57. Kapitel

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Victor Shawn Oberstleutnant von Castle Island

Fassungslos starrte ich meinen Alpha an, wie er diese Wölfin an sich gepresst hatte und sie küsste. Wie er sie Gefährtin nannte. Spielten mir meine Augen hier einen Streich? Wie konnte der König diese einfältige Wölfin als Mate anerkennen? Seine wahre Mate lag hier im sterben. Gerade fuhr der Alpha seine Reiszähne aus. Und ich wusste genau was das bedeutete. Bevor er auch nur einen Millimeter weiter an den Hals dieser Annabelle kommen konnte, riss ich mich von ihrer Freundin, die ich noch immer auf dem Bode gedrückt hatte, los und rannte stattdessen auf meinen Alpha zu. Mit einem Ruck riss ich den Mann von der Wölfin und mir war es egal das er dabei auf dem Boden hart aufschlug. „Sind sie wahnsinnig geworden?" Brüllte ich ihn an. Verwirrt schüttelte der König den Kopf und sah mich mit tiefschwarzen Augen an. „Victor. Wagst du es mich von meiner Gefährtin abzuhalten?"

Ich schnaubte. Der Brünette sprang auf und baute sich vor mir auf. Ich sollte Angst haben vor meinem König, ich gehorchte ihm nicht und mein Wolf knurrte mich warnend an. Jedoch ignorierte ich dies. „Ihre Gefährtin ist nicht diese Wölfin! Es ist Elaisa!" schrie ich ihm entgegen. Doch Adam schüttelte den Kopf und schnaubte. Kurz wandte er den Blick nach hinten, zu meinem Mate Daniel, der über Elaisa wachte. Sie war bewusstlos geworden. Scheiße uns rannte die Zeit davon. „Ich habe mich getäuscht. Annabelle ist meine wahre Gefährtin, sie ist die rechtmäßige Luna des Rudels." Angewidert ging ich ein paar Schritte von meinem Alpha weg. „Das ist eine Lüge, was ist mit Ihnen los? Haben sie von den zwei Irren Gift bekommen?" Lachend kam der König wieder auf mich zu, doch ich bewegte mich keinen Millimeter. „Die Mondgöttin hat mir die Augen geöffnet."

„Victor, schnell wir müssen sie zu Dr. Hoffmann bringen, ihr Herz wird immer schwächer." Riss mich die Stimme meines Gefährten aus meiner Trance mit dem König. Kopfschüttelnd wandte ich mich an Daniel. Er hatte Elaisa mittlerweile auf seine Arme geschultert. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Sie war voller Blut. Nochmals wandte ich mich an Adam. Dieser fixierte mich eindringlich. „Ich werde nun meine wahre Luna retten. Daran wird mich hier keiner hindern. Danach kümmere ich mich um sie und das ist ein versprechen." Knurrte ich ihn an und gab Daniel ein Handzeichen das er mir Folgen konnte. Der Alpha als auch die zwei Wölfinnen rührten sich nicht. Stattdessen sah ich aus dem Augenwinkel, wie sich Annabelle wieder an Adam schmiegte und dieser ihre Zuneigung nur zu gern erwiderte. Galle stieg in mir auf. Wenn das nur Elaisa sehen würde...

„Was ist passiert?" fragte Dr. Hoffmann der Rudelarzt schockiert, während er die Trage seines Untersuchungszimmers zu uns schob, sodass Daniel Elaisa sanft darauf betten konnte. „Sie wurde von den Aufsässigen das Treppengeländer herunter geschubst, ich konnte sie auffangen. Jedoch schrie sie dann und sagte ihr Körper stehe in Flammen. Ich weiß nicht wieso das so ist." Endete Daniel schließlich abgehetzt und schielte zu mir. Beruhigend nahm ich seine Hand in meine. Wie sehr hatte ich mich auf diesen Tag, das er wieder aus dem Exil war gefreut. Unendlich. Ihn endlich wieder bei mir zu haben, machte mein Herz leichter. Jedoch hatte ich nicht geplant nun mit ihm zusammen gegen unseren König anzukämpfen und meiner Luna das Leben zu retten. „Ihr Körper steht in Flammen und sie blutet sehr stark...hat sie irgendetwas verabreicht bekommen?" murmelte der Arzt. Wir beide zuckten mit den Schultern. „Wir wissen es nicht, Doktor." Meinte ich ehrlich. Elaisa war mittlerweile blass geworden, ihr Gesicht eingefallen. Das machte mir Angst. Sie durfte nicht sterben. Was war mit ihrem Kind? „Das Baby..."

„Ich muss erst herausfinden was sie bekommen hat. Niemand sagt so einfach, dass sein Körper in Flammen steht." Erklärte der Arzt und untersuchte dabei den Körper von Elaisa ab. „Da...an ihrem Hals. Ihr muss etwas gespritzt worden sein." Ich schluckte. „Das muss passiert sein vor dem Sturz." Kommentierte Daniel und drückte meine Hand fester. „Wäre ich nur ein paar Minuten früher da..."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now