34. Kapitel

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Adam MacLeod König von Castle Island

Nachdem mein Vater verschwunden war, um die Nachricht meiner Mutter zu überbringen. Hatte es Elaisa plötzlich sehr eilig die Örtlichkeiten zu wechseln. Zu meiner Beruhigung hatte sie die Küche gewählt und hatte sich einer der Köchinnen eine Suppe bekommen. Auch wenn es mir nicht gefiel, mussten wir wohl erneut Elaisa wieder langsam an richtige Mahlzeiten gewöhnen. Doch kaum hatte mein Mädchen ihre Suppe gegessen, bekam ich einen link von Dr. Hoffmann. Und nun saßen wir wieder in unserem Gemach. Ich hatte meinen Wolfskörper um sie geschlungen wie ein sicherer Kokon und fixierte den Arzt, beobachtete genauestens seine Bewegungen. Seit ich erfahren hatte das Elaisa unser Kind in sich trug, waren meine Sinne noch geschärfter. Jeder Fremde Berührung – vor allem von Männern- ging mir gewaltig gegen den Strich. Es war nicht etwa Eifersucht die ich fühlte, stattdessen war es etwas wie Besorgnis. Ich wollte meine kleine zukünftige Familie schützen. Deswegen sah ich wohl alles als potentielle Gefahr. Und aus diesem Grund war es für mich kein gutes Zeichen, dass Dr. Hoffman nervös auf und ab lief. Ein kleiner Schweißfilm war auf seiner Schokoladenen Haut zu erkennen. Abrupt blieb er stehen. „Ich habe die Blutergebnisse und den Ernährungsplan", verkündete er und kramte in seiner Aktentasche einen Stapel Papiere hervor. Zittrig reichte er diese meiner Mate. Neugierig lugte ich auf das geschriebene. „Außerdem sind dort ein paar Tabletten die Folsäure und Eisen enthalten. Das ist wichtig für das Wachstum des Kindes und Schwangere haben oftmals einen Eisenmangel, aber das ist nicht Besorgnis erregend." Ich wandte mein Blick wieder von den Papieren ab und beobachtete stattdessen wieder den Rudelarzt. Er versuchte damit Zeit zu schinden.

Nun hören sie auf mit dieser Show. Sagen sie uns was bei den Blutergebnissen rauskam.

Linkte ich ihm deswegen gereizt. Waren es schlechte Neuigkeiten?

Kurz zuckte der Arzt zusammen, ehe er nervös Luft holte.

„Nun das war die erfreuliche Nachricht, kommen wir zu den Testergebnissen..."

Elaisa drückte sich dichter an mich und klammerte sich an mein Fell, ihre Reaktion schien sie gar nicht zu bemerken, denn ängstlich waren ihre Augen auf den Doktor gerichtet. Um sie zu beruhigen drückte ich meine Schnauze gegen ihre Hand. Egal was in diesen Ergebnissen herauskam, Elaisa und ich würden das schaffen. Schließlich habe ich sie für tot geglaubt.

„In ihrem Blut konnte man erhebliche Mangelerscheinungen aller Vitamine oder Mineralien nachweisen-was unter den Umständen, in denen Sie gefunden wurde- nichts Ungewöhnliches war. Doch –und das ist die beunruhigende Nachricht- hatte der Alpha ebenfalls erklärt, dass er keine Matebindung spüre." Knurrend richtete ich mich bei dieser Aussage weiter auf. Mein Wolf ertrug es nicht, diese Aussage so oft zu hören. Denn es gefiel weder mir noch der Bestie in mir, die Gefühle seiner Mate nicht zu spüren und ihre Anwesenheit nicht zu erkennen. Meine Liebe zu Elaisa war davon uneingeschränkt, denn diese Frau hatte mein Herz. Aber es lag in meiner Natur und beruhigte mich ungemein, das Gefühlsleben meiner Gefährtin zu erkennen. Außerdem wusste ich durch ihre Anwesenheit immer, dass es ihr gut ging. Der Arzt räusperte sich nervös, ehe er endlich weitersprach. „Für mich war das unerklärbar. Aber dann konnte ich eine beachtliche Menge an Wolfswurz nachweisen. Es muss der Luna untergemischt worden sein. Das ist der Grund wieso die Matebindung unterdrückt wurde und der Alpha geglaubt hatte, dass sie gestorben sind Luna. Das Mittel muss erst einen gewissen Spiegel aufbauen, doch sobald dieser erreicht worden ist, setzt es seine volle Wirkung ein und das Gefühl das der Mate stirbt wird damit erreicht. Vielleicht wurde es in das Essen..."

Der Arzt konnte nicht weitersprechen. Wutgeladen sprang ich auf, als die Worte meinen Verstand erreicht hatten. Brüllend sprang ich auf meine vier Pfoten. Wolfswurz war daran schuld? Ich hatte geglaubt, dass meine Elaisa tot war, weil irgendwelche niederträchtigen Idioten ein illegales Mittel zusammen gepanscht hatten und mich leiden ließen? Mir damit vorenthalten hatten, dass ich Vater wurde? Das meine Elaisa jeden Tag in Angst leben müsste, sie oder unser Baby starben? Was ich fühlte war unbeschreiblich. Mein Körper kochte und ich sah nur noch rot. Ich wollte Blut sehen. Wollte dass diese Nichtsnutze langsam vor meinen Augen starben. Wie ich ihnen langsam und qualvoll der Tod entgegenkam. So wie mir. Blind vor Wut wollte ich mich auf den Arzt stürzen, gerade setzte ich zum Sprung an, als ich an meiner Flanke zwei sanfte Hände spürte.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now