48. Kapitel

2.9K 140 42
                                    

Elaisa von Craig Königin von Castle Island

„Wieso muss ich eine Schwimmweste tragen und du nicht?" fragte ich mit vor der Brust verschränkten Armen, als Adam und ich auf seiner Pathos vor der Leiter, die uns zum Meer führen würde, standen. Dort unten in dem türkisfarbenen Wasser an der Küste von Frankreich, würde unser Jet-Ski warten. Verschmitzte lachte mein Mate und küsste meine Stirn, wobei er die dunkelblaue Schwimmweste enger um mich zog. „Du bist schwanger, du trägst unser Kind in dir, wenn du eventuell vom Jet-Ski fallen würdest, könnte dir ernsthaft etwas passieren." Ich verdrehte die Augen. „Du würdest mich doch gar nicht auf dieses Gefährt lassen, wenn du nicht sicher wärst, dass es hundert Prozent sicher wäre", konterte ich. Erneut lachte Adam. „Das stimmt wohl, kleine Mate. Dennoch mag ich sicher gehen."

„Dann möchte ich dass du ebenfalls eine trägst, das fühlt sich sonst so an, als würde ich nicht fähig sein auf diesem Jet-Ski mich halten zu können", schmollte ich dann. Etwas blitzte in den grauen Augen meines Mates auf. „Aber du kannst das, dass weiß ich", entgegnete er mir und spielte mit unseren ineinander verschränkten Händen. „Schön, dass wissen die Leute auf dem Festland aber wahrscheinlich nicht. Außerdem mache ich mir auch Sorgen um deine Gesundheit, auch wenn du ein Werwolf bist", knurrte ich beleidigt. War das zu fassen? Diese Schwimmweste engte mich leicht ein und ich war mir nicht sicher wie ich damit auf dem Wasser umgehen würde. Jedoch hatte ich auch Angst, wirklich ins Wasser zu fallen. Ich war bisher nur einmal in der Grotte, in der mir Adam schwimmen beigebracht hatte, geschwommen. Doch im offenen Meer mit den großen Wellen und dem Wind wusste ich nicht ob ich wirklich die Kraft dazu hatte. Jedoch sollte Adam auch solch eine Weste anziehen, auch wenn er ein begnadeter Schwimmer war, konnte er sich ohne die Weste bei einem Sturz dennoch am Oberkörper verletzen. Jedoch dachte Adam wahrscheinlich nicht einmal daran, er hatte immer nur immer um meine Sicherheit sorgen. Mein Mate runzelte die Stirn. „Wirklich? Du machst dir sorgen um mich?" „Natürlich, du Idiot. Ich wüsste nicht was ich ohne dich tun sollte, außerdem würde ich unserem Kind niemals erklären wollen, wieso es seinen Vater nie kennengelernt hat." Adam seufzte und zog mich dann dicht an sich, er vergrub seinen Kopf an meinen Hals und atmete tief ein und aus. „Ich werde immer für euch da sein, Elaisa. Daran hält mich nichts auf, das weißt du", flüsterte er an meinen Hals. Wovon ich Gänsehaut bekam. Mit einem Ruck riss ich ihn von mir und drückte ihm dann ebenfalls eine Schwimmweste, die auf einem Stuhl neben uns lag, in die Hand. „Dann zieh die hier an." Mit einem fast verachtenden Blick, musterte mein Mate den Nylonstoff. Seufzend ergab er sich. „Aber nur weil du es bist, kleine Mate."

„Bist du bereit?" schrie Adam mir nach hinten zu. Wir beide waren die Leiter hinuntergeklettert und hatten uns auf das dunkelblaue Jet-Ski gesetzt. Adam war vorne am Steuer und ich klammerte mich fest an ihn. Mit großen Augen beobachtete ich das Meer und die Wellen die unser kleines Wasserfahrzeug gefährlich ins Schwanken brachte, wovon mir leicht übel wurde. „Ja!" schrie ich dennoch. Und damit ließ er Alpha den Motor aufheulen und mit einem Ruck schnellte der Jet nach vorn. Quiekend presste ich mich noch enger an meinen Mann und schloss die Augen. Der Wind preschte an uns vorbei. Lachend legte sich Adam in eine Kurve, was mich nochmals aufschreien ließ. Vorsichtig öffnete ich ein Auge und erkannte dass Adam wilde Kreise im Wasser zog. „Mach nicht so einen Quatsch, Adam!" kiekste ich, wobei meine Stimme fast durch den Wind verschluckt wurde. Jedoch schien mich der Alpha dennoch mühelos zu verstehen. „Keine Angst, Elaisa. Ich habe alles unter Kontrolle, ich fahre das Fahrzeug nur warm." „Das glaubst du doch selbst nicht, du willst mich nur ärgern, pass auf das ich nicht gleich fahre!" murrte ich und wagte einen Blick zu dem schönen Festland Frankreichs. Der Strand und die verschiedenen kleinen Häuser ragten majestätisch über den Meeresspiegel. In der Ferne konnte man einen Kirchturm erkennen, der gerade begann zehn Uhr morgens mit seinen Glocken anzuklingen. Ein Beben spürte ich unter dem Polohemd von Adam, er lachte. Lachte er mich gerade etwa aus? „Würdest du das wirklich tun wollen, kleine Mate?" Ich wagte einen Blick über Adams Schulter und blickte zu seinen langen Armen und den schlanken Fingern die den schwarzen Griff des Jet-Skis umfassten. Mit der rechten Hand griff er elegant das Gas, während er mit der anderen den Lenker einfach nur gerade hielt. Seine braunen Haare flogen durch den Wind in alle Richtungen, während auf seiner Nase eine schwarze elegante Sonnenbrille saß. Entspannt hielt er seinen Kopf in die Sonne und genoss die morgendlichen Sonnenstrahlen. Er sah entspannt und glücklich aus. Ich war mir sicher ich würde total verkrampft am Lenker sitzen, schließlich war ich noch nicht einmal ein Auto in meinem Leben gefahren. Und mit einem Jetski und den Wellen würde ich sicherlich ebenfalls die Kontrolle verlieren und im Wasser landen. Dennoch brüllte ich mutig. „Warte nur ab, auf dem Rückweg fahre ich!" Adam drehte seinen Kopf zu mir nach hinten, was den Jet Ski gefährlich wackelig werden ließ. „Adam!" quietschte ich. Doch mein Mate schien das nicht zu stören. „Wenn du das tust Elaisa. Hast du mich als Klammeräffchen an Bord." „Du hast doch nur Angst."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now