16. Kapitel -Lesetagspecial-

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Adam MacLeod König von Castle Island

Unruhig wanderte ich in meinem Zimmer auf und ab um auf Elaisa zu warten. Es war mittlerweile fast Mitternacht und noch immer war mein Mädchen hier nicht aufgetaucht. Sie ignorierte mich seit dem Vorfall mit dem Brand. Aber war es ihr zu verübeln? Sie hatte recht, ich war ein Monster. Aber es von ihr zu erfahren, hatte mich getroffen wie ein Schlag auf den Hinterkopf. Meine Mate, meine Königin, hielt mich für ein zerstörerisches Monster. Sie hatte mich nicht eines Blickes gewürdigt und war den ganzen Tag im Schloss herumgewandelt. Falls sie dachte ich wusste das nicht, hatte sie sich getäuscht. Nicht nur das die Wachen ein Blick auf ihre zukünftige Königin hatten, sondern roch ich ihren unverkennbaren Geruch im ganzen Schloss problemlos. Ihren unvergleichbaren Duft nach Veilchen und Rose. Allein der Gedanke daran ließ mich schnurren. Aber sofort verstummte ich wieder, Elaisa hasste mich noch immer. Und auch wenn sie nicht sprach, fiel mir dies die meiste Zeit nicht auf und ihre verschlossene Art, ohne dass sie gestikulierte oder mir mit ihren hübschen blauen Augen zu verstehen gab, dass ich genug geredet hatte, fehlte etwas. Mein Wolf jaulte gequält auf.

War ihr etwas passiert? Anders konnte ich es mir nicht erklären, langsam musste mein Mädchen müde sein, sie sah heute Nachmittag schon recht erschöpft aus. Und nun waren viele Stunden vergangen. Aber ich hätte es bemerkt, wäre sie auch nur in diese Etage gekommen. Ihr Herzschlag war mir mittlerweile so vertraut, wie mein eigener. Wie sollte ich es heute Nacht ohne sie aushalten? Sie an meiner Seite war für mich so natürlich wie Luft zum Atmen. Nur mit ihr hatte ich endlich den Frieden, der mir die letzten Jahre verwehrt blieb, gefunden. Gerade wollte ich die Schlafzimmertür aufreißen um nach ihr zu suchen. Als ich das vertraute Wummern Elaisas Herzens hörte. Genau der Herzschlag, nachdem ich mich sehnte. Augenblicklich blieb ich stehen, sogar meine Atmung hatte ich für einen Moment eingestellt. Mein Mädchen blieb genau vor unserer Tür stehen, ich konnte ihr zögern fast riechen. Dann lief sie fünf Schritte und eine Tür neben unserem Zimmer wurde geöffnet. Das Gästezimmer. Sie wollte doch nicht dort schlafen? Alarmiert begann ich meine Tür zu öffnen, doch kaum war ich im Flur hörte ich wie das Schloss umgedreht wurde und Elaisa sich im Gästezimmer eingeschlossen hatte. Ohne zu Zögern öffnete ich endlich meine Zimmertür und trat hinaus in den großzügig marmorierten Flur, Mucks Mäuschen still war es im ganzen Schloss, die meisten Bediensteten waren von einem langen Arbeitstag müde. Und was Castiel gerade tat, wollte ich lieber nicht wissen. Wie automatisch trugen mich meine Füße zum Gästezimmer. Meine Hände berührten das glatte Holz der Tür, als würde ich so meine Mate spüren können. Das einzige Geräusch von der anderen Seite war Elaisas Herzschlag. Er schlug ruhig und regelmäßig, sie musste schon eingeschlafen sein. Also war sie wirklich erschöpft. Ihre Wutattacke war mir noch immer im Gedächtnis. Dabei wollte ich heute nur mit ihr Zeit verbringen, um sie besser kennenzulernen. Die Hofdamen Vertreibung sollte nur ein kleiner Zwischenstopp sein. Stattdessen hasste mich meine Prinzessin deswegen nur noch mehr. Sollte ich die Tür knacken? Was war wenn sie wach wurde? Scheiß drauf! Ich konnte und wollte mich heute nicht von Elaisa fernhalten. Also gab ich dem Türschloss einen kleinen Hieb und ein dumpfes Knacken ertönte. Zufrieden schob ich die Tür nun auf. Und zum Vorschein kam eine Elaisa die in meeresblauer Seide vergraben war. Von meinem kleinen Einbruch hatte sie wohl kein bisschen mitbekommen. Eine tiefe Zufriedenheit durchfuhr mich bei ihrem Anblick und meine angespannten Nerven beruhigten sich augenblicklich. So leise wie möglich lief ich auf das große Doppelbett zu und schlug auf der leeren Seite die Bettdecke zurück. Dann schlüpfte ich aus meinen Schuhen und meiner Hose, ehe ich endlich unter die Decke rutschte. Elaisa schlief ruhig weiter und als ich sanft einen Arm um ihre Taille schlang, schmiegte sich ihr zarter Körper an meine Brust. Ein Lächeln schlich sich auf meine Züge, ihr Körper konnte mich nicht ignorieren. Und dafür war ich dankbar. Ich musste aufpassen, im Morgengrauen musste ich wieder in meinem Zimmer sein, sonst würde mich meine Prinzessin erwischen, ich mich neben sie gelegt hatte.

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