64. Kapitel

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Elaisa Mac Leod von Craig, Königin von Castle Island

Lächelnd betrachtete ich das Zimmer unseres Kindes. Adam hatte sich wirklich Mühe gegeben. Er strich die Wände noch einmal weiß und malte darauf viele verschiedene Wolken in bunten Farben. Auch wenn er dabei mehrmals versuchte herauszufinden, welches Geschlecht unser Baby haben wird. Doch ich blieb hart. Es war eher Zufall dass Dr. Hoffmann das Geschlecht erkannte. Denn unser Kind war ziemlich schüchtern und drehte sich jedes Mal weg. „Nun fehlt nur noch das Baby Bett oder Elaisa?" hakte Millie mit einem ebenfalls großen Lächeln nach. Dank des Rollstuhls den mir Adam zur Verfügung gestellt hatte, seit unserem kleinen Ausflug, konnte ich wenigstens für ein paar Stunden das Bett verlassen. Es tat mir gut. Denn ich fühlte mich nutzlos. „Das besorgen Adam und Castiel gerade in er Schreinerei in der Stadt unten." Millie nickte. „Oh ja, er hat meinen Armen Castiel ja gerade zu genötigt." Seufzte Millie und strich über ein Mobile, das über dem weißen Wickeltisch gehängt wurde. Ich hingegen genoss die Aussicht in den großen geheimnisvollen Wald. Hier konnte man perfekt das große Waldgebiet des Schlosses überblicken. Deswegen wählte ich es als das Zimmer für unser Kind aus. Und es war nur zwei Zimmer weiter von unserem Gemach. Darauf hatte Adam einen großen Wert gelegt. Seine Fürsorge war niedlich. Ich hatte das die letzten Wochen vermisst. Ich hatte alles an ihm vermisst. Seinen Geruch, seine Stimme, seinen Herzschlag. Auch wenn es womöglich an meinen Schwangerschaftshormonen lag, wusste ich, dass ich ihm nicht ewig die kalte Schulter zeigen konnte. Auch wenn ich noch immer tief verletzt war, wusste ich, dass unser Kind einen Vater brauchte. Und ich meinen überfürsorglichen Mate. Adam hatte mich die letzten Tage kaum aus den Augen lassen wollen. Denn unser Baby tobte mittlerweile ausgelassen in meinem Bauch und traf dabei jedes Mal meine Rippen oder anderen wichtigen Organe. So langsam freute ich mich auf die Geburt, denn es war ziemlich schmerzhaft. Seufzend strich ich über meinen Bauch und erntete davon einen kleinen Stups gegen meine Hand. Ich schmunzelte. Bald bist du bei uns.

„Und isst du auch schön deine Datteln?" grinste Millie mich dann an und trat neben mich, ebenfalls gebannt von dem Ausblick. Ich verdrehte die Augen. „Glaubst du wirklich das macht die Geburt einfacher und schneller?"
„Nun bei mir hat es geholfen, du weißt ja wie wahnsinnig Castiel wurde, als die Hebamme nicht kam." Ich lachte, bei der Erinnerung daran und wollte mich gar nicht vorstellen wie Adam reagiert hätte. „Ich hoffe bei mir wird es etwas ruhiger. Ich habe schon meine Kliniktasche, außerdem sind die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus allzeit bereit."

„Na dann hoffen wir, dass dich dein Baby nicht so lange quält. Soll ich dich zur Akkupunktur rüber fahren?" hakte sie dann nach und wandte sich mit hochgezogener Augenbraue zu mir.

Ich stöhnte. Alice hatte zwar mit ihren Fingern und Nadeln wahre Wunder bei mir vollbracht, dennoch machte mir jede Sitzung etwas Angst, da ich es immer noch merkwürdig fand, dass Nadeln in meinen Körper gespießt wurden. Dennoch machte es Alice meine Akkupunkteurin wunderbar. Ich hatte dank ihr kaum noch Rückenschmerzen oder ähnliches. Adam hatte als ich mich gegen Massagen von ihm geweigert hatte mir eines Tages Alice, die schwarzhaarige Elfe, vorgestellt. Sie war klein, nicht einmal eins sechzig, aber konnte sehr viel quatschen. Außerdem war sie so leichtfüßig, dass ich daran glaubte, dass sie eine Elfe sein musste. Wobei ich durch meine Schwangerschaftskilos mir allgemein etwas ungelenkig vorkam.

„Wenn es sein muss"; grummelte ich. Und damit schob mich meine beste Freundin wieder in das alte Gemach von Adam und mir. Auch wenn ich mich versucht hatte zu weigern und im Ostflügel bleiben wollte, konnte ich seiner Nähe nicht widerstehen. Es war Balsam für meinen müden Körper, neben Adam zu schlafen. Und so tief und fest hatte ich Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Außerdem hatte Adam es sich zur Aufgabe gemacht mir jeden Abend die Füße zu massieren und meine Babykugel mit Bodylotion einzucremen, dass meine Haut keine weiteren Blessuren davon trug.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now