44. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

In mir brodelte es, Nein, ich raste. Mein innerer Wolf sah beinahe rot, blutrot. In mir grollte er und wollte sich verwandeln, um sich wie ein Kokon um Elaisa zu schließen. Wie konnte das mit dem Designer nur passieren? Das fragte ich mich bereits zum tausendsten Mal. Er wurde von den Soldaten beim Eintreten genauestens gecheckt. Ebenfalls sein Umfeld wurde komplett durchleuchtet. Wie konnte es also sein dass nach all den Jahren des Vertrauens der Familie Garcia, so etwas passierte? Alleine die Vorstellung er hätte es beendet was er angefangen hatte...

Sofort stellten sich mir die Nackenhaare auf und mein Wolf knurrte abermals. Ich musste nicht nur an Elaisa denken, nein auch an unser Baby. Unser unschuldiges Kind musste schon genug aushalten, der Stress war nicht gut für Elaisa und unser ungeborenes. Ein klopfen riss mich aus meinen trüben Gedanken. „Herein", murmelte ich. Lautlos öffnete sich die Tür und dahinter entdeckte ich...Daniel! Überrascht setzte ich mich in eine aufrechtere Position meines Bürostuhls. „Daniel, das ist ja eine Überraschung", gab ich dies auch zu. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Tut mir leid, dass ich Sie vielleicht störe, Alpha. Ich wollte nur noch einmal sicher gehen, dass bei Ihnen und der Luna alles in Ordnung ist." Müde lächelte ich. „Komm rein"; schlug ich vor. Wenn ich Daniel noch vor einigen Monaten in der Luft zerfetzen wollte, dass er dabei geholfen hatte, das Elaisa entführt worden konnte, so war ich ihm heute unendlich dankbar. Heute sah ich nicht mehr nur den Hass und das was er getan hatte, sondern ich erkannte seine Beweggründe, er hatte unter anderem Angst sich mit seinen Problemen an mich zu wenden und deswegen dachte er musste dies allein lösen und Elaisa Ihnen ausliefern. Zögerlich nahm er gegenüber von meinem Schreibtisch auf einen der Sessel Platz. „Mein Wagen fährt gleich ins...ins Exil. Ich wollte mich nur versichern..."

„Daniel, ich kann dir nicht sagen, wie unendlich dankbar ich dir dafür bin, das du Elaisa und unser Kind gerettet hast, dass du eingeschritten bist. Niemals will ich daran denken, was passiert wäre...wärst du nur zwei Minuten später gekommen...Es hätte schon zu spät sein können. Ich weiß dass Elaisa es nicht gerne sieht, dass dieser Garcia nun tot ist, jedoch bin ich sehr erleichtert. So jemand hat nichts anderes verdient, als einen qualvollen tot. Und deswegen meine ich es ernst, dass du nur für ein paar Wochen in das Exil musst. Und wenn Elaisa sich immer noch sicher mit dir als Leibwächter an ihrer Seite ist, dann bin ich auch damit einverstanden. Du hast sie gerettet und ich will dass du auch in Zukunft Sie und unser Baby beschützt, wenn ich es nicht kann." Unterbrach ich Daniels Rede sofort, ich musste das loswerden.

Blinzelnd sah Daniel aus seinen dunklen Augen zu mir auf. „D-danke noch einmal Alpha. Das...es klingt noch etwas unwirklich. Aber ich werde die Luna und ihr Baby mit meinem Leben beschützen, dass schwöre ich. Und ich werde meine Strafe ebenfalls einstehen."

***

Kaum hatte Daniel mein Büro wieder verlassen, klopfte es erneut. Kurz hatte ich Hoffnung, das Elaisa an der Tür war, aber ich erkannte nicht ihren Herzschlag, außerdem war sie gerade mit Millie unterwegs. Was mich leicht nervös machte, nachdem was passiert war. Aber zum Glück hatte Castiel wegen Jonathan darauf bestanden mitzukommen. Er ging voll in seiner Vaterrolle auf und beschützte seine kleine Familie mit allem was er hatte. Wenn er als Beta schon so beschützend war, wie war das erst als Alpha?

Es klopfte erneut und schnell murmelte ich etwas, dass die Person eintreten konnte. Und zum Vorschein kam mein Vater. „Dad", gab ich überrascht von mir. Ein mildes Lächeln trat auf seine Züge. „Ich wollte einmal nach dir sehen, ich habe das gestern mitbekommen. Wie geht es Elaisa und dir?" Ich seufzte. „Elaisa geht es dank dem Einschreiten ihrer ehemaligen Leibwache zum Glück gut, aber mir...ich kann an nichts anderes mehr als an diesen Angriff denken und das ich wieder einmal versagt hatte in der Aufgabe meine Mate zu beschützen." Erneut musste ich an Garcia denken und mein Wolf tobte in mir. Mein Vater nickte. „Adam, ich weiß dass du dir das sehr zu Herzen nimmst, jedoch war das nicht deine Schuld. Die Familie Garcia hat auch die Hochzeitsrobe deiner Mutter und die deiner Großmutter gestaltet. Die Designer hatten unser größtes Vertrauen und du hast sie vorher eingehend geprüft, es gab keinerlei Auffälligkeiten, das war nur ein sehr unglücklicher Umstand"; versuchte mich mein Dad zu beruhigen, ich schnaubte. „Was ist wenn das nochmal passiert? Wenn niemand in ihrer Nähe ist, Dad?" Mein Vater schmunzelte und seine dunklen Augen schimmerten im Nachmittagslicht. „So etwas wird nicht mehr passieren, vertrau auf deine Fähigkeiten und die von Elaisa. Natürlich auch auf deine Wachmänner. Es wird immer Feinde geben, aber ich bin mir sicher, dass sich so etwas nie wieder wiederholt." Müde fuhr ich mir über das Gesicht. Ich hatte die Nacht über ziemlich schlecht geschlafen. Mein Wolf hatte in mir getobt und ich wollte sicher gehen, dass es Elaisa gut ginge, deswegen wachte ich die ganze Nacht über ihren Schlaf. „Ich hoffe du hast Recht, Dad"

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt