11. Kapitel

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Adam MacLeod König von Castle Island

Mein Körper zitterte vor Erschöpfung als ich wieder mein Schloss betrat. Das jagen im Wald tat mir gut. Es ließ mich vergessen. Aber eins hatte ich beschlossen: Ich musste mich ab jetzt verändern für Elaisa. Sie hatte einen liebevollen Mate verdient. Ich ließ ihr keine Chance, dass sie sich von abwenden konnte und sich einen Mann suchte der ihr würdig war. Denn sie war meine Mate. In dieser Sache gab es keinen Spielraum. Zu lange hatte ich auf sie gewartet, dass womöglich jemand sie mir wegschnappen würde. Nur weil ich ein skrupelloses Monster war. Irgendwo in mir musste sich noch der liebevolle Adam verstecken und es war an der Zeit diesen wieder herauszuholen. Mit einem Körper wie Wackelpudding hievte ich mich den Weg zu meinem Gemach. Es war fast wieder dunkel, fast einen ganzen Tag war ich von Elaisa getrennt. Mein Wolf trieb mich deswegen wie von selbst wieder hier her. Ich hatte Elaisa vermisst. Und das obwohl ich mich nur ein paar Stunden abreagiert hatte. Erschöpft öffnete ich schließlich die Schlafzimmertür und wie gestern lag Elaisa in meinem und ab jetzt unserem Bett. Ein Lächeln schlich sich auf meine Züge, ihre Augen waren geschlossen und ihre Atemzüge waren ruhig. Sie schlief tief und fest. Die Seidendecke warum sie geschlossen wie ein Seidenkokon. Aber das würde ich nach einer Dusche ändern. Ich wollte ihr Kokon sein, der sie vor allem beschützte. Deswegen verschwand ich schnell im Bad um meinen ausgelaugten Körper etwas Entspannung zu schenken. Danach schnappte ich mir ein T-Shirt und eine Boxershort und tapste schon wieder ins Schlafzimmer. Noch immer lag Elaisa tief verschlungen in der Decke auf dem Bett. Vorsichtig krabbelte ich auf die andere Seite und kletterte auch unter die Decke. Mein Mädchen regte sich und tastete wieder nach der Decke. Lächelnd schlang ich meine Arme um ihren zierlichen Körper und küsste ihren Scheitel. Ihr unruhiger Körper beruhigte sich wieder etwas und sie kuschelte sich enger an mich. Gerade als ich mich auch entspannen wollte, riss Elaisa plötzlich ihre Augen auf und starrte mich erschrocken daraus an. Als sie realisierte, dass ich mich um ihren Körper geschlungen hatte und nicht die Decke sprang sie erschrocken aus dem Bett. Nun erkannte ich ihren Körper genau. Was mir von der Decke verborgen blieb, durfte ich nun in aller Pracht betrachteten. Elaisa stand in kurzen rosa Seiden Short und dem dazu passenden Spaghettiträgern Shirt vor mir. Sie sah aus wie ein Engel. Ihre braunen Haare waren noch zerzaust vom Schlafen. Aber ihre blauen Augen sprühten nur so vor Funken, doch nicht vor Freude. Empört fuchtelte sie mit ihren Armen zwischen uns hin und her. Gelassen bettete ich meinen Kopf auf meinen angewinkelten Arm und genoss für einen kurzen Moment wie sie sich aufregte. Als sie schließlich bemerkte, dass ich keine Regung zeigte, verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Was mich durchaus ablenkte. Doch ich riss mich zusammen.

„Ganz ruhig, Elaisa. Ich will dir nichts tun. Ich bin nur müde und will mich in mein Bett...unser Bett legen"; erklärte ich ihr ruhig. Mein Mädchen wurde kalkweiß und sah geschockt von dem Bett wieder zu mir und wieder zum Bett. Nun setzte ich mich auf und runzelte die Stirn. Mit einer Handbewegung gab ich ihr ein Zeichen zu mir zutreten. Wie in Trance befolgte sie tatsächlich meinen Wunsch. Liebevoll und dennoch vorsichtig lächelte ich, während ich ihre zarten Hände in meine nahm. Sie stand direkt vor mir, sodass ich ihren unverkennlichen Duft nach Pfingstrosen einatmen durfte. Durch ihre Stellung müsste sie mir aufragen, aber da ich am Bettrand saß, waren wir fast gleich groß. Ich konnte ihr genau in ihre schönen blauen Augen sehen. „Wusstest du nicht dass das mein Zimmer ist? Es gehört ab jetzt uns beiden. Eigentlich habe ich dir ebenfalls ein Gemach fertig machen lassen. Aber irgendwie gab es noch nicht die richtigen Umstände, sie dir zu zeigen. Und ich bin froh darüber. Die letzten Tage habe ich hier nicht geschlafen, stimmt. Aber heute...heute würde ich es gerne, mit dir. Wenn du das nicht möchtest, kann ich auch an einem anderen Ort schlafen, oder du, wie du willst. Aber mir würde es gefallen, neben meiner Mate zu schlafen...das wünsche ich mir schon sehr lange. Ich möchte dir auch nichts Böses, Elaisa." Argwöhnisch hatte meine Prinzessin die Augen zusammen gekniffen. Dabei legte sie ihren süßen Kopf schief. „Bitte vertrau mir. Du bist schon seit mehr als drei Tagen bei mir, würde ich dir etwas wollen, dann hätte ich schon so lange die Möglichkeit dazu gehabt. Ich will nur dass es dir gut geht und das du dich wohlfühlst." Seufzend blickte sie auf ihre nackten Füße, dann nickte sie. Verblüfft hakte ich nach. „Wirklich? Du möchtest heute Nacht neben mir schlafen?" Langsam nickte sie erneut. Dass dabei ihr Herz wie wild gegen ihre Brust schlug, entging mir nicht. Aber auf meinem Gesicht breitete sich ein riesengroßes Grinsen aus. Ich würde ihr beweisen, dass sie vor mir keine Angst haben brauchte. Schnell rückte ich etwas auf die andere Seite des Bettes und deutete neben mich, auf die Stelle wo Elaisa gerade gelegen war. „Dann komm." Mit einem letzten prüfenden Blick, krabbelte sie auf ihre Bettseite. Dann zog sie sich die Bettdecke bis zur Nasenspitze und beobachtete mich. Mit einem Lächeln legte ich mich auf die Seite, dass ich sie betrachten konnte und zog mir die Decke bis zur Hüfte. Ihre Hand tauchte aus den Tiefen der Bettdecke aus und sie zog in der Bettmitte eine imaginäre Linie, die zeigte, wem welche Betthälfte gehörte. Ich grinste. „Okay, Prinzessin. Hab verstanden, deine und meine Betthälfte, ich werde mich hüten, sie zu überschreiten." Mit einem zarten schmunzeln nickte Elaisa und vergrub sich wieder in der Seide. Mit einem letzten Blick in das schöne Saphirblau murmelte ich „Gute Nacht, Elaisa." Mein Mädchen nickte. Wie schön es wäre, wenn sie das gleiche zu mir sagen könnte...

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now