperiert er ja. Wenn er noch vernünftig genug ist, glaube ich das sogar. Ihr ward ja nur einmal da. So viel Einfluss kann sie in den paar Minuten nicht gehabt haben."

"Ich fange jetzt schon mal an. Und wenn das nicht hilft, will ich dich dabei haben." Ein paar Smylies folgten. Dann kurz nichts mehr.

"Wir schaffen das. Ich hab dich lieb meine kleine Fee. Wenn was ist, schreib einfach." Darauf bekam er ein paar Herz und Kuss Smylies.

Aber dann fiel mir noch was ein, was ich auch mal mit Jack besprechen könnte. Er hat angeblich viel Scheiße gebaut. Was genau und warum sollte er mich irgendwo mit reinziehen? Geht es nur im das Thema mit seiner Connors Ex? Hat er wegen der einen Sache angst um mich? Connor wollte ich nicht mehr stören. Wollte es von Jack persönlich hören. Oder wenigstens lesen. Ich schrieb ihn das auch und ich musste etwas länger auf Antwort warten, trotz das er das laß. Aber dann kamen die drei Punkte. Er schreibt. Und das ziemlich viel.

"Ok. Dir erzähle ich eh alles.
Hier eine lange Kurzfassung. ;-)

Es hat mit seiner Ex und Schwester zu tun. Ex, wegen dem Alk. Und Schwester ... naja, da ware nicht nur ich schuld. Als ich sie kennengelernt habe, verstanden wir uns gut. So gut, dass wir uns verliebten. Ich tat viel für sie und das war ein Fehler. Ich habe viel Scheiße wegen ihr gebaut. Leute verprügelt, die sie nur dumm anschauten. Habe für sie Connor belogen. Meine Eltern mit reingezogen. Sie hätte mir fast meinen Ruf ruiniert. Beziehungsweise war er das kurz. Meine Eltern waren deswegen distanzierter. Und ich galt als prügelner, Frauenverachtender Klubbesitzer. Ein Macho ohne Gewissen. Das wieder wegzubekommen war schwer. Aber das Verhältnis zu meinen Eltern wurde nie wie vorher. Und Connor traute mir nicht mehr. Sie hat mir in einem Monat fast alles zu nichte gemacht. Deswegen wollte ich sie nie wieder sehen, oder auch nur ihren Namen hören."
Jetzt verstand ich, wie alles zusammenpasste. Das lose Glied war Connors Schwester.  Jetzt sind sogar fast alle Fragen geklärt, was passiert war. Warum Connor mit Jack so ein Problem hat. Warum Jack so ein hass auf Sicilia hat. Eine Frage bleibt aber offen. Ist Connor wirklich so schwach? Das er sich so an seine Schwester klammerte und nicht einsehen konnte, das sie nicht gut für ihn ist?

"Ich glaube ich rede mit Connor mal alleine. Er soll mir noch mal sagen, aus seiner Sicht, was du falsch gemacht haben sollst. Warum er sie schützt. Was er mir verheimlicht. Was wirklich geschah. Die Storys, die sie mir beide auftischten sind dann ja auch nicht wahr denk ich."

"Gut. Probiere es. Wie gesagt ... ich bin da für dich. Schreib einfach."

Connor war im Büro. Er lief gleich in dieses als wir heim kamen. Als ich runter lief und nach ihm sehen wollte, hingen die Bilder seiner Schwester nicht mehr da. Und als ich an der Tür stand hörte ich ihn reden mit gedämpfter Stimme.

Ich blieb eine weile stehen und bemerkte, dass es um seine Schwester ging. Er suchte einen Phychologen. Wollte sie doch dort raus haben. Und als ich hörte, dass er mit ihr sprach und wann, platzte ich ins Zimmer.

"Du hast mir schon wieder was verheimlicht? Du warst bei ihr? Und jetzt willst du deine Beziehungen spielen lassen ja? Ist sie dir so wichtig? Wichtiger als alles andere? Was zum ..." aber er unterbrach mich. Kam schnell auf mich zu und hielt mir die Hand auf den Mund. Er verabschiedete sich dann am Telefon und schaute mich etwas erzürnt an.

"Es ist nicht was du denkst." Dabei ließ er mich los. Er schaute mich einfach nur an. Schien verzweifelt zu sein.

"Ich war bei ihr. Ja. Nachdem ich viel nachdachte. Weil ... ich wollte ihr sagen  dass ich sie das letzte mal besuche. Sie gehen lassen muss. Wir unterhielten und über dich und Jack. Ich ..."

"Du hast über uns geredet? Was hast du verraten? Sie muss nichts über uns wissen. Ich weiß nicht ob ich ihr trauen soll."

"Hör doch mal zu! Das habe ich für dich ... für uns getan! Sie ... sie will Sterbehilfe. Sie geht da ein. Alleine. Niemand der sich um sie sorgt außer ich.
Sie würde da eh nicht mehr rauskommem, beziehungsweise sehr schwer und nur unter Auflagen. Sie wäre immer als Freak abgestempelt. Wirklich frei wäre sie nie. Ich wollte ihr das ausreden, aber sie hat sich fest entschlossen. Vielleicht finde dann auch ich ruhe. Kann von vorne anfangen. Sie endlich loslassen. Aber sie wollte noch einmal mit Jack und vorallem dir reden. Sich entschuldigen. Auch wenn Jack das nie annehmen würde. Jack hatte recht. Ich hätte sie sterben lassen sollen."

"Egal wegen was! Du willst Ehrlichkeit. Dann tu das selbe." Er zog fragend die Augenbrauen in der mitte zusammen. Schaute mich verdutzt an.

"Das macht dir Sorgen? Das ich dir nicht gleich was sagte? Nicht das ich bei ihr war, oder sie sterben will? Dein ernst?"

"Es tut mir leid. Was soll ich dazu sagen? Es ist deine Schwester. Ich kenne sie nicht mal eine halbe Stunde. Sie tut mir wahnsinnig leid. Und würde da auch zustimmen. Das ist kein Leben. Und sie wird nie wieder eines haben. Und was ist, wenn sie rauskommt und rückfällig wird. Sie bekommt da bestimmt Medikamente. Wie wäre sie ohne? Vielleicht doch eine Gefahr?"
Er nickte. Schien plötzlich erleichtert.

"Du hast es doch verstanden. Ich dachte nur, dass es dir völlig egal ist." Ich erfasste sein Gesicht. Er war so doof. Natürlich ist es mir nicht egal. Aber viel fühlen kann ich für sie nicht, da ich sie nicht kenne.

"Egal, nein. Nur musst du verstehen, dass ich euch dies überlasse, was ihr tun wollt. Es ist deine Schwester und ich kenne sie nicht. Wenn könnte Jack sich einmischen, aber verlang dies nicht von mir."

"Nein. Das tu ich nicht. Die Entscheidung steht. Und ich hoffe wenigstens auf deine Unterstützung, ihr ein würdevolles und schönes Ende zu bereiten." Ich wollte da nicht zustimmen,  aber wiederwillig nickte ich zustimmend. Worauf ich mich da wohl einlasse?

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Where stories live. Discover now