10. Kapitel

15.4K 454 85
                                    

Das letzte Kapitel der Lesenacht!

__________________________

Adam McLeod König von Castle Island

Ich betrachtete mein Mädchen missmutig. Schon wieder lag sie im Bett, weil ihr etwas passiert war. Dass sich nicht so einfach ein mehrgängiges Menü vertrug, hätte ich wissen müssen! Sie war regelmäßiges Essen nicht gewohnt und ich hatte sie gezwungen vollständig ihren Teller zu leeren. Natürlich musste sie sich dann übergeben. Ich konnte genau erkennen, wie peinlich ihr das war. Aber ich hatte sie nicht alleine lassen wollen, stattdessen blieb ich bei ihr und dass sie dann in meinen Armen eingeschlafen war, zeigte nur, wie erschöpft sie war. Als ob Elaisa dann ihr Erbrochenes noch aufputzen musste. Mein Mädchen sollte sich ausruhen und jetzt wo ihre Brühe fertig war, hatte ich sie geweckt. Schläfrig hatte sie mich aus ihren schönen blauen Augen angeblinzelt. Dann hatte sie sich langsam aufgesetzt, ihre Wangen wurden dabei von einem zarten rot umspielt. Wahrscheinlich dachte sie an ihr kleines Missgeschick. Doch ich hatte mich zu ihr gebeugt und ihr einen Kuss auf die Schläfe gegeben. Dann hatte ich ihr einen Löffel der Brühe vor den Mund gehalten, unsicher hatte sie mich wieder angeschaut. Doch nachdem ich nicht nachgab hatte sie seufzend einen Bissen der Suppe genommen. Nach einer Weile hatte sie selbständig gegessen, auch wenn ich sie viel lieber weiter gefüttert hätte. Nun lag sie wieder schläfrig in unserem Bett. Mit einem letzten Kuss auf ihr weiches Haar wandte ich mich wieder von ihr ab. Nun musste ich ein paar Leute aufzeigen, was es bedeutete, seine Luna zu foltern.

Mit geschmeidigen Schritten machte ich mich also in die tiefen Gewölbe des Schlosses. Modriger Geruch, quietschende Türen und leises Wimmern erfassten mich.

Meine Lippen verzogen sich zu einem hinterhältigen Grinsen und ich ballte meine Fäuste. Die wenigen Soldaten die hier unten waren, verbeugten sich alle, während ich zur vorletzten Tür des Gefängnisses ging.

Mit einem Knarzen öffnete sich die Metalltür und das Geheul der Insassen war zu hören. Die fünf ehemaligen Wachen der Craigminen hingen alle an Metallketten und heulten auf, als sie mich erkannten. „K-könig", hechelte ein blonder. Ich knurrte bedrohlich und fletschte unbewusst die Zähne. Dieser Wicht sollte mich nicht einfach so ansprechen.

Ohne den Blonden weiter zu beachten, lief ich in die Ecke, zu dem Brünetten. Der Wichser, der meine Elaisa vergewaltigen wollte. Sein Kopf hing schlaff hinunter Sein Körper war nicht mehr von der teuren, maßgeschneiderten Uniform bedeckt. Er trug, wie alle Insassen hier, schwarze Lumpen, doch diese waren zerrissen und überall klebte Blut. Ein paar Soldaten hatten sich wohl schon an ihm vergriffen. Gut so. Ich ließ es oft einmal zu, dass die Leute die hier einsaßen, ihre Zeit nicht einfach nur absaßen. Soldaten konnten ihre Wut durchaus hier ausleben.

Grob riss ich ihn an seinen Haaren nach oben, dass er mich ansehen musste. Müde betrachteten mich seine dunklen Augen. Die Lippen des Bastards waren aufgeschlagen und ein Grind klebte an seiner Haut. „Du Bastard hast deine Luna vergewaltigen wollen."

Brüllte ich, dass der Idiot zusammenzuckte. Dann zog er eine Grimasse. Sollte die eine Lache sein? Wagte dieser Nichtsnutz mich auszulachen? Bevor er etwas erwidern konnte, bekam er meine Faust zu spüren, er zischte und fiel in sich zusammen, hätte ich ihn nicht wieder an seinen Haaren gezerrt. Gequält jaulte der ehemalige Wachmann auf.

Als er mich erneut angrinsen wollte, waren seine Zähne Blutverschmiert. Sehr gut. „Nun sag mir, warum du deine Luna angefasst hast", zischte ich für meinen aktuellen Gemütszustand ziemlich ruhig. „W-wir d-dachten es s-sei Ihre H-hure, König" röchelte er. Sofort folgte der zweite Schlag. „Ich habe keine Huren an meinem Hof. Das musst du wissen, du Nichtsnutz."
Anders als meine Vorfahren brauchte ich keine billigen Frauen. Die nervigen Hofdamen waren mir schon zu genüge.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum