15. Kapitel

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Adam MacLeod König von Castle Island

Mit einem brummen, als mich ein dumpfer Stoß gegen die Brust traf, öffnete ich schließlich die Augen. Aber ausnahmsweise störte mich es kein bisschen, dass ich geweckt wurde. Stattdessen blinzelte ich verschlafen zu meiner Schönheit in meinen Armen. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht als ich auf eine völlig ausgeknockte Elaisa blickte. Ihre dunklen Haare verstreuten sich auf das Kissen oder meinen Armen. Ihr Gesicht hatte sie in das weiße Kissen vergraben und grummelte ab und zu etwas. Mein innerer Wolf schnurrte zufrieden über diesen Fortschritt auf. Und auch ich war mehr als glücklich. Nachdem der Abend gestern alles andere als planmäßig abgelaufen war, freute ich mich doch darüber, dass ich sie gestern zum Feuerwerk in den Armen halten durfte. Danach war Elaisa schnell wieder in unser Bett gekrochen und hatte sich dann vorsichtig an mich gelehnt. So sanft, dass ich es fast nicht spüren konnte. Aber ich hatte sie schon ein paar Sekunden später fest an mich gepresst und meinen Kopf an ihrem Nacken vergraben. Elaisa wollte sich daraufhin wehren, aber ich hatte spitzbübisch gebrummt, „Ich weiß, dass du dich an mich geschmiegt hast, du bist nur viel zu schüchtern um es zu akzeptieren", daraufhin lag meine Mate kurz stocksteif im Dunkeln, bis sie sich wieder entspannte und meine Berührungen zu ließ. Kurz darauf war ich schließlich eingeschlafen und nun mehr als zufrieden, dass mein Mädchen noch immer in meinen Armen lag. Vorsichtig beugte ich mich über ihren zarten Körper, der in nichts als einem Nachthemd gehüllt war. Zärtlich küsste ich ihre Schläfe und strich ihr dann noch ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ehe ich mich langsam aus dem Bett stahl, nur um das Frühstück zu bestellen. Heute wollte ich mir Zeit für Elaisa nehmen, meine Termine die letzten Tage, ließen mich lange Stunden von meiner Mate fernhalten. Aber heute würde ich mich ganz der schönen Brünetten in meinem Bett widmen. Eine Ausnahme gab es doch bei meinem Plan: Herausfinden welche Hofdame Elaisa gestern diesen Mist einreden wollte. Diesen Mist, dass eine menschliche Mate nur ein Spielzeug war und von einer Wölfin abgelöst wurde. Solch einen Schwachsinn zu hören, hatte mich mehr als wütend gemacht. Bei uns waren unsere Mates so etwas wie unsere eigenen Heilligen. Fast niemand würde auf die Idee kommen, sich eine Affäre zu suchen. Natürlich gab es Ausnahmen und ein paar Idioten taten genau dies. Aber diese Zahlen waren so gering, dass man sie fast an einer Hand abzählen konnte. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Nein! Heute war ein guter Tag. Heute war der Tag an dem Elaisa und ich die Möglichkeit hatten uns besser kennenzulernen.

Deswegen tapste ich vorsichtig wieder zurück zum Bett und strich sanft über Elaisas Oberarm. Diese brummte, rührte sich jedoch nicht weiter. Schmunzelnd hauchte ich einen zarten Kuss auf ihre Nasenspitze, was mein Herz sofort zum durch drehen brachte. Ich war nur ein paar Zentimeter von ihren weichen Lippen entfernt...wie sie wohl schmecken würde? Schwer schluckte ich und musste kurz all meine Selbstbeherrschung aufbringen um nicht meiner Mate ihren ersten Kuss zu stehlen. Aber das wäre falsch. Sie sollte sich daran erinnern können und vor allem nicht schlafen. Ich wollte bei dieser Sache genau ihre Reaktion erleben. Würde es ihr genauso gefallen wie mir? Ein Schritt nach dem anderen! Ermahnte ich mich selbst. Bevor ich mit meiner Gefährtin herumknutschen konnte, musste ich sie erst einmal wecken und vor allem ihre Unsicherheit und Schüchternheit nehmen. Ein weiteres Mal strich ich ihr über den Arm und rüttelte sie leicht. Schläfrig schlug sie endlich ihre Augen auf. Ihr Blick war noch vom Schlaf verklärt und deswegen waren ihre blauen Augen noch etwas trüb. Aber das machte nichts. Denn dieser Anblick ließ mich stocken. Wie konnte diese Frau nur so wunderschön sein? Durch das Fenster, durch das die immer höher stehende Sonne hineinschien, schimmerten ihre braunen Haare fast golden. Ihre Lippen waren vor Überraschung leicht geöffnet und der verschlafene Blick tat sein übriges...Meine Mate raubte mir wortwörtlich den Atem. Aber Elaisa schien meine Reaktion falsch zu verstehen, denn sie senkte den Blick sofort und setzte sich wackelig auf. Ihre Hände vergrub sie in ihrem Gesicht. Ich seufzte von ihrer Reaktion und hob den Knäul, in den sie sich selbst verwandelt hatte, auf meinen Schoß. Dann hob ich ihr Kinn an und zwang sie so mich anzusehen. Ihre blauen Augen blickten unsicher zu mir auf. „Elaisa, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht immer so ansehen sollst, als würdest du gleich aufgefressen werden? Du bist eine der wenigen Menschen, die mich den lieben langen Tag anstarren darf. Ich wollte doch nur deinen verschlafenen Anblick etwas genießen...und dich für das Frühstück wecken. Wir haben die letzten Tage nie gemeinsam gegessen. Und ich habe noch unendliche Fragen an dich und du sicherlich an mich."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now