28. Kapitel (Lesetag)

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Adam MacLeod König von Castle Island

Ungläubig betrachtete ich das schöne Geschöpf neben mir, während es mit unsicherem Lächeln immer wieder Glückwünsche oder Bewunderungen von unserem Rudel entgegen nahm. Elaisa sah aus wie eine Göttin in ihrem schönen weißen Kleid mit goldenen Verzierungen. Und ihrem frisierten Haar. Das Diadem auf ihrem Kopf, ließ es für mich erst Wirklichkeit werden, ein wahrhaftiger Beweis, dass sie nun meine Königin war. Während der Zeremonie war Elaisa mehr als einmal nervös und unruhig gewesen und ich hätte vieles gegeben, um in diesen Augenblick in ihren Kopf sehen zu dürfen. Auch jetzt wirkte mein Mädchen noch leicht verkrampft, aber um einiges ruhiger als vor wenigen Minuten noch. Sanft strich ich über ihr Rückgrat, als ein Ehepaar sich von ihr verabschiedete. Von meiner Berührung bekam Elaisa eine Gänsehaut. Grinsend beugte ich mich zu ihrem Ohr hinunter. „Du machst das toll, wie eine wahre Königin. Ich freue mich schon auf später, wenn ich meine Königin für mich allein habe." Meine Bemerkung ließ Elaisa sofort rot werden, ich schmunzelte. Wobei der Gedanke an ihre samtige Haut und ihr verzücktes Stöhnen, meine Hose eng werden ließ. Schnell rief ich mich wieder zur Vernunft. Das war ein äußerst schlechter Zeitpunkt für solche Gedanken. Denn so sehr ich mich freute, dass wir nun einen Teil hinter uns hatten, stand ein anderer Punkt nun bald bevor. Dadurch dass ich mit Elaisa schneller die himmlische Vereinigung unserer Körper vollzogen hatte, stand ein anderes Problem im Haus. Der Alpharausch. Da ich Elaisa noch nicht markiert hatte, würde ich wohl bald in eine Art Rausch oder Trance verfallen, in der ich Elaisa markieren wollte. Mein Wolf würde die Kontrolle übernehmen und handeln. Erst wenn sie markiert worden wäre, wäre dieser Rausch vorbei, denn dann war sie vor anderen Wölfen sicher. Und alle wussten dass sie zu mir gehörte. Die Vereinigung von mir und Elaisa hatte unser Band noch intensiver verwoben, dennoch glaubte ich nicht das mein Mädchen schon bereit dazu war. Dafür fürchtete sie sich noch viel zu sehr von meiner Welt und dem Rudel. Ein seufzen unterdrücken betrachtete ich meine Schönheit wieder. Die letzten neugierigen Wölfe waren mittlerweile bei uns und beglückwünschten Elaisa oder mich. Als auch dieser Punkt erledigt war, strömte die Masse in den festlich hergerichteten Speisesaal mit der langen Tafel.

Als wie endlich alleine waren, spürte ich den unsicheren Blick von Elaisa auf mir. Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich zu ihr, dabei nahm ich ihre Hand in meine. „Was ist los?"

Sie zuckte mit den Schultern und ließ mich dann, weil sie gebärdete, los.

Es ist für mich eine ungewohnte Situation, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Mein Adrenalinspiegel hat für heute glaube ich schon seinen Zenit erreicht.

Von ihrer Aussage musste ich schmunzeln. „Du hast das klasse gemacht, Elaisa. Als wärst du jahrelang auf diesen Tag vorbereitet worden. Sei einfach du selbst, wie immer. Wir versuchen das essen kurz zu halten und den Tanz schnell. Dann verschwinden wir beide, okay?" Bei meinen letzten Worten zwinkerte ich. Davon wurde Elaisa natürlich prompt rot. Dabei meinte ich nichts Unanständiges. Ich musste ihr das mit dem Alpharausch schließlich noch beichten. Plötzlich ging ein Ruck durch den Körper meiner Königin und sie straffte die Schultern.

Nein, wenn ich jetzt Königin bin, muss ich durch diese unangenehme Situation. Ich kann mich nicht verstecken.

Gab sie mir mit entschlossener Miene zu verstehen.

Und sie hielt ihr Wort. Sie aß von der Essenstafel alle servierten Gänge und versuchte sich in Gespräche miteinzubringen, die Gegenüber von ihr versuchten dabei weitgehend mit „Ja" und „Nein" Fragen zu kommunizieren. Außerdem eröffnete sie mit mir die Tanzfläche, selbstbewusst hielt sie zwei Tänze durch, ehe sie verlegen sich wieder zurückzog. Das war der Moment, indem es nun Ernst wurde. Mit einem räuspern führte ich sie aus dem großen Ballsaal in einen Nebensalon. Verwundert starrte sie mich aus ihren schönen saphirblauen Augen an. Diese Kombination mit ihrem unwiderstehlichen Kleid, war eine harte Probe für mich und meinen Wolf. „Tut mir leid, ich konnte nur nicht länger warten. Das war der perfekte Moment..." Immer noch mit verkniffenem Gesicht, betrachtete sie mich, wartete auf eine Antwort. Seufzend kratzte ich mich am Hinterkopf, dabei hatte ich mir meine Worte so schön zurecht gelegt. Aber mein Kopf war leer und ich konnte nur Elasias hübsche Gestalt betrachten. Wie ein dummer Schuljunge der das erste Mal ein Mädchen zu Gesicht bekam. Schließlich räusperte ich mich und zwang mich selbst zur Vernunft. „Ich habe doch einmal einen Art Alpharausch angesprochen, stimmt's?" Misstrauisch nickte mein Mädchen und verlagerte das Gewicht ihres Körpers auf das andere Bein, ehe sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Nun, dabei hatte ich nicht erwähnt, dass dieser Alpharausch stattfindet, wenn man die Matebindung verstärkt. Dabei meine ich noch gar nicht die...Markierung. Sondern, darunter zählen auch andere Dinge. Was ich sagen will...durch unser erstes Mal haben wir das Mateband um einiges verstärkt, auch wenn die Bindung noch nicht vollständig ist, zählt auch das als ein Schritt zur Vervollständigung. Und solange wir nun also noch nicht die Markierung miteinbezogen haben, werde ich bei jedem Vollmond in eine Art Trance Zustand fallen. Mein Wolf möchte das Kommando und all meine Sinne sind nur noch auf dich fixiert, weil ich dich markieren möchte." Erschrocken riss Elaisa sich ein Stück von mir los, ich hatte gar nicht bemerkt wie nah wir uns gekommen waren. Um Ruhe bemüht hob ich die Hände „Keine Angst! Ich würde nie etwas tun, ohne deine Einwilligung. Glaub mir ich habe vorgesorgt. Alles ist genauestens geplant. In der Nacht vor Vollmond wirst du in die Bunker des Schlosses gebracht, sie wurden extra gebaut für Angriffe. Um die Königsfamilie zu beschützen oder Angestellte. Zusätzlich werde ich noch Wachen vor den Gängen positionieren. Ich werde natürlich versuchen zu dir herunterzukommen, aber nicht einmal ich kann es schaffen den Bunker zu durchdringen. Du darfst auf keinen Fall zu mir herauskommen. Du musst mir versprechen, die Nacht vor Vollmond und die Nacht nach dem Vollmond noch dort unten zu bleiben. Ich will mich vollständig unter Kontrolle haben."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Место, где живут истории. Откройте их для себя