45. Kapitel

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Ladies and gentlemen, es ist soweit! HOLT DIE TASCHENTÜCHER! DIE HOCHZEIT!
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Elaisa von Craig Königin von Castle Island

Schluckend beobachtete ich von einen der vielen Ankleidezimmer das rege Treiben im Hof. Hunderte Angestellte des Schlosses wuselten auf dem breiten Vorplatz herum. Verluden Gegenstände, delegierten oder standen herum und prüften Listen. Alles nur für uns. Für mich. Für Adam und meine Hochzeit. Heute am zehnten April war es soweit. Die Welt hielt, wieder einmal, den Atem an und richtete alle Aufmerksamkeit auf unsere Hochzeit. Allein das ließ mich so nervös werde, dass mir mein flauer Magen noch mehr rumorte. Die Sonne schien warm in mein Zimmer, was mich unheimlich beruhigte. Heute würde ich ganz die Frau von Adam werden. Heute musste ich ihm ebenbürtig werden. Ein Klopfen riss mich aus meinem Starren. Und Sekunden später trat Estelle rein. Kurz knickste sie, ich war heute zu aufgeregt, um sie daraufhin zu weisen, dass sie dies nicht tun musste. Doch sofort fing sie an zu sprechen. „Elaisa, ich wollte dir nur mitteilen das auch Millie nun da wäre. Wir würden dir in dein Kleid helfen." Ich nickte. „Ich bin bereit"; murmelte ich. Estelle blickte mich noch immer verwundert an, sie und Millie waren einige der wenigen Menschen die von meiner neuen Fähigkeit zu sprechen wussten. Erneut öffnete sich die Tür und schloss sich wieder. Zum Vorschein trat Millie. Sie strahlte mich an. Ihre dunklen Haare hatte sie zu einer Hochsteckfrisur zusammengesteckt. Und ihr Körper war in einem apricot Seidenkleid gehüllt. Es hatte lange Träger und an der Taille war es mit einem dunkleren Orangeton zusammengebunden, sodass an der Seite eine schöne Schleife zu erkennen war. „Nun sieh nicht so aus, als würdest du gleich in eine Zitrone beißen, Elaisa! Du heiratest heute! Das ist ein Tag zum Feiern!" tadelte mich meine beste Freundin liebevoll. Was mich zum Lächeln brachte. „Entschuldigt, es ist nur...ich bin so nervös!" Estelle, sowohl Millie grinsten. „Das ist normal", bestätigten sie mir beide. Ich wurde nur noch unruhiger, als Millie mein Brautkleid, aus der schützenden Hülle befreite. „Na bist du bereit?" Tief atmete ich einmal ein und aus. „Ja", piepte ich dann. Und schon Minuten später war ich in einem Traum aus Tüll gehüllt. Ich traute meinen eigenen Augen nicht, was ich da im Spiegel erkannte. Es war eine ausgestellte A-Linie in Tüll. Meine Brust als auch die Träger waren in teuerster Spitze bestickt worden. Und wurden mit dünnen Trägern gehalten. Mein Rücken war offen und hatte verspielte Tattoo Spitze. Man erkannte zwei meiner Narben, jedoch machte mir dies nichts mehr aus. Sie zeigten was ich erlebt hatte, ich schämte mich nicht mehr für sie. Deswegen fühlte ich mich perfekt. Mein Haar hatte mir Estelle vorhin zu einem kleinen Knoten zusammengebunden, der etwas eingeflochten war. Nur eine einzelne Haarsträhne fiel aus der Frisur heraus und umspielte mein Gesicht. Die Augen hatte mir mein Dienstmädchen groß geschminkt und einen beerigen Lippenstift aufgetragen. Durch die Sonne die in das Zimmer fiel, schimmerten meine Haare golden und das Kleid glitzerte im Sonnenlicht. Mein Kopf zierte noch ein langer Schleier in dem einzelne Glitzerpartikel eingearbeitet wurden. Ein Schniefen ließ mich zu meinen zwei Freundinnen Aufsehen. Millie und Estelle verdrückten ein paar Tränen. „Du siehst unglaublich aus!" schniefte Millie. „Du wirst den König umhauen, Elaisa", bestätigte Estelle meiner Freundin. Ich schmunzelte. „Meine erste Hürde wird der Weg zum Traualtar werden."

***

Und ich behielt Recht. Sobald ich mit Millie und Estelle im schwarzen Brautwagen saß und sich die Tore des Schlosses geöffnet hatten, ging das Stimmengewirr der Menschen und Wölfe die auf mich gewartet hatten los. Hinter Absperrungen jubelten Sie dem Wagen beziehungsweise mir zu. Sie hielten Schilder hoch mit Glückwünschen und Wünschen für die Zukunft. Vor den Absperrungen, neben der Straße hatten sich Soldaten aufgereiht die beim Vorbeifahren salutierten. Freundlich versuchte ich zu lächeln und zu winken. Mein Herz schlug so schnell gegen meine Brust, dass ich Angst hatte ich würde gleich in Ohnmacht fallen. Unauffällig strich ich über meinen Bauch. Ich würde das schaffen. „Sieh nur wie alle aus dem Häuschen sind, Elaisa." Millie hatte Recht. Alle jubelten mir zu, noch nie hatte ich solch eine Zustimmung vom Volk erlebt. Die Menschenmassen schienen endlos lang und gar nicht mehr aufzuhören. Selbst als wir deutlich nach Craig kamen standen noch viele Menschen hinter Absperrungen und kreischten über den Zaun hinweg. Erst als wir den Parkplatz der Craigminen passierten, wurden die Massen weniger. Wir bogen in das neue Landesinnere der Craigminen und fuhren direkt zur Hochzeitszeremonie. Meine Hände wurden schwitzig, als ich daran dachte, Adam gleich zu begegnen. Adam würde nun meine Stimme zum allersten Mal hören. Ob er es mochte? Ob er sauer sein würde? Doch ich würde heute das erste Mal Adam eine ebenbürtige Partnerin werden. Ich könnte mit ihm das Land regieren, ohne dass er auf mich Rücksicht nehmen müsste. Ich würde endlich seine Frau werden. Der Wagen stoppte und damit auch kurz mein Herz. Verwirrt sah ich nach draußen und erkannte, dass wir bereits angekommen waren. Es waren wieder bekannte Absperrungen da, nur standen diesmal jegliche Reporter aus allen Ländern dahinter. Das Auto hatte vor dem roten Teppich gestoppt. Der Teppich führte zu Marmortreppen, die einen Weg über einen Marmorsteg führten. Der Marmorsteg endete an einem dazupassenden Plateau. Auf dem Adam auf mich warten würde. Der Steg war umsäumt von kristallfarbenen Wasser, in der kleine Marmorinseln gebaut wurden, sodass dort genug Platz für Stühle und Gäste bereit hielt. Das ganze Konstrukt war so gebaut das jegliche bunte Blumen auf Ranken wachsen konnten und so einen Duft und Lebensraum für Bienen bieten konnte. Eigentlich wollten Adam und ich direkt an den Craigminen heiraten, jedoch hatten mir aus Dankbarkeit, die Menschen diesen Ort gebaut. Ich war so sprachlos, das ich jegliche Sicherheitsmaßnahmen die Adam aufgestellt hatte, vergaß und alle umarmte. Sie wollten damit ihre Dankbarkeit für ein neues und freies Leben zum Ausdruck bringen. Jedoch war ich diesen Menschen noch so viel mehr schuldig, viele hatten ihre Liebsten Angehörigen verloren, das würde ich niemals schaffen wieder gutzumachen. Aber mit dieser neuen Welt und Lebensraum, würde ich dafür sorgen, dass sie mit ihren neuen Familien nie wieder so etwas erleben mussten. „Elaisa, ich möchte dich nicht drängen, aber du solltest langsam aussteigen", erinnerte mich Millie daran, wer dort unten auf mich warten würde.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz